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Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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ich mir etwas Besonderes. Nur das Beste für die verrückte Lehrerin, Sam. Hast du nicht auch gesagt, ich hätte Stil? Am folgenden Nachmittag besuche ich eine Boutique im luxuriösen Ramat-Aviv-Einkaufszentrum und kaufe mir eine Hose aus schwarzem Leder, einen schwarzen Rollkragenpullover und eine schicke schwarze Lederjacke. Für ein Mädchen wie mich fast schon eine Rüstung. Der Winter ist vorbei, deshalb gibt es die Sachen günstiger im Schlussverkauf, doch daheim in Moldawien würden sie trotzdem ein Vermögen kosten. Ich bezahle mit Boris’ Geld. Danke, Boris. Die Pistole hat hinten in der Hose Platz.
    In meinem Hotelzimmer ziehe ich mich um und treffe gewisse Vorkehrungen, für den Fall, dass ich gefasst werde. Eine letzte Rache an Zviman oder seinen Männern. Ich checke meine Waffe. Sollte ich nicht mehr rauskommen, habe ich eine Kugel für Nelly übrig und eine für mich.
    Ich beruhige mich, indem ich mich noch schminke– üppiger, als ich es zu Hause tun würde. Ich sehe wie ein richtiges bad girl aus: rote Lippen, Katzenaugen mit Eyeliner betont. Ich muss über mich selbst lachen. Mädchen, jetzt trägst du deine Kriegsbemalung, denke ich. Ich fühle mich wie ein anderer Mensch. Die Lehrerin ist wirklich tot. Die Lehrerin hat drei Menschen getötet, zwei Sklavinnen befreit und ein Haus in die Luft gejagt.
    Doch das war nichts im Vergleich zu dem, was ich jetzt zu tun habe.
    Ich fahre mit dem Taxi zur Pizzeria.
    Es ist noch hell, die Sonne neigt sich dem Mittelmeer entgegen. Die Zeit vor dem Abendessen, in der kaum Kunden kommen.
    Ein Mann pfeift mir nach, als ich aus dem Taxi aussteige und den Fahrer bezahle. Ich steige die Treppe hoch. Lucky Strike Parlor steht da auf Hebräisch und Englisch. Wessen Glück ist gemeint? Ich verharre kurz vor einer blutroten Tür, auf die man in schwarzen Buchstaben LUCKY STRIKE gemalt hat.
    Ich verspüre den Drang, die Tür einzutreten, doch ich öffne sie wie jeder andere und trete in den Salon ein. Es riecht nach Salz, nach schwerem Parfum und Bier. » Na los, Baby«, jammert eine junge männliche Stimme, » lächle für mich.« Ein New Yorker Akzent, wie ich ihn aus Filmen kenne.
    Es ist, als wäre ich in einen bizarren Traum eingetaucht. Die Lichter sind purpurrot getönt. Im Hintergrund läuft leise elektronische Trance-Musik. An einem Empfangstisch sitzt ein alter Mann. Knabbert einen Keks, den Mund offen. Hinter ihm sitzen zwei Frauen in durchsichtiger Unterwäsche auf einem niedrigen Podium in blassgelbem Scheinwerferlicht. Nelly ist nicht dabei. Die beiden reagieren nicht auf die Aufforderung des jungen Mannes. Sie sitzen kerzengerade da, ohne zu lächeln. Wie Schaufensterpuppen.
    Als würden sie schon damit rechnen, dass ihnen wieder irgendetwas Schlimmes passiert.
    Auf einer Couch lümmeln zwei Männer im College-Alter und trinken Goldstar-Bier. Sie tragen Jeans, einer ein American-Football-Trikot, der andere ein Sweatshirt mit dem Namen eines Kaufhauses darauf, blutrot im Licht der Scheinwerfer.
    Sie erzählen dumme Witze auf Englisch, um die Mädchen zum Lächeln zu bringen, so wie Touristen es manchmal bei den Wachen am Buckingham Palace machen. Entweder ist es den Mädchen verboten zu lachen, so wie den Wachen, oder sie können es gar nicht mehr. Vielleicht ist es hier gefährlich für ein Mädchen, über einen Mann zu lachen.
    Erneut steigt bitterer Hass in mir auf, und es fällt mir schwer, ruhig zu bleiben.
    » Verzeihung, Fräulein?«, spricht mich der alte Mann auf Hebräisch an. Er ist unsicher, vielleicht denkt er, ich bin irrtümlich hier gelandet. Er spricht mit Kekskrümeln im Mund.
    » Hallo, übernimmst du hier die Schicht, Baby?«, ruft der Junge mit dem Kaufhaus-Sweatshirt. Er hebt die Bierflasche zum Willkommensgruß.
    » Ich möchte mich um einen Job bewerben«, sage ich auf Englisch zu dem alten Mann.
    Der Alte ist sprachlos und runzelt die Stirn. Er steht auf, und genau das will ich von ihm, weil ich jetzt sehe, dass seine Hände leer sind bis auf diesen verdammten Keks, an dem er knabbert.
    Ich ziehe die Pistole hervor, und der Schuss übertönt das leise Wummern der schlechten Discomusik. Der alte Mann sinkt wortlos zu Boden, sein kauender Kiefer ist weg. Ich finde es unerträglich, dass er dasitzt und Kekse mampft, während diese armen Mädchen hier warten, bis jemand sie haben will.
    Die beiden Amerikaner sind geschockt. Die Frauen auf dem Podium starren mich an, eine der beiden steht auf, ihr Stuhl kippt um.
    » Ihr zahlt dafür,

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