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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Dinge entwickelten, dachte ich mir, einer von uns muss vorsorgen.”
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. “Was soll das schon wieder? Wie sich welche Dinge entwickelten?”
    “Deine Verführung und die Zerstörung deines guten Rufs. Damit sind wir schon ganz gut vorangekommen. Oder ist dir das entgangen?”
    “Keineswegs”, erwiderte sie wütend. “Du hast vielleicht Nerven, mal eben in dein Bootshaus zu gehen, die Taschen vollgestopft mit … mit …”
    “Das Herz voller Hoffnung, wolltest du wohl eher sagen?”
    “Nein, voller bösen Absichten.”
    “Wichtig ist nur, dass die mich dazu verleitet haben, die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Und jetzt sei still und komm endlich zu mir.”
    Da konnte er lange warten! “Das ist wirklich schändlich. Schämst du dich denn gar nicht?”
    “Nein.”
    “Was wird Tante Myrtle sagen, wenn sie es erfährt?”
    “Wahrscheinlich: ‘Es wurde auch Zeit, verdammt noch mal.’“
    “Tante Myrtle flucht nicht”, berichtigte Annie ihn tadelnd.
    “Oh doch, wenn sie ausreichend provoziert wird, und ich vermute, wir beide sind ihr mit unserem Hickhack schon ganz schön auf die Nerven gegangen.”
    “Nur weil sie nicht ahnt, was du schon alles angestellt hast.” Unvermittelt nahm er sie in die Arme. “Nicht!”, rief sie erschrocken und schmiegte das Gesicht an seine Schulter. Als er nichts weiter unternahm, blickte Annie zaghaft zu ihm auf. “Sam?”
    Resigniert seufzte er. “Ja, mein Schatz?”
    “Willst du mich wirklich verführen?”
    “Ja.”
    “Na schön. Sei aber bitte behutsam. Ich habe so etwas noch nie getan.”
    “Das steht jedenfalls auf dem Schild vor deinem Haus.” Er klang sehr liebevoll für jemand, der eigentlich nur Rache im Sinn hatte. “Vielleicht tröstet es dich, zu hören, dass ich noch nie eine Jungfrau verführt habe.”
    “Na ja, Übung macht den Meister, wie man so schön sagt”, erwiderte sie atemlos.
    Sam lachte. “Ich vermute, dass es ein einmaliges Ereignis bleibt.”
    “Das beruhigt mich. Ich glaube nämlich nicht, dass die Leute hier es tolerieren, wenn du daraus eine Gewohnheit machst.”
    Er hob sie hoch und setzte sie im Boot ab. “Was wir beide vorhaben, werden sie wahrscheinlich auch nicht tolerieren.”
    Nervös rutschte sie zur Seite. “Du musst es ja nicht tun.” Das klang flehend.
    “Ich fürchte, wir haben keine andere Wahl.” Leichtfüßig sprang er ebenfalls ins Boot und legte sich hin. Dann zog er Annie zu sich herunter und bettete ihren Kopf an seine Schulter. “Das hier ist zwar nicht das bequemste Bett der Welt, aber ich habe schon in schlimmeren gelegen.”
    “Ach ja?” Sie spielte verlegen mit dem obersten Knopf seines Hemds. “Wann denn?”
    “Bevor ich zu Myrtle kam. Meine Eltern haben sich sehr oft gestritten, und ich bin dann nach draußen gegangen, um das Geschrei nicht zu hören. Unter freiem Himmel war es zwar ruhiger, aber die Mücken haben es mir doch etwas unbequem gemacht.”
    “Das wusste ich nicht.” Wenn sie früher zusammen gewesen waren, hatte er seine Eltern nur selten erwähnt. Tatsächlich hatte er immer geschickt das Thema gewechselt, sobald sie darauf zu sprechen gekommen war. “Ich weiß nur, dass deine Mutter starb, als du zehn Jahre alt warst”, fügte sie hinzu. “Und dein Vater hat die Insel verlassen, stimmt’s? Wie ist es ihm seitdem ergangen?”
    “Das weiß ich nicht. Ich habe ihn nie gesucht und er mich nicht. Wir sind also quitt.”
    Eine Weile schwiegen sie, dann sagte Sam: “Entspann dich, Annie. Es wird nur das geschehen, was du wirklich willst.”
    Sie räusperte sich. “Was genau hast du mit mir vor?”
    “Zuerst möchte ich dich richtig küssen.”
    Das gefällt mir bestimmt, dachte sie. Sie küsste ihn ziemlich gern. Nur führten Küsse oft zu anderem. “Und danach?”
    “Danach könnte ich dein Kleid aufknöpfen.”
    Sie schluckte trocken. “Es ist tatsächlich etwas stickig hier drinnen. Glücklicherweise habe ich heute mehr Unterwäsche an als üblich, also ist ein offenes Kleid nicht völlig unschicklich, weil ich ja noch so etwas wie einen Bikini darunter trage.”
    “Jetzt hast du mich neugierig gemacht.” Er öffnete die Spange, die ihr Haar im Nacken zusammenhielt. “Woraus ist dieser Bikini denn gemacht?”
    Annie zuckte die Schultern, und die Locken fielen ihr über den Rücken. “Aus dem üblichen Material.”
    “Spitzen?” Er warf die Spange schwungvoll aus dem Boot, und klirrend traf sie die gegenüberliegende

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