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Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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hier alles ab. Ich will wissen, ob sie wirklich so dumm ist, sich alleine herzuwagen. Ruf im Büro an, sag ihnen, sie ist da.« Ich höre den Russen schnaufend davoneilen.
    Am Ende des Flurs steht eine Tür einen Spalt offen, im gedämpften Licht sehe ich eine Bettkante.
    Auf dem Bett ein dünner weißer Arm. Mein Mund wird trocken. Ich habe diesen Arm oft gesehen, auf dem Bett gegenüber in unserem gemeinsamen Zimmer.
    Ich drücke die Tür mit den Fingerspitzen auf.
    Nelly blinzelt wie ein Kind, das aus den Träumen gerissen wird.
    Einen Moment lang vergesse ich mich und trete einen Schritt vor.
    Zviman schiebt mich zum Bett. Ich winde mich, versuche zu entkommen, da kracht eine Faust in mein Gesicht. Einmal, zweimal, dann ein brutaler Tritt gegen die Brust. Sein Mund vor Wut verzerrt.
    Nelly versucht, sich auf dem Bett aufzusetzen.
    » Du. Wer bist du?«, fragt mich Zviman.
    » Ihre Schwester.«
    » Wegen dieser Schlampe läufst du in meinem Haus in der Stadt Amok?« Er spricht mit starkem Akzent. Bestimmt wurde er von der Schießerei im Lucky Strike verständigt und hat seine Partygäste nach Hause geschickt. Ich frage mich, wie er so schnell davon erfahren hat. Und dann wird mir klar: Wer ein solches Bordell führt, hat bestimmt ein paar Polizisten geschmiert.
    » Ja. Nenn sie nicht Schlampe«, antworte ich.
    Er lacht. » Oh, Verzeihung, Schlampe! Ich wusste nicht, dass ich deine Gefühle verletzt hab, Schlampe! Danke, dass du auf meine Kunden geschossen und meine Huren freigelassen hast, Schlampe!« Er lacht erneut und richtet die Pistole nicht mehr auf mich, sondern auf Nelly.
    Nelly zuckt zusammen, als er ihr die Waffe an die Schläfe setzt.
    » Die Polizei wird gleich hier sein, nach dem, was in der Stadt passiert ist. Sie werden mit dir sprechen wollen.«
    » Nein, das werden sie nicht. Offiziell hab ich nichts mit dem Lucky Strike zu tun. Überhaupt nichts.« Er zuckt mit den Schultern. » Ich hab die richtigen Leute bei der Polizei in der Tasche. Du hast den Laden ein bisschen durcheinandergebracht, das lässt sich schnell bereinigen. Aber eins muss ich dir lassen, Schlampe: Du hast wirklich Mumm.«
    Ich beiße die Zähne zusammen vor Schmerz von den Schlägen und Tritten, die er mir versetzt hat.
    » Jetzt aber: Wer hat dich geschickt?«, fragt er so, als wollte er ein richtiges Gespräch mit mir führen.
    » Niemand. Ich bin von selbst gekommen.«
    » Lüg mich nicht an. Für wen arbeitest du? Baran? Markow? Die Nigerianer?«
    » Ich lüge nicht. Ich bin ihre Schwester. Schau uns an, dann siehst du’s.«
    Er lacht, dann verstummt er und starrt mich finster an. » Sag mir, wer dich angeheuert hat, sonst stirbst du.«
    Er kann einfach nicht glauben, dass ich aus Liebe hier bin. Das sagt mir alles über ihn, und ich weiß jetzt, wie ich ihn töten werde.
    » Hast du mich verstanden? Du stirbst.«
    » Tu mori«, gebe ich zurück. Er schaut mich blinzelnd an.
    Ich halte mich aufrecht, trotz der Schmerzen. » Ich bin ihre Schwester, und wegen ihr bin ich hier.«
    » Für wen arbeitest du?«
    » Für niemanden. Ich hab einfach beschlossen, dass ihr sterben müsst, du und deine Leute.« Eine ganz simple Entscheidung, Sam. Du weißt, was ich meine.
    Er lacht mir ins Gesicht.
    Nelly öffnet die Augen und sieht mich zum ersten Mal richtig an. » Mila?«, murmelt sie leise.
    » Ja.«
    » Ich träume. Nein, ich träume nicht mehr.« Nellys Stimme klingt wie vom Grunde eines tiefen Brunnens.
    » Kein Traum. Ich bin hier.«
    » Deine große Schwester arbeitet jetzt mit dir zusammen, Nelly, ist das nicht nett? Ich verkaufe euch als Paar.« Zviman kostet seinen Triumph aus. Er glaubt wirklich, er hat gewonnen.
    Ich verkneife mir das Lächeln.
    Er drückt mir die Pistole unters Kinn und filzt mich: Lederjeans, Rollkragenpullover, Lederjacke. Manchmal lässt er seine Hände ein bisschen länger an einer Stelle. Er findet das Messer in meinem Stiefel und wirft es zu Boden. Auch den Schlagstock nimmt er mir ab.
    » Der ist von Natan.«
    » Er hat ihn mir geliehen«, sage ich. Er wirft ihn in die Ecke.
    » Du bist ein dummes kleines Mädchen, Mila. Schau mich an.«
    Ich tu es nicht, stehe wie versteinert da, und er richtet die Waffe über meine Schulter hinweg auf Nelly. » Ich erschieße deine Schwester, wenn du nicht gehorchst.«
    Also schaue ich ihn an, warte, und er schlägt mich ins Gesicht. Einmal, zweimal. Er tritt mir in die Magengrube. Dann schlägt er mich mit dem Handrücken. Ich lande auf seinem teuren

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