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Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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in der Stille des Waldes.
    Nach wenigen Augenblicken betrat Anna Tremaine die Veranda, in cremefarbenem T-Shirt und grüner Cargohose. Sie wirkte blass und gar nicht so selbstsicher wie vor einer Ewigkeit in Las Vegas.
    Sie hielt eine Pistole in der Hand.
    » Hallo, wir holen unsere Kinder ab«, schleuderte ich ihr entgegen.
    » Ich seh’s.«
    » Wer ist noch da drin, Anna?«
    Es war nirgends ein Auto abgestellt. Sie schaute mich schweigend an.
    Ich hielt Zviman hoch. » Antworte, sonst brech ich ihm das Genick.«
    » Lass ihn los.« Sie hob die Waffe. Und richtete sie auf Leonie.
    » Nein.«
    » Ich erschieße sie.«
    » Und ich brech ihm das Genick. Also: Wer ist da drin?«
    » Niemand.« Vielleicht log sie. Ich hätte dieselbe Antwort gegeben, wenn das Haus voller Sicherheitsleute wäre.
    » Okay, lass die Waffe fallen.«
    » Ich glaube nicht, dass du ihm das Genick brechen kannst, mit dem Arm in Gips.«
    » Das macht man mit den Fingern und dem Oberarm, Baby, und die funktionieren tadellos.« Ich würgte Zviman kräftig, und er zeigte die gewünschte Reaktion und lief blau an. Ich dachte an das, was er Mila hatte antun wollen, was er Nelly angetan hatte, und musste mich beherrschen, um ihn nicht auf der Stelle zu erwürgen.
    » Okay, Sam, reden wir.«
    » Meine Freundin hat den Hundesohn schon verstümmelt. Ich geb ihm gerne den Rest.«
    » Bitte, Sam, lass ihn los«, sagte Anna. » Beruhigen wir uns erst mal und…«
    » Es wird nicht mehr verhandelt!«, schrie ich sie an, mit einer Stimme, die mir selbst fremd klang. » Entweder du lässt sofort die Waffe fallen, oder du hörst seine Halswirbel brechen. Mehr gibt es nicht zu bereden!«
    Stille. Nur das Säuseln des Windes in den Bäumen.
    Annas Blick wanderte zu Zvimans blau angelaufenem Gesicht, und sie ließ die Pistole fallen. Ich glaube nicht, dass er das Gleiche für sie getan hätte.
    » Leonie, hol sie dir«, sagte ich.
    Leonie lief auf die Veranda. Sie hob die Waffe auf und trat langsam von Anna weg.
    » Okay, ganz ruhig«, sagte Anna mit einem zögernden Lächeln. » Leonie, ich hab mich gut um dein Kind gekümmert und…« Leonie drückte ab, schoss ihr mitten ins Herz. Ein Rauchwölkchen, ein Blutfleck auf Annas T-Shirt, und sie sank still zu Boden.
    Leonie rannte ins Haus.
    Verdammt. Ich hämmerte Zviman die Faust ins Gesicht und ließ ihn auf den Kies fallen. Ich rannte hinter ihr her. Das Haus war alt, ein Landsitz aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert. Über einen Hartholzboden gelangte man zu einer breiten Treppe, die in den ersten Stock führte. Die meisten Möbel waren mit Planen bedeckt. Leonie lief durch das Haus und nahm sich ein Zimmer nach dem anderen vor: Arbeitszimmer, Bibliothek, Esszimmer, Küche.
    » Leonie, komm zurück!«, rief ich ihr nach. Verdammt, wenn Anna gelogen hatte, würden sie uns hier über den Haufen schießen. Und sie hatte die Pistole, nicht ich.
    » Taylor!«, schrie sie.
    Ich hörte hämmernde Schritte auf einer Treppe, die ich nicht sah. Ich folgte dem Geräusch durch die Küche. Auf dem Herd wurde ein Fläschchen gewärmt. Eine Schachtel Babynahrung stand auf der Kücheninsel, daneben die Überreste einer Erwachsenenmahlzeit: Steak, Salat, Pommes frites.
    Ein paar vollgesabberte Lätzchen. Ein Laut irgendwo zwischen Schmerz und Freude stieg in meiner Kehle hoch.
    Hinter der Küche führte eine Dienstbotentreppe nach oben. Leonie war bereits hochgelaufen.
    » Daniel!«, rief ich. Als würde er antworten. Doch mein Denken war ausgeschaltet oder extrem wach, ich weiß nicht, was. Im ersten Stock gab es Zimmer zu beiden Seiten des Flurs, eine Tür war offen.
    Ich rannte hin. Leonie stand an einem Gitterbett, hob ein Baby heraus und drückte es an ihre Schulter. Sie weinte fast vor Erleichterung. Ich schaute mich im Zimmer um.
    Nur das eine Gitterbett.
    Ich rannte hinaus auf den Flur, riss eine Tür nach der anderen auf. Nebenan befand sich ein Schlafzimmer mit Frauenkleidern auf dem Bett. Kein Gitterbett. Annas Zimmer.
    Daneben ein Zimmer mit über den Boden verstreuten Männerkleidern. Hier hatte sich Zviman einquartiert.
    Die anderen Räume waren leer.
    » Nein, nein!«, schrie ich. » Daniel!«
    Ich lief zum ersten Zimmer zurück. Leonie stand mit derKleinen im Arm da, barg ihr blondes Haar an ihrem Hemd.
    Blondes Haar. Ich erinnerte mich an das abgegriffene Foto, das sie mir gezeigt hatte. Das lächelnde dunkelhaarige Mädchen. Taylor war ein größeres Baby, mit braunen Haaren.
    » Sam«, sagte Leonie und

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