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Die letzte Kolonie

Titel: Die letzte Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Verbot sollten sie es eigentlich sowieso nicht tun. Aber es kann nicht schaden, diesen Punkt noch einmal zu betonen.«
    »Vielen Dank, General.«
    »Keine Ursache. Trotzdem bin ich froh, dass nicht jeder Kolonialverwalter so viele Schwierigkeiten gemacht hat wie Sie.«
    »Mit mir kommt man sehr gut zurecht«, sagte ich. »Es ist meine Frau, die ein verdammt harter Brocken sein kann.«
    »Das habe ich auch von Eser gehört und den Berichten über den Verlauf des Kampfes entnommen. Ich hoffe, sie ist nicht gekränkt, dass ich darum gebeten habe, mit Ihnen allein sprechen zu können.«
    »Damit hat sie kein Problem. Ich bin derjenige, der nett zu den Leuten sein soll. Obwohl Zoë enttäuscht ist, dass sie Sie nicht wiedersehen kann. Sie haben großen Eindruck auf sie gemacht.«
    »Und sie auf mich«, sagte Gau. »Sie haben eine bemerkenswerte Familie.«
    »Dem kann ich nur zustimmen. Ich bin froh, dass sie es mit mir aushält.«
    »Theoretisch könnten auch Ihre Frau und Ihre Tochter wegen
Verrats angeklagt werden«, sagte Gau. »Sie wissen, dass auch sie Roanoke verlassen müssen.«
    »Das sprechen Sie immer wieder an«, sagte ich. »Obwohl ich die ganze Zeit versuche, nicht daran zu denken.«
    »Das halte ich für unklug.«
    »Natürlich ist es unklug. Aber das heißt nicht, dass ich es gut finde.«
    »Wohin werden Sie gehen?«, fragte Gau.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte ich. »Wir könnten uns überall in der Kolonialen Union niederlassen, wenn wir den Rest unseres Lebens in einer Familienzelle im Gefängnis verbringen wollen. Die Obin würden uns jederzeit wegen Zoë aufnehmen, aber sie stünden ständig unter Druck, uns auszuliefern.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, sagte Gau. »Ich habe Ihnen schon einmal angeboten, dem Konklave beizutreten. Das Angebot gilt immer noch. Sie und Ihre Familie könnten an unserer Seite leben.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, sagte ich. »Aber ich glaube nicht, dass ich dazu in der Lage wäre. Es ist das gleiche Problem, das wir bei den Obin hätten. Ich bin nicht bereit, mich vom Rest der Menschheit loszusagen.«
    »Fänden Sie das so schlimm?«, sagte Gau, und ich spürte deutlich seinen Sarkasmus.
    »Für Sie vielleicht nicht«, sagte ich. »Aber ich würde meine Artgenossen vermissen.«
    »Die Idee hinter dem Konklave besteht darin, dass viele Völker nebeneinanderleben. Wollen Sie damit sagen, dass Ihnen diese Vorstellung missfällt?«
    »Ich könnte es durchaus. Aber nur drei Menschen wären nicht genug.«
    »Das Konklave wäre weiterhin glücklich, wenn sich die Koloniale
Union uns anschließen würde. Oder auch nur einzelne Kolonialwelten. Oder auch nur Roanoke.«
    »Ich glaube kaum, dass diese Idee auf Roanoke allzu viel Zuspruch finden würde. Oder bei der Kolonialen Union. Und was die anderen Kolonialwelten betrifft, glaube ich, dass sie offiziell immer noch nichts vom Konklave wissen.«
    »Ja, die Informationssperre der Kolonialen Union. Ich muss gestehen, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht habe, Satelliten in den Orbit um Welten der Kolonialen Union zu bringen und einfach Informationen über das Konklave senden zu lassen, bis sie abgeschossen werden. Es wäre nicht sehr effizient. Aber dann hätte sich das Konklave wenigstens Gehör verschafft.«
    Ich dachte einen Moment lang darüber nach. »Nein«, sagte ich. »Solche Sendungen wären nicht genug.«
    »Was würden Sie stattdessen vorschlagen?«
    »Ich bin mir noch nicht ganz sicher.« Ich sah Gau direkt an. »General, ich würde Ihnen vielleicht einen Vorschlag unterbreiten wollen.«
    »Welchen?«
    »Eine ganz große Sache«, sagte ich. »Und eine kostspielige.«
    »Das war keine Antwort auf meine Frage.«
    »Damit müssen Sie sich vorläufig zufriedengeben.«
    »Ich würde mir liebend gern Ihren Vorschlag anhören. Aber eine große, kostspielige Sache ist mir etwas zu vage, um ihr meine Zustimmung aussprechen zu können.«
    »Das ist wohl wahr.«
    »Warum können Sie mir noch nicht sagen, was Sie vorhaben?«
    »Weil ich zuerst mit Jane darüber reden muss.«

    »Was auch immer es ist, Verwalter Perry, wenn Sie dazu meine Unterstützung benötigen, würden Sie sich für die Menschheit auf ewig des Verrats schuldig machen. Oder zumindest für die Koloniale Union.«
    »Es ist, wie Sie gesagt haben, General. Es kommt darauf an, wem meine Loyalität gilt.«

    »Man hat mir befohlen, Sie zu inhaftieren«, sagte Manfred Trujillo.
    »Wirklich?«, sagte ich. Wir beide standen vor dem Shuttle, mit dem ich

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