Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
Vom Netzwerk:
Beistelltisch in einer Ecke des Schlafzimmers, die Sportzeitschriften fliegen durcheinander. Er packt mich an den Haaren, schlägt mich erneut. Ich taumle, und er tritt mir in die Rippen.
    Ich stürze zu Boden.
    » Du dumme moldawische Kuh. Du glaubst, du kannst hier reinplatzen und mein Geschäft ruinieren? Was kratzt es mich, wenn du in einem Puff eine Sauerei anrichtest? Ich hab drei Dutzend überall auf der Welt. Du kannst mir gar nichts tun, du Schlampe.«
    Ich hätte ihm gern ins Gesicht geschleudert: Ich hab Vadim umgebracht. Ich hab deine Leute in Bukarest umgebracht. Ich hab deine Gefangenen befreit. Aber ich tu’s nicht, weil er mich so behandeln soll wie andere Frauen auch.
    Er hält mir die Waffe ins Gesicht und kniet sich über mich. Mir war immer klar, dass es so kommen könnte, und doch muss ich jetzt gegen die Angst ankämpfen, die wie Feuer in mir auflodert. Er öffnet den Reißverschluss meiner Hose und befiehlt mir, sie auszuziehen, sonst würde er Nelly umbringen. Ich gehorche, und die Angst schnürt mir die Kehle zu.
    » Jetzt die Jacke. Und das Hemd. Ich will dich nackt, du Miststück.«
    Zitternd gehorche ich. Der Fliesenboden ist kalt an meinem Rücken.
    » Nicht, Yaakov«, murmelt Nelly. » Bitte, tu meiner Schwester nichts.«
    Er beugt sich vor und schlägt ihr hart ins Gesicht. » Ich tu, was ich will, und du bist still, sonst ist sie tot.«
    Nelly schnieft und formt mit den Lippen die Worte: Tut mir leid.
    Yaakov Zviman schlüpft aus seiner Hose. Er ist ein stattlicher Mann, knapp eins neunzig groß, dicke Arme und Beine, harter, flacher Bauch. Auf dem Unterarm sehe ich eine seltsame Tätowierung: eine Sonne in einer stilisierten Neun.
    Er zieht die Unterhose aus.
    Ich zwinge mich, die Augen offen zu halten. Ich liege da und rühre mich nicht.
    Er drückt mir die Pistole an die Kehle und erkundet meinen Körper mit einer widerwärtigen Begierde. » Du siehst besser aus als deine Schwester, Hure. Weißt du, wie viel du mir in Dubai einbringen wirst? Eventuell etwas weniger, weil ich dir vielleicht die Zunge rausschneiden muss, aber immerhin. Ein Sister Act.«
    Er fasst mich mit einer Hand am Hals, die andere geht zwischen seine Beine. Er bringt seinen Schwanz in Position, dringt in mich ein… und schreit auf, ein markerschütternder Schmerzensschrei.
    Das ist meine Rache.
    Ich blende meinen Ekel aus, fasse ihn an den Hüften und drehe mich hin und her, und sein Schrei hat dann nichts Menschliches mehr an sich.
    Er windet sich, versucht zurückzuweichen und erstarrt, weil der Schmerz eben dadurch umso unerträglicher wird.
    Er lässt die Waffe fallen und kauert sich zusammen wie ein getretener Hund.
    Ich schiebe ihn von mir weg, und er jault nur noch. Ich spüre Blut– sein Blut– auf meinen Schenkeln. An seinem Penis hängt ein Stück Gummi, dessen Ränder jetzt voller Blut sind.
    Ich versetze ihm einen Tritt zwischen die Beine, und er klappt zusammen, schluchzend, zitternd vor Schmerz. Ich schnappe mir seine Waffe und richte sie auf ihn. Meine Hand ist ganz ruhig.
    Ich höre Laufschritte. Der russische Leibwächter stürmt heran und zieht seine Waffe. Ich bin im Vorteil, weil er in dem schmalen Gang wenig Spielraum hat. Ich ziele und drücke ab, wie auf die Figuren, die wir in der Weinkellerei auf die Leinensäcke gemalt hatten. Iwan hat mich gelehrt, dass es ein Dreieck sein soll. Mir tut alles weh, doch meine Hand bleibt so sicher, als wäre sie aus Hartholz.
    Der Russe stürzt zu Boden. Er rührt sich nicht mehr: tot.
    Zviman schluchzt und hält seinen zerrissenen Penis.
    Er kauert sich gegen die Wand. » Nimm das weg, wie geht das runter!«, schreit er.
    » Nelly«, sage ich ruhig, » ist sonst noch jemand hier?«
    Nelly starrt den am Boden zerstörten Zviman an. » Nein.«
    » Schnell, zieh dich an. Dann geh runter, und wart auf mich.« Ich sage es im entschiedenen Ton der großen Schwester, keine Diskussionen.
    Nelly starrt auf den blutverschmierten Boden, auf Zviman, der zusammengekrümmt daliegt. » Wie hast du das gemacht?«
    » Tu, was ich dir gesagt hab. Hier. Nimm das.« Ich gebe ihr meine Pistole. Sie sieht sie an und nickt, dann eilt sie die Treppe hinunter.
    Ich stehe vor Zviman. Der Schweiß strömt aus dem blonden Haarstreifen hervor.
    » Schau mich an, du Stück Dreck«, sage ich mit seinen eigenen Worten von vorhin. Ich ziehe mich rasch an.
    Ich warte, bis er mir ins Gesicht schaut. » Es ist ein Gummi, mit kleinen rasiermesserscharfen Widerhaken bestückt, die sich

Weitere Kostenlose Bücher