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Die letzte Nonne - Bilyeau, N: Die letzte Nonne

Die letzte Nonne - Bilyeau, N: Die letzte Nonne

Titel: Die letzte Nonne - Bilyeau, N: Die letzte Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Bilyeau
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an, Ihr seid mit den Tatsachen vertraut gemacht worden? Dass nämlich keinem Mitglied des Klosters etwas vorzuwerfen ist?«
    Legh wedelte mit der Hand. »Ja, ja, wir wissen alles über den Mord. Darauf richtet sich unsere heutige Untersuchung nicht. Oder dachtet Ihr das etwa?«
    Ich hielt den Atem an. Bruder Edmund konnte kaum still sitzen.
    »Nein«, sagte Legh. »Ich habe Euch drei kommen lassen, um zu hören, was genau Bischof Stephen Gardiner am 12.   Oktober im Tower mit Euch besprochen hat und warum Ihr in Wirklichkeit nach Kloster Dartford gesandt wurdet.«

Kapitel 36
    Ich blickte auf meine gefalteten Hände hinunter. Wenn mein Gesicht im Tower noch so viel von meinen inneren Regungen preisgegeben hatte, so hatte ich inzwischen einige Übung darin, sie zu verbergen. Gegen meine Mattigkeit kämpfend, bemühte ich mich, ruhig zu atmen und keine Miene zu verziehen.
    »Ihr bestreitet nicht, dass Bischof Gardiner Euch hierhergesandt hat?«, fragte Legh.
    »Selbstverständlich nicht«, antwortete Bruder Richard sachlich. »Hier in Dartford waren einige Positionen frei, die nur von Dominikanerbrüdern besetzt werden konnten. Wir hatten das große Glück, von Bischof Gardiner für diese Positionen bestimmt und unter seinen Schutz gestellt zu werden.« In seiner Stimme schwang ein feiner Ton der Drohung.
    Legh und Layton wechselten einen Blick. Sie gehörten zu den Anhängern Cromwells, Gardiners Feind. Ich kam mir vor wie eine der Figuren auf einem Schachbrett, die von ihren gnadenlosen Königen gegeneinander ausgespielt werden.
    »Der Bischof sagte, Ihr seiet der Superior und Wirtschafter des Klosters und Bruder Edmund obliege die Leitung der Hospitäler«, meinte Legh fragend.
    »Das ist richtig.«
    »Und was hat er Euch sonst noch über Dartford gesagt? Denkt daran, wenn Ihr uns belügt, drohen schwerste Strafen.«
    Bruder Edmund übernahm es zu antworten. »Er hat uns aufgetragen, dem Dominikanerorden Ehre zu machen.«
    Laytons Augen blitzten ärgerlich auf, doch gerade als er zu einer Erwiderung ansetzte, klopfte es laut. Der Wieselgesichtige streckte den Kopf herein. »Die Priorin macht Schwierigkeiten, Sir.«
    »Inwiefern?«, fragte Legh gereizt.
    »Sie verlangt zu wissen, was wir in ihren Gemächern suchen, warum wir den Teppich entfernen und die Wände beschädigen.«
    Wieder senkte ich den Blick auf meine gefalteten Hände.
    Layton sagte: »Ich werde mich nie an die Anmaßung dieser Leutegewöhnen. Sagt Ihr, sie soll jede Einmischung in die Geschäfte des Königs ab sofort unterlassen. Wir werden gleich noch einmal mit ihr sprechen.«
    »Mit Vergnügen, Sir.«
    »Und hat die Arbeit in diesen Gemächern etwas erbracht?«, erkundigte sich Layton.
    »Nein, Sir.« Der Mann verschwand wieder.
    »Sie würde wahrscheinlich gern wissen, was wir suchen«, bemerkte Layton und wandte sich mit einem Lächeln, bei dem mir eiskalt wurde, an uns. »Was meint Ihr, wonach wir in den Gemächern der Priorin suchen könnten? Habt Ihr vielleicht eine Ahnung?«
    Schweigen.
    Legh sagte: »Ihr habt nie von einer Reliquie oder einem anderen heiligen Gegenstand gehört, den Eduard III., der Gründer von Kloster Dartford, hier hinterlegte?«
    Ich fürchtete mich vor Angst zu erbrechen. Cromwells Leute wussten, genau wie Gardiner befürchtet hatte, von der Athelstan-Krone. Vielleicht hatten sie kürzlich die Bestätigung erhalten, dass sie in Dartford versteckt war. Oder sie hegten nur einen unbestimmten Verdacht, und die Ermordung Lord Chesters hatte ihnen den idealen Vorwand geliefert, hier einzudringen und zu suchen.
    Bruder Richard antwortete. »Mit mir hat Bischof Gardiner nie über etwas dieser Art gesprochen, nein.«
    Bruder Edmund und ich schüttelten die Köpfe.
    Layton legte seine Hand auf den Arm seines Komplizen. »Von denen erfahren wir nichts.«
    Legh musterte uns wütend. »Gardiner hat seine Leute offensichtlich gut gewählt. Dann bleibt nur noch eines.« Er sah Layton an, und der nickte zustimmend. »Ich würde mich gern näher mit der Geschichte von Schwester Joanna befassen«, erklärte Legh mit einem scheinheiligen Lächeln, »der Novizin, die einen recht interessanten Aufenthalt im Tower hatte.«
    Ich hob den Kopf und sah Legh, der dicht vor mir stand, direkt ins Gesicht. »Ja, Sir?«, fragte ich so ruhig, wie es mir möglich war.
    »Wisst Ihr, dass ich Lady Margaret Bulmer einmal im Haus ihrer Schwester, der Gräfin Westmoreland, begegnet bin? Sie war einesehr schöne Frau.« Sein Gesicht verzog sich zu einem

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