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Die letzte Kolonie

Titel: Die letzte Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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so etwas Abschied.«
    » Sie könnten bleiben«, sagte Trujillo zu Savitri. »Es gibt keinen Grund, warum sie diesen Idioten begleiten müssen. Ich würde Ihnen sogar zwanzig Prozent mehr zahlen.«
    »Hui, eine Gehaltserhöhung!«, sagte Savitri. »Das klingt verlockend. Aber ich bin schon viel zu lange mit diesem Idioten zusammen. Ich mag ihn. Natürlich mag ich seine Familie noch viel mehr, aber wer tut das nicht?«
    »Nett«, sagte ich.
    Savitri lächelte. »Wenigstens sorgt er dafür, dass ich immer was zu lachen habe. Ich weiß nie, was als Nächstes passieren wird, aber ich weiß, dass ich es gerne herausfinden möchte. Tut mir leid.«
    »Also gut«, sagte Trujillo. »Dreißig Prozent mehr.«
    »Und verkauft«, sagte Savitri.
    »Was?«, rief ich.
    »War nur ein Scherz«, sagte Savitri. »Idiot.«
    »Erinnern Sie mich daran, Ihnen das Gehalt zu kürzen«, sagte ich.

    »Wie wollen Sie mich jetzt überhaupt bezahlen?«, fragte Savitri.
    »Schauen Sie mal«, sagte ich. »Da ist etwas, worum Sie sich kümmern sollten. Da drüben. Hauptsache woanders.«
    »Hmmpf«, machte Savitri. Dann ging sie zu Trujillo und umarmte ihn. Anschließend zeigte sie mit dem Daumen auf mich. »Wenn es mit diesem Kerl nicht klappt, kann es sein, dass ich zurückgekrochen komme und darum bettele, wieder meinen alten Job machen zu dürfen.«
    »Es ist und bleibt Ihr Job«, sagte Trujillo.
    »Wunderbar«, sagte Savitri. »Wenn ich im letzten Jahr etwas gelernt habe, dann ist es die Erkenntnis, dass man immer einen Ersatzplan haben sollte.« Sie umarmte Trujillo noch einmal. »Jetzt werde ich Zoë holen«, sagte sie zu mir. »Sobald Sie das Shuttle besteigen, sind wir abflugbereit.«
    »Danke, Savitri. Ich brauche noch eine Minute. Wir sehen uns dann.«
    Sie drückte meine Schulter und ging.
    »Haben Sie sich von allen verabschiedet, von denen Sie sich verabschieden wollten?«, fragte Trujillo.
    »Das mache ich gerade«, sagte ich.
    Wenige Minuten später stieg unser Shuttle auf und nahm Kurs auf die Sanfter Stern . Zoë weinte stumm, tätschelte Babar und vermisste ihre Freunde. Jane saß neben ihr und hatte sie in die Arme geschlossen. Ich schaute durch ein Bullauge hinaus. Wieder ließ ich eine Welt hinter mir.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Jane mich.
    »Traurig. Ich hatte mir gewünscht, dass diese Welt meine Heimat wird. Unsere Welt. Unsere Heimat. Aber so sollte es nicht sein.«
    »Das tut mir leid«, sagte Jane.

    »Sag das nicht.« Ich drehte mich zu ihr um und lächelte sie an. »Ich bin froh, dass wir hier gelebt haben. Ich bin nur traurig, dass wir nicht bleiben werden.«
    Ich wandte mich wieder dem Bullauge zu. Der Himmel von Roanoke verlor sein Blau und wechselte allmählich zu Schwarz.

    »Das ist Ihr Schiff«, sagte General Rybicki zu mir und zeigte auf das Beobachtungsdeck, in das er soeben geführt worden war. Ich hatte dort auf ihn gewartet.
    »Das ist es«, sagte ich. »Vorläufig. Man könnte sagen, dass wir es geleast haben. Ich glaube, ursprünglich ist es arrisianisch, was für Sie eine gewisse Ironie haben dürfte. Das erklärt auch die niedrigen Räume.«
    »Sollte ich Sie also mit Captain Perry ansprechen?«, fragte Rybicki. »Das wäre eine Stufe unter Ihren vorherigen Rang.«
    »Eigentlich ist Jane der Captain. Nominell bin ich ihr Vorgesetzter, aber sie hat die Verantwortung für das Schiff. Ich glaube, das macht mich zu einem Commodore. Was eine Stufe höher ist.«
    »Commodore Perry«, sagte Rybicki. »Klingt gut. Aber nicht besonders originell, fürchte ich.«
    »Wahrscheinlich nicht.« Ich hielt den PDA in meiner Hand hoch. »Jane hat mich angerufen, als Sie hierhergebracht wurden. Sie hat mir gesagt, man hätte Ihnen nahegelegt, zu versuchen, mich zu töten.«
    »Verdammt!«, sagte Rybicki. »Ich wüsste gern, woher sie all diese Sachen weiß.«
    »Ich hoffe sehr, dass Sie nicht beabsichtigen, diesen Vorschlag
in die Tat umzusetzen. Nicht, dass Sie es nicht schaffen würden. Sie gehören immer noch der KVA an. Sie sind schnell und stark genug, um mir das Genick zu brechen, bevor irgendjemand Sie aufhalten könnte. Aber anschließend würden Sie diesen Raum nicht mehr lebend verlassen. Ich möchte nicht, dass Sie sterben.«
    »Danke, dass Sie sich solche Sorgen um mich machen«, sagte Rybicki trocken. »Nein, ich bin nicht hier, um Sie zu töten. Ich bin hier, weil ich Sie verstehen möchte.«
    »Das freut mich zu hören.«
    »Sie können damit anfangen, mir zu erklären, warum Sie ausgerechnet mich

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