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Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter

Titel: Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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nicht gut.«
    Das wäre auf jeder Welt eine Untertreibung gewesen. Er ging zum Bett, setzte sich, legte den Arm um sie. Er war stärker, als sie gedacht hätte, härter.
    »Was ist es, Grace? Was ist da draußen?«
    Das Atmen fiel ihr schwer. Sie zwang sich dazu, die Lungen langsam zu füllen; ihr war klar, dass sie hyperventilierte. Adrenalin ließ ihr Gehirn summen, kreischte ihr in einer uralten, wortlosen Sprache zu, sofort zu fliehen. Aber es gab keinen Ort, an den sie fliehen konnten. Grace, sei Wissenschaftlerin. Fühle nicht – beschreibe bloß.
    »Ich weiß nicht, was es war. Es war groß, fast so groß wie ich. Dünne, biegsame Glieder und Fell. Nein, kein Fell – Haare. Lange schwarze Haare auf dem Körper.«
    »War es ein Feydrim?«
    Grace dachte an die graue, spindeldürre Kreatur, die sie einst in ihrem Gemach auf Calavere angegriffen hatte. Es gab eine Ähnlichkeit zwischen dem Feydrim und dieser Kreatur. Beide erschienen verzerrt, missgebildet. Aber dieses Wesen war anders. Stärker, tierhafter. Und seine Augen standen schräger, waren viel durchtriebener.
    »Nein, es war kein Feydrim. Es war … etwas anderes. In gewisser Weise affenartig. Was sollen wir tun?«
    »Das Funkgerät. Hol das Funkgerät.«
    Grace schnappte sich das schmale Walkie-Talkie vom Nachttisch. Sie drückte eine Taste, hielt die Einheit ans Ohr. »Erics«, zischte sie. »Erics, können Sie mich hören?« Statik rauschte. »Erics, melden Sie sich. Wir brauchen Sie.« Keine Antwort. Grace warf das Funkgerät aufs Bett. »Wo zum Teufel steckt er?«
    »Da«, sagte Travis.
    Er hatte wieder den Vorhang ein Stück zur Seite geschoben. Grace eilte zu ihm.
    »Sieh nur«, sagte Travis. »Unten auf dem Parkplatz.«
    Sie brauchte einen Augenblick lang, um zu finden, was er meinte: Neben Stewarts schwarzer Limousine stand eine stämmige, breitschultrige Gestalt. Dann schaute die Gestalt nach oben, und sie erkannte sein Gesicht im Licht der Straßenlampe. Erics. Sein Kopf drehte sich von einer Seite zur anderen. Er suchte etwas – zweifellos Stewart.
    Hier oben, wollte Grace rufen. Sie fing an, den Vorhang zur Seite zu schieben, um ihm hektisch zuzuwinken.
    Sie verharrte mitten in der Aktion. Schatten schoben sich aus der Dunkelheit jenseits der Straßenlampe. Diesmal waren sie zu zweit. Sie duckten sich tief auf den Asphalt, bewegten sich mit Armen und Beinen vorwärts. Erics sah sie, griff in sein Jackett, zog eine Pistole.
    Er war zu langsam. Die erste der Kreaturen schlug ihn, und die Pistole flog aus seinen Händen. Erics war ein großer, unglaublich starker Mann; das Wesen warf ihn rückwärts in die geöffnete Autotür, als wäre er ein kleines Kind, und sprang nach ihm hinein. Die zweite Kreatur folgte ihr. Grace konnte wegen der getönten Scheiben nichts erkennen, aber sie wusste trotzdem, was dort geschah. Einen Augenblick lang ragten Erics wild um sich tretende Beine aus der Tür, dann wurden sie ins Wageninnere gezogen. Das Auto schaukelte wild hin und her.
    Grace fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Der Wagen hörte auf, sich zu bewegen. Der Kampf war vorbei; sie fraßen.
    »Die Sucher«, sagte sie. »Wir müssen die Sucher anrufen.«
    Travis griff bereits nach dem Telefon. Er hielt den Hörer ans Ohr und fing an zu wählen. Dann legte er langsam wieder auf.
    »Es ist tot.«
    Also würde es keinen Anruf an die Sucher geben. Und die Funkgeräte funktionierten nur über kurze Distanzen, sie sollten nur die Empfänger in Stewarts und Erics’ Ohren erreichen. Sie waren auf sich allein gestellt.
    Aber wer hatte die Telefonleitungen zum Motel durchtrennt? Die Kreaturen da draußen erschienen klug, aber auf eine hungrige, tierhafte Art und Weise. Waren sie intelligent genug, um die Bedrohung durch Telefone zu erkennen, um einen Metallkasten zu öffnen, um die richtigen Drähte herauszureißen? Irgendwie bezweifelte sie dies.
    »Ich glaube, sie haben Hilfe«, sagte sie. »Ich glaube, wer auch immer sie geschickt hat, ist auch hier.«
    Travis nickte. »Vielleicht …«
    Sie verstummten, rührten sich nicht. Die Laute waren ganz leise, aber dennoch zu hören: das platschende Geräusch langer, nackter Füße auf Zement. Die Laute verstummten. Dann ertönte ein leises Schnüffeln. Genau vor ihrer Tür.
    Die Vorhänge. Sie waren ein paar Zentimeter geöffnet, außerdem war die Lampe auf dem Nachttisch eingeschaltet. Grace wollte nach den Vorhängen greifen, sie mit einem Ruck schließen, aber Travis sah sie nur mit furchterfüllten

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