Die letzte Jungfrau ...
Wand.
“Ja, die sind auch dran.”
“Und Seide?”
“Leider muss ich dich enttäuschen”, erwiderte Annie. “Ich bevorzuge Baumwolle.”
“Das hat mir schon immer an dir gefallen.” Sanft spielte er mit ihren Locken. “Du hast also einen mit Spitze verzierten Baumwollbikini unter dem Kleid an.”
“Am Oberteil ist Spitze. Der Slip ist aus schlichter Baumwolle.” Unwillkürlich begann sie zu zittern, was er sicher spürte. Rasch redete sie weiter. “Baumwolle hält erstaunlich viel aus, sie reißt nicht leicht.”
“Ich wollte nichts zerreißen”, versicherte Sam ihr. “Nur aufknöpfen.”
“Und was passiert danach?”, fragte sie unbesonnen.
Er lachte leise. “Ich werde deinen sogenannten Bikini begutachten, um festzustellen, welche Teile davon aus Spitze und welche aus Baumwolle sind. Da es hier so dunkel ist, werde ich dazu die Hände benutzen. Wenn ich mir dann noch immer nicht im Klaren bin, muss ich dir das Ding ausziehen.”
“Das ist meiner Meinung nach keine gute Idee.” Ihr Herz pochte wie rasend.
“In dem Fall begnüge ich mich damit, das eine oder andere Teil herunterzuziehen oder — wenn ich ganz ehrgeizig werde — hinaufzuschieben, damit es mir nicht im Weg ist. Überflüssige Dinge könnte ich sogar über Bord werfen, wie gerade vorhin deinen Haarhalter.”
“Das heißt Haarspange.” Das Atmen fiel ihr plötzlich schwer. “Mir wäre es lieber, du lässt alles da, wo es jetzt ist.”
“Das wäre aber dem Zweck der ganzen Sache hinderlich.”
Ihr war klar, was das bedeuten sollte: Es wäre schwierig, eine vollständig bekleidete Frau zu lieben — im körperlichen Sinn. “Und wenn … wenn ich versuche, dich zu stoppen? Wenn ich nervös werde?” Oder Angst bekomme, fügte sie insgeheim hinzu.
“Wirst du nervös, wenn ich dich küsse?”
“Nein”, gestand sie. Angst hatte sie dann auch keine.
Zärtlich ließ er die Lippen über ihre Schläfe gleiten. “Warst du nervös, als ich dir auf Point Doom das Kleid aufgeknöpft habe, Annie?”
“Eigentlich nicht.” Erst als die drei ‘Musketiere’ aufgetaucht waren — und dann war sie eher verlegen gewesen.
“Dann wirst du jetzt auch nicht nervös werden.”
“Und du wirst nur die Knöpfe öffnen?”
“Na ja, nicht nur. Ich taste mich gern an eine Sache heran.”
“Du wirst mich also berühren?”
“Mit Sicherheit.” Er drehte sich auf die Seite.
Annie wappnete sich gegen das, was jetzt kommen musste, aber nichts geschah. Sie entspannte sich wieder. “Das halte ich auch nicht für gut.”
“Ich fange bei deinen Füßen an, wenn du dich dabei wohler fühlst, und arbeite mich langsam weiter nach oben.”
Ja, das wäre ihr durchaus lieber. Füße befanden sich in sicherem Abstand von weitaus heikleren Stellen. “Um die musst du dich ausgiebig kümmern”, verlangte sie von ihm. “Da ich beruflich viel stehe, brauchen meine Füße besondere Zuwendung.”
“Na schön. Wenn ich damit fertig bin …”
“Ist es schon früher Morgen.”
Sam schien zu lächeln. “Nicht ganz, es werden uns noch ein, zwei Stunden bleiben, also genug Zeit, um das zu tun, was ich sonst noch vorhabe.”
“Was?”
“Ich möchte mich auch um deine Waden kümmern, anschließend um deine Knie, von denen es nur ein kurzer Weg zu deinen Oberschenkeln ist.” Er machte eine bedeutsame Pause, und Annie gingen die unglaublichsten Fantasien durch den Kopf. “Danach nehmen wir uns etwas Zeit für das vorhin erwähnte Herunterziehen und Hochschieben.”
Er sprach von ihrem Rock und dem Slip! Hitze durchflutete sie plötzlich. “Bitte nicht, Sam. Hör auf.”
“Du wirst mich nicht aufhalten, Annie”, flüsterte Sam, die Lippen dicht an ihrem Ohr. “Weil du es genauso genießen wirst wie ich. Du wirst von mir fordern, dass ich dich berühre. Du willst meine Hände auf deiner Haut spüren und gestreichelt werden, wo noch niemand dich liebkost hat.”
“Nein.” War das wirklich ihre Stimme, die so samtig weich klang und vor Leidenschaft bebte? “Ich kann nicht.”
“Oh doch. Wenn ich dich berühre, wirst du dich mir hingeben. Und du wirst Erfüllung finden, wenn ich dich liebe und dir etwas schenke, was nur uns beiden gehört.”
“Warum, Sam? Warum ich?”
“Weil du dazu bereit bist, Annie. Deine Zeit ist gekommen.”
“Und morgen?”
“Morgen machen wir es — mit ein bisschen Glück — noch einmal. Vertraust du mir?”
“Ja.” Kurz zögerte sie, bevor sie hinzufügte: “Ich werde dich nicht abweisen.
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