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Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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meine Schwester würde deine siebenjährige Tochter in Ridgewood abmurksen. Und ich deinen Vater in Queens. Schon komisch: Die Leute machen sich oft mehr Sorgen um das Leben ihrer Liebsten als um ihr eigenes.«
    Panik stieg in Beth auf.
    » Also, wirst du tun, was ich dir sage?«
    Beth nickte eifrig.
    » Pass auf, ich will keine Blutflecken auf dem Anzug. So was nehm ich übel«, sagte die Brünette, als könnte Beth die Blutung aus ihrer Nase einfach stoppen.
    Sie schoben sie in die kleine Küche, die auch als Lagerraum diente, und fesselten sie mit Handschellen an das Abflussrohr der Spüle.
    » Also. Den Code der Alarmanlage. Falls du lügst, geht deine Familie hops. Aber zuerst kommen wir hierher zurück und machen dich fertig.«
    Beth log nicht. Sie gab ihnen den Code. Ihr ganzes Gesicht schmerzte, doch sie kämpfte gegen die Tränen an.
    » Fein.« Die Brünette zog Beths Handy aus ihrer Handtasche. » Wo sind die Schlüssel für das Haus?«
    » In meiner Schreibtischschublade. Auf dem Schild steht Williamsburg.« Ihre Stimme zitterte.
    Die Blonde verschwand und kehrte einige Augenblicke später zurück, die Schlüssel an ihrem Finger baumelnd.
    » Bitte, tun Sie meiner Familie nichts, bitte…«
    » Cool bleiben, Beth, es kommt ganz auf dich an. Wenn dich jemand findet, sagst du einfach, du wurdest überfallen und ausgeraubt, von zwei bulligen Schlitzaugen. Gib der Polizei nur ein paar unwichtige Details. Sie trugen rote Hemden und stanken nach Schweiß. Nur die zwei Sachen, sonst nichts. Du wirst sehr überzeugend sein. Du hast uns nie gesehen. Falls du unsere Geschichte veränderst, sterben deine Tochter und dein Vater garantiert, egal wie lange es dauert, bis wir sie erwischen. Die Drohung hat kein Ablaufdatum, die gilt für den Rest deines Lebens. Aber wenn du redest, hat deine Familie ein Ablaufdatum. Sie werden sterben, und die weißen Lilien bei der Beerdigung kommen von mir und meiner Schwester. Wirst du artig sein?«
    Beth nickte mit Tränen in den Augen. Sie stopften ihr einen Waschlappen in den Mund und verschlossen ihre Lippen mit Klebeband.
    » Einen schönen Tag noch«, sagte die Brünette, dann gingen sie hinaus.

43
    Hotel Esper, Williamsburg
    Ich beschloss, im Anzug zu dem Treffen zu erscheinen. Ich wollte wie ein seriöser Geschäftsinhaber auftreten, was ich in Anbetracht meines blauen Auges wahrscheinlich bitter nötig hatte. Und auch Jack Ming, falls er sich in dem Haus versteckte, wollte ich nicht als Exagent gegenübertreten, sondern als Inhaber einer netten Bar. Seit ich undercover für Special Projects ermittelt hatte, wusste ich, dass die größten Verbrecher oft auf ein elegantes Auftreten Wert legen. Ich persönlich würde ja am liebsten nur in Jeans und T-Shirt herumlaufen, aber das Leben erfordert nun mal mehr. Und so fand ich nach und nach heraus, welche Anzüge mir den besten Bewegungsspielraum ermöglichten. Denn auch in Schale musste man immer damit rechnen, in eine Auseinandersetzung zu geraten.
    Und obwohl ich mich kaum um die Last Minute Bar kümmerte, weil die Suche nach Daniel meine ganze Aufmerksamkeit beanspruchte, war es mir durchaus bewusst, wenn ich wieder mal verlotterter aussah als Bertrand (der stets wie aus dem Ei gepellt wirkte) und die anderen Mitarbeiter. Deshalb zog ich meinen dunkelblauen Burberry-Anzug an, dazu ein hellgraues Hemd und eine silberfarbene Krawatte. An der Hinterseite der Krawatte befestigte ich ein dünnes Kampfmesser in der Schlaufe, die ich selbst eingenäht hatte. Der Griff war extrem dünn, und das Gewicht des Messers hielt die Krawatte am Hemd. Das Jackett knöpfte ich zu; man musste schon sehr genau hinsehen, um die Waffe zu bemerken. Außerdem trug ich meine Glock in einem Holster am Rücken. Eine zweite dünne Klinge befestigte ich am Fußknöchel. Ich wählte ein Paar Allen-Edmonds-Schuhe mit etwas stärkerem Absatz, um effektive Kampftritte austeilen zu können.
    Als ich aufbrach, saß Leonie immer noch an ihrem Laptop. » Er ist wahrscheinlich nicht dort, aber wenn doch und wenn ich es schaffe, ihn mir zu schnappen, müssen wir schnell weg.«
    Wir sollten auf verschiedene Situationen vorbereitet sein: Jack Ming war vielleicht doch im Haus und hatte es zu einer Art persönlicher Festung ausgebaut. Aber auch die CIA konnte schon hier sein. Womöglich war Annas Information falsch, und ihre Quelle in der Agency hatte sich geirrt. Leonie und ich hatten jedenfalls nicht vor, in eine Falle zu laufen. Sonst würden wir unsere Kinder nicht

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