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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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“So, jetzt begebe ich mich wieder nach Hause. Es ist schon ziemlich spät und …” Er kam so rasch zu ihr, dass sie wie gelähmt still hielt und tief durchatmete.
    “Und Myrtle wird sich Sorgen machen”, beendete er den Satz und ging an ihr vorbei. “Ich mache dir die Tür auf.”
    “Sam, warte!” Sie nahm all ihren Mut zusammen und sagte die Worte, die sie schon sieben Jahre zuvor hätte sagen sollen: “Ich möchte mich bei dir entschuldigen.”
    Zögernd blieb er, die Hand auf der Klinke, stehen. “Wofür?”
    “Dafür, dass ich dir wehgetan habe. Ich hätte nicht die ‘Musketiere’ zu dir schicken dürfen.” Annie verschränkte die Finger. “Du hast vor Kurzem gesagt, du wollest mich verführen, um es mir heimzuzahlen, aber das ist jetzt nicht mehr nötig, oder?”
    “Wie meinst du das?”
    “Du brauchst nicht länger den Verführer zu spielen. Inzwischen hat jeder hier kapiert, was du damit bezweckst. Du hattest natürlich jedes Recht, die alte Rechnung zu begleichen, aber jetzt hast du ja deinen Spaß auf meine Kosten gehabt, und wir sind quitt. Du kannst also mit dem Spielchen aufhören.”
    Im Dämmerlicht konnte sie den Ausdruck in seinen Augen nicht deuten. “Und wenn ich es nicht beenden möchte?”
    “Verstehst du denn nicht?”, fragte sie eindringlich. “Wenn du es weitertreibst, könnte Ernst daraus werden. Noch halten die Leute hier es für amüsant, aber falls du so weitermachst, könnte sich das ändern. Sie könnten sich gegen dich wenden, Sam, und das würde ich nicht ertragen.”
    “Glaub mir, Annie, ich weiß genau, was ich tue.”
    “Du willst mich also tatsächlich ruinieren?”
    Er beugte sich zu ihr, und seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von ihren entfernt. “Versprochen ist versprochen!” Dann wandte er sich wieder der Tür zu und drückte auf die Klinke. Plötzlich rüttelte er heftig daran. “Verdammt! Nicht schon wieder.”
    “Was ist denn los?”
    “Du wirst es nicht glauben, Schatz, aber die Tür ist abgeschlossen.”

7. KAPITEL
    Ungläubig sah Annie Sam an. “Die Tür ist was?”
    Er zuckte die Schultern. “Du hast mich doch gehört: Sie ist abgeschlossen. Vielleicht auch verriegelt oder verbarrikadiert. Such dir was aus.”
    “Hör mal, das wird allmählich absurd.” Sie stemmte die Hände in die Hüften. “Ich lebe seit fünfundzwanzig Jahren auf dieser Insel, und in den letzten zwei Wochen sind mir mehr seltsame Dinge zugestoßen als in der ganzen Zeit vorher.” Scharf sah sie ihn an. “Da fragt man sich doch allmählich, was dahintersteckt.”
    Sam erwiderte den Blick so unschuldig wie ein neugeborenes Kind — vielmehr ein neugeborener Satansbraten. “Du glaubst, ich sei dafür verantwortlich?”
    “Hast du uns hier eingeschlossen?”, fragte sie unverblümt.
    “Nein.”
    Das war kurz, knapp und absolut überzeugend. “Wie ist es denn dann passiert?”
    “Eine interessante Frage.”
    “Hast du gar keine Ahnung, Sam?”
    “Ahnungen habe ich mehr als genug, aber keine Beweise.”
    “Was glaubst du, wie lange wir hier festsitzen werden?”, fragte sie ängstlich.
    Er zuckte die Schultern. “Bis jemand kommt und die Tür aufschließt.”
    “Das weiß ich auch.”
    Entspannt machte er es sich auf einem Stapel Jutesäcke bequem. “Warum fragst du dann überhaupt?”
    Sie ging zur Tür und rüttelte an der Klinke. “Wenn ich nicht so gut erzogen wäre, würde ich gegen die Tür hämmern und dabei aus Leibeskräften schreien. So eine Sch…ande.” Annie ballte die Hände zu Fäusten und schlug fest gegen das Holz. “Holt mich hier raus!”
    “Gib’s auf, Annie, du tust dir sonst noch weh.”
    “Verflixt und zugenäht!” Sie umfasste die eine Hand mit der anderen.
    “Es ist schon passiert, stimmt’s?”
    Prüfend betrachtete sie ihre Hand. “Ich glaube, ich habe mir einen Splitter eingezogen.”
    “Lass mich mal sehen, Annie.”
    “Nein, ich kann mir selbst helfen.”
    “So wie du dir in den anderen Notlagen selbst geholfen hast?”
    Sie hob das Kinn. “Richtig, Sam.”
    Ungeduldig seufzte er. “Sei nicht so stur und komm endlich zu mir. Zeig mir, was du dir diesmal wieder angetan hast.”
    “Sam Beaumont, du bist der herrischste Mann, der mir leider jemals begegnet ist.”
    Er ließ sich auf keine weitere Debatte ein, sondern stand auf und kam zu ihr. Dann nahm er ihre Hand und hielt sie in das rasch schwindende Sonnenlicht, das noch durch einen Spalt zwischen den Planken fiel.
    “Sieh den Tatsachen ins Auge, mein

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