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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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sofort.
    »Richtig: Inspector Detective Goonan …«, fing Bohan wieder an und wollte sich setzen.
    Goonan stoppte ihn erneut: »Nein, ich bitte dich, den Stuhl würde ich gerne noch benutzen, wenn wir beide fertig sind.«
    »Ach, Scheiße, Inspector Detective Goonan«, platzte Bohan heraus. »Die haben mir den Deltadrachen unter dem Arsch weggeschossen, ich habe die Nacht versteckt in einer Jauchegrube verbracht, ich komme hier bibbernd an, und dannhabe ich noch nicht einmal einen Stuhl verdient? Wofür zum Geier zahle ich eigentlich Steuern?«
    Goonan konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Man brauchte Geduld mit diesem Mythomanen, und außerdem war er wirklich neugierig zu hören, was ihm diesmal widerfahren war. »Okay, setz dich, treuer Steuerzahler«, sagte er ironisch.
    Bohan nahm Platz. Goonan zog ein frisches Päckchen Zigaretten hervor, das unter dem Papierwust auf dem Fensterbrett hinter ihm begraben gewesen war, und öffnete es.
    »Zigarette?«, fragte er.
    Der andere schüttelte den Kopf.
    »Schade …«, meinte der Inspector, während er sich eine anzündete, »das war ein Geschenk der Garda Síochána, der überaus freundlichen irischen Polizei.«
    Bohan verlor endgültig die Fassung. Er schlug mit den schlammverkrusteten Fäusten auf den Schreibtisch.
    »Die haben versucht, mich umzubringen, verdammte Scheiße!«
    Der Polizist nahm einen tiefen Zug. Dann ließ er den Rauch gemächlich ausströmen. »Tatsächlich?«, fragte er und tat, als dächte er über die Schwere dieser Behauptung nach.
    »Goonan, heiliger Strohsack, mir ist nicht nach Scherzen zumute. Ich bin über An Nas geflogen, und da haben sie auf mich geschossen. Schau!«
    Der Bursche zeigte auf eine Stelle am Oberkörper, wo sein Overall zerrissen und angekohlt war, und hielt sie dem Inspector unter die Nase.
    Goonan beugte sich vor, warf einen flüchtigen Blick darauf und lehnte sich wieder zurück. Das sah tatsächlich wie die Spuren eines Streifschusses aus, aber bei einem wie Larry Bohan musste man mit allem rechnen, auch mit einer peinlich genauen Vorspiegelung falscher Indizien. »Und wo ist der Bauer, der auf dich geschossen haben soll?«
    »Kein Bauer«, antwortete der Bursche und erhob sich. Er schaute sich sorgfältig um und setzte sich mit theatralischer Geste wieder hin.
    »Terroristen«, flüsterte er, wobei er sich zu dem Inspector vorbeugte.
    Goonan unterdrückte sein Lachen, und um es zu überspielen, hustete er ein paar Mal, als hätte er sich am Rauch verschluckt.
    »Vier«, sagte der andere. »Und das waren sogar Araber, sage ich dir.«
    »Hmm …«, nickte der Inspector ernst. »Damit wir uns richtig verstehen, Larry: Das ist jetzt das dritte Mal in zwei Jahren, dass du hier wegen eines Unfalls mit deinem Drachen Anzeige erstatten willst. Beim ersten Mal hast du behauptet, sie hätten dich heruntergeholt, beim zweiten Mal …«
    »Diesmal ist es anders«, unterbrach Bohan ihn, »sie haben auf mich geschossen. Siehst du das nicht?« Er zerrte wieder an dem Overall. »Scheiße noch mal, du müsstest mal sehen, wie die meinen Drachen zugerichtet haben …«
    »Und warum hätten dich vier arabische Terroristen ins Visier nehmen sollen? Bist du über eine Moschee geflogen? Verletzung des arabischen Luftraumes?«
    Bohan verschlug es für einen Moment die Sprache, dann fuhr er fort: »Da gibt es gar nichts zu lachen«, sagte er bedeutungsschwanger. »Die haben auf mich geschossen, weil ich Zeuge einer Entführung wurde.«
    Goonan betrachtete die Zigarette und beschloss, sie auszumachen, auch wenn sie erst zur Hälfte aufgeraucht war. Er war dabei, die Geduld zu verlieren.
    »Eine Entführung«, wiederholte er.
    »Ja, die Entführung eines Politikers.«
    »Wer ist es denn? Ein Abgeordneter? Der Premierminister?«
    »Schlimmer, Goonan. Die haben den aus Russland gekascht. Den Glatzkopf mit dem Feuermal am Schädel, wie heißt er noch mal, zum Henker … Gorbotschow.«
    »Gorbatschow?«
    »Genau der!« Bohan strahlte.
    Das Telefon auf dem Schreibtisch läutete. Der Inspector betrachtete das Display und legte die Hand auf den Hörer. »Larry, zum Glück bist du gleich gekommen, um mir das zu sagen. Jetzt musst du aber draußen warten, ich habe den Premierminister auf der roten Leitung, das ist wichtig.«
    »Den Premierminister?«
    »Ja, sicher … Gorbatschow, der Russe, ist sein Freund, und solche Neuigkeiten verbreiten sich wie im Flug. Jetzt geh raus und warte auf mich. Dauert nur einen Moment, ich erledige schnell die

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