Die letzte Jungfrau ...
Das hast du gewusst, stimmt’s?”
“Ja. Trotzdem war es notwendig, dass du dir auch darüber klar wirst. Jetzt mach die Augen zu.” Sobald sie es getan hatte, presste er sie an sich. “Und jetzt schlaf schön, mein Schatz. Morgen früh bleibt mir Zeit genug, um dich zu ruinieren.”
“Versprichst du mir das?”
“Du wirst schon sehen: Morgen früh wird es keine Zweifel mehr geben, dass du zu mir gehörst.”
8. KAPITEL
Am nächsten Morgen hatte der Wind aufgefrischt, und Regen lag in der Luft. Ein Windstoß fuhr durch die Ritzen zwischen den Planken und wirbelte kleine Staubwolken hoch. Sam reckte und streckte sich und richtete sich auf.
“Was machst du?”, fragte Annie schläfrig.
“Ich ziehe das Hemd aus.”
Er legte sich wieder hin, drehte sie auf den Rücken und presste sich an sie. “Es ist Zeit, mein Schatz.”
Sie gähnte und versuchte sich klar zu werden, ob sie noch immer süß träumte oder ob das alles wirklich war. “Wofür?”
“Dafür.” Behutsam legte er sich auf sie.
Unwillkürlich öffnete sie die Lippen und ließ sich von ihm küssen. Mit einer Hand knöpfte er ihr das Kleid auf, die andere ließ er zu ihrer Brust gleiten.
“Mir fällt gerade ein, dass du auf Point Doom versprochen hast, damit mindestens eine Woche lang zu warten”, sagte Annie zwischen zwei Küssen.
“Ich habe gelogen.” Er streifte ihr das Kleid von den Schultern. Darunter trug sie, wie sie gesagt hatte, einen mit Spitzen verzierten BH. “Es war aber keine schlimme Lüge, weil nur noch wenige Stunden zu einer ganzen Woche fehlen. Außerdem habe ich letzte Nacht angekündigt, dass ich genau das tun werde.” Eine Fingerspitze ließ er am Rand ihres BH entlanggleiten. “Und du hast, soweit ich mich erinnere, keinen Einwand dagegen erhoben.”
“Das muss ich vergessen haben.” Sie schloss die Augen. “Warum hast du mich eigentlich letzte Nacht doch in Ruhe gelassen?”
“Ich hatte einen sehr stichhaltigen Grund.”
“Welchen?”
“Daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern.” Sam ließ die Hände zu ihren Beinen gleiten und schob dann langsam ihren Rock hoch.
Annie seufzte. “Wir sollten das lieber nicht tun”, wandte sie nervös ein. “Es könnte jemand hereinkommen.”
“Ich weiß. Entspann dich, Liebste. Es ist gleich vorbei.”
“Moment mal! Was ist mit dem langsamen Herunterziehen und Hochschieben? Und der sanften Massage? Wenn du glaubst, du kannst mir einfach das Kleid über den Kopf stülpen und …”
Sam presste ihr die Lippen auf den Mund und küsste sie zärtlich. Es wirkte beinahe entschuldigend und merkwürdig endgültig. “Es tut mir leid, Annie, mehr kann ich nicht tun”, sagte er dann.
“Wieso? Ich verstehe dich nicht.” Doch da hörte sie es auch: zornentbrannte Stimmen und schwere Schritte vor dem Bootshaus. “Oh nein!” Hastig versuchte sie, sich aus Sams Armen zu befreien — und aus dem ‘Liebesnest’, das er im Boot hergerichtet hatte.
“Hör auf, Annie! Du wirfst sonst noch …”
Ächzend kippte das Boot seitwärts, und sie stürzte auf den Boden. Die staubigen Säcke fielen auf sie — und Sam landete ebenfalls auf ihr. Er bebte am ganzen Körper, und erst nach einigen Sekunden wurde ihr klar, dass er unterdrückt lachte. Sie trommelte mit den Fäusten gegen seine Schultern, und in dem Moment wurde die Tür des Schuppens aufgebrochen.
“Annie! Ist alles in Ordnung?”
“Ja, mir geht es gut, Bertie, aber könntest du …”
“Sie ist hier”, rief der Hilfssheriff den anderen zu. “Sam ebenfalls. Jetzt hat er Annie tatsächlich kompromittiert. Sagt dem Pfarrer Bescheid, Männer! Noch heute gibt es eine Hochzeit.”
“Nein! Es ist nichts passiert. Ich schwöre es. Wir haben nur darüber geredet, was wir tun wollen, es aber nicht in die Tat …” Verzweifelt versuchte sie, sich von den Säcken und dem Staub zu befreien — und Sam, der sie zärtlich streichelte. “Lass das! Das machst du doch absichtlich, damit die anderen glauben, wir hätten etwas angestellt.”
“Das haben wir doch auch.”
Plötzlich wurde Sam von ihr weggerissen. Sie hörte einen dumpfen Laut, gefolgt von leisem Stöhnen. Eilig stand sie auf und lief nach draußen. Das Sonnenlicht blendete sie, und erst als sie einige Male geblinzelt hatte, sah sie, dass Sam von mehreren Männern umringt war, die unbarmherzig auf ihn einschlugen.
Rasch bahnte sie sich einen Weg in die Mitte des Rings. “Hört auf! Er hat mir nichts getan.”
Bertie, der
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