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Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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ins Fleisch bohren. Die Idee hab ich aus einem Artikel darüber, wie sich manche Frauen in Südafrika gegen Vergewaltigung schützen. Im Web findet man wirklich hochinteressante Sachen.«
    Er keucht, schluchzt. Das Fluchen ist ihm wohl vergangen.
    » Also, du Stück Dreck. Soll ich die Haken rausziehen?«
    Er gibt einen gequälten Laut von sich.
    » Ich kann sie rausziehen, ohne dass ein größerer Schaden zurückbleibt. Wo ist dein Laptop?«
    Zviman würgt und zeigt den Gang hinunter.
    Mit der Pistole zwinge ich ihn, den Gang entlangzukriechen und sich auf einen Stuhl zu setzen.
    » Wenn du nicht gehorchst, bürste ich dich noch stärker gegen den Strich, sozusagen.«
    » Was du willst. Bitte… bitte…« Er kann kaum mehr sprechen.
    » Ich will deine Bankkonten«, sage ich.
    » Was? Warum?« Mit seinen Schmerzen bringt er nur ein leises Flüstern heraus.
    » Entschädigung. Ich will Zugang zu den Konten, oder ich drehe das Ding herum, und kein Arzt der Welt kann deinen Schwanz retten. Haben wir uns verstanden?«
    Er nickt, sein Gesicht von Schock, Wut und unsäglichem Schmerz verzerrt.
    Ich öffne einen Browser, und er murmelt die Webadresse einer großen Bank auf den Caymans. Er spuckt das Passwort aus, und ich tippe es ein.
    Er besitzt mehrere Konten. Ich öffne jedes einzelne. Auf einem liegen sieben Millionen US -Dollar. Auf einem zweiten neunhunderttausend. Auf einem weiteren zwei Millionen. Die Gesamtsumme beläuft sich auf fünfzehn Millionen US -Dollar.
    » Das ist alles, mehr hab ich nicht. Der Rest geht ins Geschäft zurück. Bitte, mach das Ding weg!«
    » Sei nicht so eine Heulsuse.« Das hab ich manchmal zu den Kindern gesagt, wenn sie jammerten, früher, vor einer Million Jahren, als ich noch Lehrerin war. Ich stoße ihn aus dem Stuhl und transferiere das Geld auf mein eigenes Konto auf den Caymans, das ich erst vor einer Woche eröffnet habe. Wie man das macht, hab ich im Web gelernt. Die Caymans freuen sich über jeden neuen Kunden. Ich habe es so eingerichtet, dass das Geld sofort auf ein anderes Konto in der Schweiz überwiesen wird.
    Er wird das Geld nie wiedersehen.
    Ich schalte den Laptop aus. Er hat eine Wechselfestplatte. Ich löse den Verschluss und stecke die Platte ein.
    » Du bist eine Diebin!«, schreit Zviman.
    » Nein. Ich gebe den Frauen, die du missbraucht hast, dieses Geld. Es kann zwar nicht wiedergutmachen, was du ihnen angetan hast, aber wenigstens wirst du es nicht mehr bekommen.« Ich beuge mich hinunter und spucke ihm ins Auge.
    Er zuckt zusammen, Wut und Schmerz wechseln sich auf seinem Gesicht ab. » Du hast gesagt, du nimmst mir das Ding ab…«
    » Das hab ich. Aber ich bin keine Ärztin. Und ich kenne nur eine Art, es abzunehmen… mit einem kräftigen Ruck.« Ich greife hinunter.
    » Nein! Nein!«, schreit er und windet sich zur Seite.
    » Okay, dann lass es einfach drauf. Es sieht lustig aus. Ich bin sicher, der Arzt wird es der Polizei melden, weil du ja ein Missbrauchsopfer bist.«
    » Dafür bringen dich meine Leute um.« Er zeigt auf die blutverschmierte Tätowierung: die Sonne in einer Neun. » Sie werden es dir tausendfach heimzahlen, du Schlampe. Du stiehlst auch ihr Geld.«
    » Ich bin mir nicht sicher, ob du noch eigene Leute hast, wenn du sie nicht bezahlen kannst.«
    Ich hätte zu gern eine Kamera gehabt, um sein geschocktes Gesicht zu verewigen. Ihm wird plötzlich bewusst, dass er ohne Geld auch keine Macht mehr hat. Kein Imperium. Nichts. Ich habe ihn ruiniert, Sam. Nicht nur sein Geschäft, auch noch etwas anderes.
    Ich greife nach der Penisfalle. Er schreit auf und zuckt zurück. Blut strömt rund um die rasiermesserscharfen Widerhaken.
    » Keine Macht. Keine Hoffnung. Du hast alles verloren«, flüstere ich mit stählerner Stimme. » So haben sich meine Schwester und diese Frauen gefühlt. Jetzt bist du dran.«
    Er stößt einen gequälten Laut aus.
    Ich stehe auf. » Du willst wahrscheinlich ins Krankenhaus. Sie müssen dir die Haken herausziehen. Das wird mehrere Operationen brauchen. Ich bring dich nicht um. Dass du leidest und ruiniert bist, ist viel besser.« Ich hatte ihn schwer getroffen. Jeder Tag würde eine Qual für ihn werden. So wie es mir gegangen ist, seit Vadim in mein Klassenzimmer eingedrungen ist und mir diese schrecklichen Bilder gezeigt hat.
    Schüsse. Ein Schrei von draußen. Nelly.
    Ich renne in die Richtung, aus der die Geräusche kommen, Nelly schreit meinen Namen, und ein donnernder Knall ertönt.
    Eine furchtbare Stille,

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