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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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erstaunt den Blick, als Strand plötzlich kerzengerade auf seinem Stuhl saß.
    »Was haben Sie gesagt?« Strand bemühte sich, möglichst gleichgültig zu klingen. »Wir haben eine schlechte Verbindung.«
    »Ich habe Manning. Es ließ sich nicht vermeiden – sie haben gerade über Sie gesprochen, als ich die beiden gefunden habe. Anscheinend hat er ihr seine ganze Lebensgeschichte erzählt.«
    Strand spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach, und widerstand der Versuchung, sich über die Stirn zu wischen. Warum zum Teufel musste es immer so kompliziert sein? Warum konnte es nicht einfach so laufen wie geplant?
    »Am einfachsten wäre es«, fuhr Buckner fort, »wenn ich Manning hier erledige. Dann kann er, ähm, Selbstmord begehen, oder ich bring ihn zuerst zu Ihnen, damit Sie vorher mit ihm reden können.«
    »Gab es Kontakt zu jemand anderem?«
    »Nein. Sie war im Wald joggen. Ohne Mobiltelefon.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Ich hab’s überprüft.«
    Strand überlegte. Er wusste nicht, wie viel al Fayed Manning erzählt hatte. Außerdem gab es keine Garantie dafür, dass sie den Mund hielt. Insbesondere, wenn man seine Leiche fand.
    Da er es nicht mehr länger auf seinem Stuhl aushielt, stand er auf, drehte sich zur Wand und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar.
    Es schien kein großes Risiko zu sein, auch die Frau zu töten. Al Fayed hatte fast ihr gesamtes Team umgebracht, und es war nicht zu weit hergeholt, dass er versuchen könnte, das Ganze zu Ende zu bringen, und dann Selbstmord beging. Es war so gut wie sicher, dass niemand auf weitere Ermittlungen drängen würde, wenn man erst einmal seine Leiche gefunden hatte. Und bei der Polizei gab es sicher auch einige, denen es sehr gelegen kommen würde, wenn man Manning zum Schweigen brachte. Egan würde natürlich sofort Verdacht schöpfen, aber er hatte keine Beweise.
    Als Strand sich wieder umdrehte, stellte er fest, dass Crenshaw sich inzwischen nicht einmal mehr die Mühe machte, so zu tun, als würde er in der Akte lesen, und ungeduldig in seine Richtung starrte.
    »Ich melde mich wegen dieser Sache noch einmal bei Ihnen«, sagte Strand. »Ich bin gerade in einer Besprechung.« Eine Entscheidung dieser Tragweite konnte er erst treffen, wenn er sie gründlich durchdacht hatte.
    »Was soll das heißen, Sie sind gerade in einer Besprechung? Herrgott noch mal, ich sitze hier draußen im Wald, und Sie …«
    Strand unterbrach die Verbindung und setzte sich wieder. »Tut mir Leid, Sir. Bis jetzt hat sich noch nichts ergeben.«

VIERZIG
    »So ein Arsch«, sagte Buckner, während er sich an die Tür lehnte und einen neben ihm hängenden Zweig abriss. »Er will darüber nachdenken. Jetzt wundert’s mich nicht mehr, dass du ihn umbringen willst.«
    Auf Buckners Anordnung hin hatte Karen Manning den Cadillac zwischen Bäumen und Felsen hindurch in den Wald gefahren, bis er nach zwanzig Metern so dicht geworden war, dass es kein Weiterkommen mehr gab. Aber es war weit genug – falls zufällig jemand auf die Lichtung kam, auf der immer noch ihr Wagen parkte, würde er nicht das Geringste von ihnen sehen können.
    Fade lag hinten im Wagen reglos auf dem Bauch und versuchte, sich zu konzentrieren, aber es gab eigentlich nicht viel, worüber er nachdenken konnte. Buckner war ein sadistisches Schwein, aber er war gut ausgebildet und hatte eindeutig die Oberhand.
    Offenbar hatte ihn das Leben als chronisch depressiver Möbelschreiner dumm, leichtsinnig und langsam werden lassen. Nach allem, was er durchgemacht hatte, würde er jetzt wie ein Hund erschossen werden, von einem der größten Versager, den die Special Forces je ausgebildet hatten. Das Eigenartige dabei war jedoch, dass es ihm egal war, obwohl er sich große Mühe gab, anders zu empfinden.
    Fade versuchte, sein vollkommen gefühlloses rechtes Bein zu bewegen, aber der Fußtritt in den Rücken hatte es fast vollständig gelähmt. Sein linkes Bein funktionierte noch, doch er spürte ein Kribbeln darin, das ihm neu war. Dann waren seine Finger an der Reihe, aber er war sich nicht sicher, ob sie noch in Ordnung waren. Die Kabelbinder um seine Handgelenke hatten sie in etwas verwandelt, das sich wie Klumpen toten Fleisches anfühlte.
    Er war so müde. Nur ein kleines Nickerchen. Er schloss die Augen und war schon am Einschlafen, als Buckner wieder etwas sagte.
    »Schätzchen, dieses enge T-Shirt macht mich ganz verrückt. Hoffentlich kann ich Fade zuerst erledigen, damit wir ein bisschen Zeit füreinander

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