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Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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fuhren. Es rieselte ihm kalt über den Rücken. Nein. Das konnte nicht sein. Zviman würde sie doch nicht dorthin bringen.
    Er zog ihr die Schlüssel aus der Tasche, dann nahm er sein Handy und schickte eine Nachricht an die E-Mail-Adresse, von der das Kopfgeld ausgesetzt worden war. Ich habe Ihre Mila, und ich will die Million abholen. Hab sie erwischt, als sie Ihren Freunden im Auto helfen wollte. Soll ich Ihnen eine Freude machen und sie Ihnen bringen?

83
    Auf der Interstate 87
    Wir ließen die Stadt hinter uns, fuhren an Irvington vorbei und auf dem Interstate Highway 87 nach Norden. Ich fragte mich, wo er mit uns hinfuhr. Nach Peekskill? Albany? In die Catskills? Es herrschte Schweigen im Auto, nachdem Zviman gesagt hatte: » Es wird nicht geredet.« Er schaltete das Satellitenradio ein und wählte einen Sender mit Klassikern der Achtzigerjahre. Er sang sogar ganz leise mit. The Cars, Elvis Costello und– o Gott– Katrina and the Waves.
    Ich traute dem Mann noch weniger, wenn er so guter Stimmung war.
    Mindestens eine Stunde sprach keiner ein Wort, doch als wir an Newburgh vorbeikamen, platzte ich. » Wo sind unsere Kinder?«
    » An einem sicheren Ort«, sagte Zviman. » Ich bring euch hin, dann könnt ihr den Wagen haben und damit fahren, wohin ihr wollt. Nachdem Sie gerade einen Mann im Central Park umgelegt haben, würde ich mich von New York fernhalten. Ms. Jones wird sicher nach Hause zurückkehren wollen, nach Las Vegas.« Es war schwer zu ertragen, wie ruhig und vernünftig er klang.
    » Sam, Sie sind wahrscheinlich überrascht, dass wir diesen Deal mit Ihnen machen.«
    » Sehr.« Ich glaubte keinen Moment, dass sie mich mit meinem Sohn einfach ziehen ließen. Ich würde kämpfen müssen, um von dort wegzukommen, und ich fragte mich, wie ich das schaffen sollte mit einem Baby im Arm. Die naheliegende Lösung war Leonie. Wenn sie mit beiden Kindern flüchtete, konnte ich mich um Zviman kümmern.
    » Die CIA wird Ihnen wohl kaum noch einmal einen Job anbieten«, meinte Zviman. » Nachdem Sie einen Mann getötet haben, den sie unbedingt wollten. Es hat zwar niemand gesehen, dass Sie es waren, aber Sie sind sicher der Hauptverdächtige. Es sei denn, Sie können die Leute dort überzeugen, dass Sie ihn nicht töten, sondern vor einer Bedrohung innerhalb der CIA schützen wollten.«
    » Ich sollte wohl meinen Lebenslauf auf den neuesten Stand bringen«, antwortete ich. » Aber ich bin kein so guter Schauspieler, um denen eine solche Lüge zu verkaufen.«
    » Mag sogar sein, dass die CIA jetzt hinter Ihnen her ist. Sie hätten erst Ruhe, wenn Sie ihnen jemanden als Mörder von Jack Ming präsentieren können. Das wär schön für Sie und für Ihren Sohn.« Seine Stimme war wie ein Messer.
    » Warum machen Sie sich Sorgen, was aus mir wird?«
    » Wir haben einen Deal geschlossen, und ich halte mich dran. Was– glauben Sie etwa, ich will Sie umbringen?«
    » Ich denke, Sie werden’s zumindest versuchen.«
    » Das würde doch die ganze Arbeit zunichtemachen.«
    » Welche Arbeit?«
    » Die wir in Sie investiert haben, Sam«, erklärte Zviman. » Sie sind ein langfristiges Projekt für uns. Sie könnten uns weiter von Nutzen sein. Wir beobachten Sie seit Jahren. Wir interessieren uns schon lange für Sie.«
    Ich starrte ihn an. Er erwiderte meinen Blick nicht, sondern fuhr mit einem leisen Lächeln auf den Lippen weiter. Was meinte er damit, dass ich ein Projekt dieser Verbrecher sei? » Das… das ist doch verrückt«, sagte ich.
    » Ganz und gar nicht«, erwiderte er. » Wir denken eben langfristig. Sie denken immer von einem Moment auf den anderen: Wie finde ich meine Frau? Wie bekomme ich meinen Sohn zurück? Kleine Probleme. Wir denken Jahre voraus. Sie haben uns zwar auch Probleme bereitet, aber trotzdem viel für uns getan. Sicher, nachdem Sie Jack Ming getötet haben, könnte damit Schluss sein. Doch andererseits kann niemand beweisen, dass Sie es waren. Sie wären uns immer noch nützlich.«
    Ich hatte jetzt das ungute Gefühl, eine Figur auf einem Schachbrett zu sein und von einer riesigen Hand hin und her geschoben zu werden. » Es interessiert mich nicht, ob ich Ihnen nützlich bin. Ich will mit euch nichts zu tun haben. Ich will meinen Sohn, dann sind wir fertig miteinander.«
    » Ich hatte nie das Vergnügen, Ihre Frau zu treffen«, sagte er. » Aber Ihr Verlust hat uns alle getroffen.«
    Er will dich weichkriegen, dachte ich. Um dich vom Wesentlichen abzulenken. Nichts als Lügen. » Ich rede mit

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