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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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ich es gut kann? Weil es jemanden geben muss, der es tut? Manchmal bin ich mir nicht mehr sicher.«
    Crenshaw schwieg für ein paar Minuten und trank sein Glas aus. Schließlich stellte er das leere Glas auf das Fensterbrett und beugte sich vor, sodass die vorderen Beine seines Stuhls mit einem lauten Knall auf dem Fußboden landeten. »Matt, Sie haben Mist gebaut. Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen. Nicht wegen der Sache mit den Kolumbianern – ich weiß, dass es Zeiten gibt, in denen man sich hinter seine Männer stellen muss. Ich bin enttäuscht, weil Sie nicht zu mir gekommen sind.«
    »Was hätten Sie denn getan? Sie hätten ein Team zusammengestellt, das die gleichen Fehler wie die Polizei gemacht hätte. Entweder hätte man Fade an Ort und Stelle exekutiert oder ihn für den Rest seines Lebens irgendwo in einen Bunker gesperrt. Er hat etwas Besseres verdient.«
    »Ja, das hat er. Aber Sie waren nicht in der Lage, ihm etwas Besseres zu geben. Und jetzt muss ich mich zu allem Überfluss auch noch mit swatkiller.com herumschlagen.«
    »Ja, Sir.«
    »Strand denkt also, ich hätte keine andere Wahl, als mich hinter ihn und diesen Mist über die Ramirez-Brüder und Roy Buckner zu stellen? Er glaubt wirklich, dass ich ihn ungeschoren davonkommen lasse, nachdem er die Macht missbraucht hat, die uns das amerikanische Volk in all seiner Dummheit gegeben hat?«
    »Ich sage es zwar nicht gern, Sir, aber es scheint das Beste für Sie zu sein.«
    »Und Sie soll ich dann der Öffentlichkeit als Ablenkungsmanöver zum Fraß vorwerfen?«
    »Genau, Sir.«
    Crenshaw stand auf, ging im Zimmer umher und sah sich die gerahmten Erinnerungsstücke an Elises Karriere an. »Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzählte, dass Hillel mehrere verschlüsselte E-Mails an Roy Buckner geschickt hat und einige davon sehr belastend für ihn sind?«
    Egan antwortete nicht sofort, weil er das, was er da gerade gehört hatte, erst einmal verarbeiten musste. »Tut mir Leid, Sir, ich glaube, das verstehe ich nicht.«
    »Was gibt es da zu verstehen? Wir haben die komplette Korrespondenz der beiden auf Buckners Laptop gefunden – alle E-Mails wurden eindeutig von Strands Computer geschickt und tragen seine Verschlüsselungssignatur.«
    »Ähm …«
    »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?«
    »Verschlüsselte E-Mails sind eine gute Kommunikationsmöglichkeit – ich benutze sie manchmal selbst. Aber diese Art der Kommunikation setzt im Grunde genommen voraus, dass der Empfänger so schlau ist, die E-Mail zu löschen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hillel einen so offensichtlichen Fehler macht. Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich auch nicht, dass Buckner überhaupt einen Computer besessen hat.«
    Crenshaw, der gerade eine besonders überschwängliche Kritik von Elises letzter CD las, drehte sich um. »Sie haben Recht. Er hatte gar keinen Computer. Das Ganze ist von vorn bis hinten erfunden.«
    »Wie bitte?«
    »Sie kennen doch Strands Assistentin Lauren? Kluges Mädchen. Sehr ehrgeizig. Sie hat uns dabei geholfen.«
    »Tut mir Leid, Sir. Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.«
    »Ich habe keine Lust, die nächsten fünf Jahre meines Lebens in Anhörungen zu dieser Sache zu verbringen. Außerdem möchte ich ein für alle Mal deutlich machen, was ich davon halte, wenn wir unsere Grenzen überschreiten – dass so etwas nicht toleriert werden darf.«
    Egan wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Sind Sie schockiert, Matt?«
    »Ich glaube schon. Und ein wenig verwirrt.«
    »Dafür habe ich Verständnis.«
    Crenshaw ging zur Tür, blieb dann aber stehen. »Und Sie wollen jetzt einfach hier sitzen, sich betrinken und darauf warten, dass al Fayed vorbeikommt und Sie umbringt?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Sie hätten ihn in Baltimore erschießen sollen, Matt. Das war ein dummer Fehler.« Er tippte auf ein Bild Kalis an der Wand. »Sie haben Verantwortung.«
    »Ich wollte ja. Aber dann fiel es mir schwerer, als ich gedacht hatte.«
    Crenshaw nickte. »Soweit ich weiß, ist Ihre Frau mit Ihrer Tochter zu ihrer Mutter gefahren. Warum rufen Sie nicht dort an und überzeugen sie davon, dass Sie alles wieder gutmachen werden? Und dann fahren Sie in Urlaub. Ich habe den Arzt, der al Fayed operieren wollte, gebeten, einen Blick auf swatkiller zu werfen. Wenn Fade ehrlich war, als er über die Taubheit und die Lähmungen geschrieben hat, dürfte es dem Arzt zufolge noch eine, höchstens zwei Wochen dauern, bis er im Rollstuhl sitzt. Oder

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