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Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung

Titel: Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Larad ein paar Fragen stellen – warum er ihr die Steinhand gegeben und sie nicht selbst benutzt hatte –, aber bevor sie dazu kam, erschienen ein paar Gestalten im Tor und liefen über das Plateau.
    »Travis!« rief eine Stimme fröhlich.
    Travis schaute auf, dann lachte er. »Beltan!«
    Der blonde Ritter war als erster heran, dicht gefolgt von Durge, Aryn und Lirith, die Tira bei der Hand hielt. Hinter ihnen kam ein Mann in einer braunen Kutte.
    »Ich wußte, daß du zu uns zurückkommst«, sagte Beltan. Er schloß Travis in die Arme. »Ich wußte es.«
    Die beiden Männer umarmten sich, während die anderen Travis auf die Schulter klopften. Schließlich trat Travis zurück und warf dem stummen jungen Mann ein Lächeln zu.
    »Himmel – ich hätte wissen sollen, daß du daran beteiligt warst. Danke.«
    Der Stumme verneigte sich tief. Keine Ursache, Bruder Travis.
    Durge musterte den qualmenden Holzstoß und den gespaltenen Monolithen. »Was ist hier geschehen?«
    »Das ist eine Frage, die auch ich gern beantwortet hätte«, sagte eine helle Stimme.
    Alle drehten sich um und sahen, wie zwei Gestalten aus einem Schatten heraus in das vom Mondlicht durchtränkte Halbdunkel traten. Graces Herz schlug schneller, aber vor Staunen und nicht aus Angst.
    Oragien verbeugte sich steif in Richtung der majestätischen Frau mit den bernsteinfarbenen Augen und dem blauen Gewand und dem Mann mit dem mit Silberfäden durchzogenen Haar und dem schwarzen Handschuh. »Lady Melia, Lord Falken. Es ist schön, daß Ihr zurückgekehrt seid.«
    Grace suchte nach Worten, die ihre Gefühle ausgedrückt hätten, aber sie fand sie nicht. Dem Aussehen – und Schweigen – der anderen nach zu urteilen, steckten sie in einer ähnlichen Zwickmühle.
    Melia glitt förmlich heran, und ihr blaues Überkleid raschelte. »Nun, wie ich sehe, sorgst du wie immer für Probleme, Travis.«
    Grace konnte sehen, daß Travis zusammenzuckte. Falkens leises, melodisches Lachen hallte durch die Abendluft.
    »Bei den Göttern«, sagte der Barde, »es tut gut, euch alle wiederzusehen.«
    Melia lächelte, und ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten. »O Travis.«
    Sie drückte ihre Wange an seine Brust. Er blinzelte, dann seufzte er und umarmte sie. Schließlich löste sie sich von ihm und kam auf Grace zu.
    »Liebes, Ihr seid schöner als je zuvor.«
    Grace wußte nicht, was sie darauf erwidern sollte, also umarmte sie statt dessen Melia fest.
    »Schon gut. Ihr müßt mich nicht entzweibrechen.«
    »Tut mir leid«, murmelte Grace und ließ die kleine Frau los. Irgendwie schien sie nur zwei Methoden zu haben, Zuneigung auszudrücken: entweder gar nicht oder mit maximaler Kraft.
    »Aber natürlich, Liebes.« Melia glättete das Überkleid, dann hielt sie inne und ging auf Lirith und Tira zu. Sie kniete vor dem Mädchen nieder. »Und wer ist das?«
    »Ihr Name ist Tira«, sagte Grace, aber bevor sie weitersprechen konnte, warf das Mädchen die kleinen Arme um Melias Hals und drückte seine Lippen gegen die kupferfarbene Wange der Lady.
    »Ja, meine Kleine, ich mag dich auch«, murmelte Melia.
    Anscheinend durch diese Worte zufriedengestellt, ließ Tira sie los und drückte sich wieder an Liriths Röcke.
    Grace staunte über den ungewöhnlichen Gefühlsausbruch des Kindes, aber darüber konnte sie sich später noch Gedanken machen. »Melia, Falken«, sagte sie. »Was tut ihr hier?«
    Melia zeigte auf sie alle. »Nun, wir haben natürlich auf euch gewartet.«
    »Das stimmt«, sagte Falken. »Und es wird auch Zeit, daß ihr da seid. Wir müssen aufbrechen und Krondisar finden.«
     

 
    ZWEITER TEIL
Schritte
     

 
    16
    Zwei Tage nach Vollmond versammelten sich die Gefährten bei Sonnenaufgang unterhalb des Grauen Turms der Runensprecher, um ihre Reise nach Osten fortzusetzen. Travis war erstaunt, wie schnell sie wieder in ihre alten Reisegewohnheiten verfielen.
    »Ich bereite die Pferde vor«, sagte Beltan.
    »Natürlich, mein Bester«, sagte Melia, deren kupferfarbene Haut im warmen Morgenlicht förmlich glühte.
    Falken wandte sich ihr zu. »Bist du dir sicher, daß du diesen Ort findest?«
    »Vertraust du mir nicht?«
    »Nicht so richtig. Warum?«
    Die Lady verschränkte die Arme vor dem Brustteil ihres blauen Überkleides. »Ich bin sicher, daß ich es schaffe.«
    Travis richtete die Brille. »Und, wo genau wollt ihr hin?«
    Sowohl der Barde wie auch die Lady musterten Travis mit gerunzelter Stirn. »Bitte unterbrich uns nicht, während wir diskutieren,

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