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Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm

Titel: Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Andererseits hatte der Fahle König nicht über gelackte Fernsehwerbung, Personal Area Networks und Mikrochipsender verfügt. Wie sollte Magie mit einer solchen Macht konkurrieren können?
    Travis verließ die Gasse und blickte in beide Richtungen. Die Elk Street lag verlassen da. Die nachmittägliche Hitze hatte die Menschen in die Häuser getrieben – wenn es dort schon nicht kühl war, dann zumindest doch schattig. Er ging so schnell über den Gehsteig, wie er nur konnte, ohne daß es aussah, als würde er rennen. Das Mosquito Cafe befand sich nur einen Block entfernt. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und senkte die breiten Schultern, rechnete jede Sekunde mit dem Quietschen von Bremsen, dem Aufspringen von Wagentüren und dem Klang wütender Stimmen, die seinen Namen riefen. Er zählte die verbleibenden Schritte zum Mosquito Cafe und trat ein.
    Das beruhigende Hintergrundgeräusch von Unterhaltungen und klirrendem Porzellan und Bestecken hüllte ihn ein, und seine Furcht nahm ab. Auf gewisse Weise war das sicherer, als sich zu verstecken. Wenigstens kannte er diese Leute.
    Oder etwa doch nicht? Hier und da nickte ihm jemand zu oder hob grüßend die Hand. Er fing an zurückzuwinken, zögerte dann aber. Diese Menschen waren seine Nachbarn, seine Kunden. Aber kannte er sie wirklich? Gestern abend hatte jemand, den er zu kennen glaubte, ihm Durateks Sender in die Tasche geschoben. Vielleicht war die betreffende Person ja hier anwesend.
    »Travis, mein Schatz, nur Sie allein?«
    Travis blinzelte. Delores Meeker legte den Kopf schief, als sie ihn ansah, ihren Kaugummi kaute und eine Speisekarte in der Hand hielt. Er nickte ruckartig, dann folgte er ihr zum hinteren Teil des Cafes. Sie hatten die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als er Deputy Jace Windom an der Theke sitzen sah. Er zögerte, dann streckte er die Hand aus und berührte sie am Arm.
    Jace fuhr herum, die Hand am Revolver an ihrer Hüfte. Ihr Blick war hart. Travis trat überrascht einen Schritt zurück. Jace blinzelte, und ihr Ausdruck wurde freundlicher.
    »Travis … Ich hatte Sie gar nicht hier gesehen.«
    »Es tut mir leid, Jace. Ich wollte Sie nicht … Ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    Die Polizistin erhob sich von ihrem Hocker. Ihr brauner Uniformhut lag neben einem fast unberührten Teller mit dem Tagesgericht. Etwas an ihr war seltsam. Für gewöhnlich war die Art, wie sie sich bewegte, scharf und präzise. Heute schien sie langsamer zu sein, irgendwie abgestumpft.
    Delores ließ eine Kaugummiblase platzen. »Travis, mein Schatz, wollen Sie sich mit Deputy Windom unterhalten?«
    »Dauert nur eine Sekunde.«
    Delores nickte. »Ich lege Ihnen die Speisekarte in die Nische da hinten. Setzen Sie sich, wenn Sie fertig sind.«
    Travis schaffte es, ein Lächeln zustande zu bringen, und Delores ging. Er wandte sich wieder der Polizistin zu, und das Lächeln verblaßte.
    »Was ist los, Travis? Etwas nicht in Ordnung?«
    Er schluckte, dann zwang er sich, die Frage beiläufig klingen zu lassen. »Ich wollte Sie bloß … Ich wollte Sie bloß fragen, ob Sie heute Max schon gesehen haben.«
    Es war kaum merklich, dennoch entging es ihm nicht: Jace versteifte sich. »Ich fürchte, ich habe in den letzten zweiundsiebzig Stunden nicht mit Mr. Byfield gesprochen. Er ist Ihr Geschäftspartner, Travis. Ich bin sicher, Sie wissen besser über seinen Gesundheitszustand Bescheid als ich. Aber ich bin Polizistin und keine Ärztin. Ich kann nichts für ihn tun.«
    Ihre Schroffheit ließ Travis zusammenzucken, dann begriff er aber, daß sie damit weder ihn noch Max meinte. Er bemerkte die Zeitung neben ihrem Teller. Sie hatte das Foto der zur Hälfte verbrannten Leiche eingekreist.
    »Das ergibt nicht viel Sinn, nicht wahr, Jace?«
    »Nichts ergibt heutzutage noch viel Sinn«, murmelte sie.
    Travis suchte nach einer passenden Erwiderung. Es gab so viele Dinge, die er ihr erzählen wollte, aber er fand einfach nicht die passenden Worte. »Wenn ich Max sehe, sage ich ihm, daß Sie an ihn gedacht haben, Jace.«
    Sie nickte, mied dabei aber seinen Blick, dann wandte sie sich wieder ihrem kalt gewordenen Essen auf der Theke zu. Travis ging zu seiner Nische, rutschte auf den glatten Plastiksitz und nahm die Speisekarte, die Delores ihm hingelegt hatte – mehr um sich dahinter zu verstecken als zu entscheiden, was er wollte.
    Eigentlich hatte er damit gerechnet, daß es ihm nach all den Geschehnissen schwerfallen würde, etwas zu essen, aber das

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