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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Handtasche und scrollte durch das Adressbuch. Irgendwo musste sie diese Nummer noch haben. Und tatsächlich, da war sie: Alanna hatte sie vor zwei Jahren oft verwendet, nach dem Diebstahl und dem Wiederauftauchen von Davids Jaguar. Sie rief sofort an und wartete einige Sekunden in der Leitung. Dann: »Polizei Dublin. Kann ich Ihnen helfen?«
    Alanna atmete tief ein und antwortete: »Ja. Ich möchte eine Vermisstenanzeige aufgeben.«
    »Warten Sie einen Moment, bitte.«
    Wenige Augenblicke später hörte sie die Stimme einer Frau: »Polizei Dublin. Sergeant Bridget Walsh. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich will eine Vermisstenanzeige aufgeben«, wiederholte sie.
    »Seit wann ist die Person verschwunden?«
    »Seit drei Tagen.«
    »Wohnt die Person in diesem Distrikt?«
    »In der Cross Avenue.«
    »Aber ich sehe, dass Sie von außerhalb anrufen.«
    »Aus London.«
    »Sind Sie mit der verschwundenen Person verwandt?«
    »Ich bin die Exfrau.«
    Bridget Walsh machte eine Pause. »Einen Moment«, fuhr sie fort. »Ich werde versuchen, Sie mit Inspector Paul Goonan zu verbinden.«

5
     
    Ort: Rom
    Weltzeit: Dienstag, 23. Juni, 9.49 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 11.49 Uhr
     
    »
Tempus venturum, Magister
.« [1]
    »
Volumen servandum, Custos.
[2] Wie geht es Euch, Mutter Valeria?«
    »Mein altbekanntes Leiden gönnt mir eine Ruhepause, Meister. Aber ein neues lässt meine Seele gefrieren.«
    »Sprecht.«
    »Die Novizin, die ich zu meiner Nachfolgerin erwählt habe.«
    »Scheint sie Euch nicht auf der Höhe? Ihr könnt Eure Wahl immer noch widerrufen. Oder habt Ihr bereits das Protokoll in Gang gesetzt?«
    »Das ist es nicht, Meister. Die Novizin hat Visionen.«
    »Woher wisst Ihr das?«
    »Ich fand einen Eintrag in ihrem persönlichen Tagebuch.«
    »Und was besagt er?«
    »Ihr wisst, wie ungern ich jemandem nachspioniere …«
    »Das verstehe ich, aber es ist Eure Rolle als Hüterin, die es Euch auferlegt. Was schrieb die Novizin?«
    »Den Bericht einer Vision. Etwas, das in einer Mittsommernacht passiert ist, in Ephesus, in der Türkei. Die Novizinschreibt wörtlich ›in der höchsten Sonne Anatoliens‹ und ›auf dem Berg der Nachtigall das Haus Mariens‹. Das lässt keinen Zweifel.«
    Am anderen Ende der Leitung folgte ein langes Schweigen.
    »Meister, die Novizin berichtet in dieser Vision von zwei Männern, einem Erzengel und einem Drachen, die in die ›Krypta der Sanduhren hinabsteigen‹. Dann dreht ›der Erzengel an den Rädern und öffnet die Pforte‹, der Drache steigt nackt hinunter in die Höhle, öffnet den Schrein und liest die Rolle … Meister, als Hüterin des Okzidents kenne ich die Stätte des Orients nicht. Und noch viel weniger dürfte die Novizin sie kennen. Aber sie beschreibt ganz offenkundig den Ritus der Sonnwendöffnung.«
    Wieder folgte ein langes Schweigen.
    »Die Analogie ist beeindruckend«, flüsterte schließlich der Meister. »Es kann sich aber auch um einen Zufall handeln.«
    »Wartet, die Novizin beschreibt auch Eure … Verstümmelung. Sie schreibt: ›der Erzengel ohne Ringfinger‹, und es ist sicher, dass sie Euch nie gesehen hat!«
    »Wann habt Ihr die Schrift gefunden?«
    »Gestern, Meister, und tags zuvor war sie noch nicht da … Ich hätte Euch gerne früher angerufen, aber ich habe mich an die Regeln gehalten und den vereinbarten Termin abgewartet.«
    »Unglaublich«, murmelte die Stimme am anderen Ende. Dann fuhr sie fort, einen beschwichtigenden Ton anschlagend: »Beruhigt Euch, Mutter Valeria, es gibt keinen Grund, sich zu ängstigen. Wenn die Novizin zu Eurer Nachfolgerin bestimmt ist, wird sie in Kürze erfahren, was sie vorausgeahnt hat. Dies scheint ein Zeichen des Himmels, das die Weisheit Eurer Wahl bestätigt. Ihr solltet Euch glücklich preisen!«
    Diesmal war es ihre Replik, die auf sich warten ließ. Als die Oberin sprach, lag Furcht in ihrer Stimme: »Meister, das ist noch nicht alles …«
    »Sprecht.«
    »In dem Tagebuch steht, dass das Feuer der Schriftrolle sie blendete. Versteht Ihr?«
    Jetzt war der Tonfall des Mannes ebenfalls alarmiert. »Und weiter?«, fragte er.
    »Nichts weiter, bis auf ein kleines Detail, das mich erstaunt hat, weil es sich vom Ritus des Okzidents abhebt: Die Novizin redet von Weihrauchduft. Hier bei uns haben wir ihn, wie Ihr wisst, nie benutzt.«
    Die Stimme des Mannes verriet eine Aufwallung von Wut, die sich in einem halb erstickten Fluch entlud. »Vielleicht ist die Prophezeiung in Gefahr«, sagte er dann. »Ich muss das sofort

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