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Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm

Titel: Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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setzte sich auf den Rand des Sitzes neben Travis. »Du hast gesagt, du hättest mit Dr. Beckett gesprochen. Das bedeutet, du weißt, was ihr letzten Herbst im Denver Memorial Hospital zugestoßen ist, als …«
    »… als sie eines der Eisenherzen getötet hat und Hadrian ihr half, vor einem weiteren im Polizeirevier zu fliehen.« Er wußte, daß es falsch war, die Überraschung auf ihren Gesichtern zu genießen, aber er tat es trotzdem.
    Deirdre nickte langsam. »Ich nehme an, Grace hat dir gesagt, daß sich die Sucher für ihre Erlebnisse interessieren. Nach dem Zwischenfall im Polizeirevier haben wir versucht, wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen, aber wir haben versagt. Der Wagen, den wir ihr zur Verfügung stellten, wurde verlassen direkt außerhalb von Castle City aufgefunden. Seitdem haben wir versucht herauszufinden, wo sie hinging.«
    »Es ist eine Welt namens Eldh«, sagte Travis leise.
    Ihm entging nicht die Anspannung, die sich auf Deirdres und Farrs Gesichtern zeigte, als sie einen Blick wechselten. Deirdre hob eine Hand. Farr schüttelte unmerklich den Kopf, und Deirdre nickte.
    Farr holte ein anderes Foto aus dem Umschlag. »Ich möchte, daß Sie sich noch etwas anderes ansehen.«
    Travis nahm das Foto zaghaft entgegen, da er fürchtete, mit weiteren Bildern verbrannter Körper konfrontiert zu werden. Statt dessen war die Elk Street zu sehen, und zwar aus westlicher Richtung; Sepiabraun statt Kodacolor. Die schlammige Straße war voller Pferde und Wagen. Männer in zerknitterten Anzügen aus Wolle standen in Gruppen beisammen, Frauen in dunklen, schweren Kleidern gingen vorbei.
    »Dieses Foto wurde hier in Castle City aufgenommen«, sagte Deirdre. »Ich fand es im Archiv der County-Bibliothek.«
    Travis kniff die Augen zusammen. »Und was soll ich mir genau ansehen?«
    »Hier.« Farr zeigte auf eine Gestalt in der unteren linken Ecke des alten Fotos. »Dieser Mann da.«
    Die Ränder des Fotos waren verschwommen, aber Travis konnte einen älteren, ehrwürdigen Gentleman in einer dunklen Jacke mit Weste ausmachen. Sein weißer Bart war sauber gestutzt, aber sein Haar stand in alle Richtungen ab, und sein Blick war durchbohrend.
    Es kam Travis so vor, als hätte ihm jemand eine Nadel ins Herz gestoßen. Er schaute auf. »Aber … das ist ja Jack.«
    »Ja«, sagte Farr. »Wir sind schon seit einiger Zeit auf der Suche nach Ihrem Freund Jack Graystone, Mr. Wilder.«
    Travis hielt das Foto fester. »Da kommen Sie zu spät.«
    »Es tut mir so leid«, sagte Deirdre.
    Schweigen senkte sich über die Oper.
    »Ich würde gern eine Tasse Kaffee trinken«, sagte Farr. »Noch jemand?«
    Minuten später standen sie auf der Bühne. Travis hielt einen Plastikbecher in der Hand, der aus einer Thermoskanne gefüllt worden war, die Farr zum Vorschein gebracht hatte. Travis hatte die Bühne für leer gehalten, aber er sah jetzt, daß das eine von dem Scheinwerfer hervorgerufene Illusion war. Hinten stand ein Tisch, auf dem sich Aktenordner, Laptops und elektronische Bauteile türmten, deren Zweck ihm unbekannt war.
    Er nahm einen Schluck Kaffee. Zwar verbrannte er sich dabei die Zunge, aber das war ihm egal. »Was ist hier los, Deirdre? Was hat das alles zu bedeuten?«
    Sie warf Farr einen Blick zu. »Was kann ich ihm sagen?«
    »Was immer Sie für nötig halten. Vergessen Sie nur nicht das Neunte und das Erste.«
    Deirdre runzelte nachdenklich die Stirn, dann nickte sie und schaute auf. »In dem Herbst, nachdem ich Castle City verlassen hatte, hörte ich das erste Mal von den Suchern.« Sie ging auf und ab, während sie erzählte, und ihre schwarzen Motorradstiefel erzeugten dumpfe Laute auf dem Bühnenboden. »Ich reiste nach Irland, auf der Suche nach Inspirationen für meine Musik, und danach trampte ich eine Zeitlang durch England, Wales und Schottland. Ich trat eine Woche lang in einem Pub in Edinburgh auf. Dort lernte ich Hadrian kennen. Wir unterhielten uns, und er sagte einige erstaunliche Dinge über … gewisse Möglichkeiten. Möglichkeiten, an die ich selbst schon gedacht hatte.« Sie lächelte. »Eine Woche später nahm er mich mit in das Mutterhaus der Sucher in London.«
    »Ich hatte Glück, Sie zu finden«, sagte Farr. »Die Sucher hatten Glück.«
    Deirdres Blick rückte in die Ferne. »Ich hatte schon immer gewußt, daß es außer der unseren noch andere Welten gibt, Welten, die sich der unseren manchmal nähern können. Es ist ein Glaube, den meine Eltern mir vermittelt haben.« Ihr Blick richtete

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