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Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter

Titel: Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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angestellt hat«, sagte Falken. »Durge, warum zeigt Ihr Lirith nicht, was Ihr gefunden habt?«
    Durge wickelte etwas aus einem Stück Tuch aus. Es glänzte matt auf seiner Handfläche: ein zusammengedrücktes Stück graues Metall. Das Ding wies ein paar dunkle und klebrige Flecken auf; Liriths Magen hob sich, als sie erkannte, dass es sich um Blut handelte.
    »Was ist das?«, schaffte sie hervorzustoßen.
    Durge legte das Metallstück neben dem unbeendeten Spiel auf den Tisch. »Ich bin heute noch einmal in die Etherion gegangen, zu der Stelle, wo die Priester von Vathris ermordet wurden. Ich hatte gehofft, etwas zu finden, das uns hilft zu verstehen, wie sie gestorben sind. Das hier habe ich gefunden, es steckte in einer der Korridorwände. Ich glaube, das ist eines jener Objekte, die die Körper der Priester durchbohrt haben.«
    Lirith erinnerte sich an die am Boden liegenden Männer, die großen Blutlachen. »Ich verstehe nicht. So ein kleines Stück Metall kann doch wohl kaum durch den Körper eines Mannes und dann in eine Steinwand getrieben werden.«
    »Das geht schon, es müsste nur schnell genug angetrieben werden.«
    »Aber was könnte dazu in der Lage sein?«
    Doch selbst Durges wissenschaftlicher Verstand hatte keine Antwort auf diese Frage gefunden. Trotz der Dinge, die er und Lirith an diesem Tag in Erfahrung gebracht hatten, war ihre Untersuchung so sicher zum Stillstand gekommen wie das Metallstück in der Marmorwand der Etherion. Laut Melia herrschte in der Etherion nun das blanke Chaos; nach dem Tod der Vathris-Priester war es zweifelhaft, wann – und ob – eine weitere Versammlung abgehalten wurde. Und der Meister des Tores weigerte sich noch immer, Melias Botschaft an den Kaiser zu überbringen. Lirith fürchtete, dass die Weltenkraft lange aufgelöst sein würde, bevor sie dieses Rätsel gelöst hatten.
    »Sorgen machen mich hungrig«, sagte Falken. »Ich glaube, es ist Zeit, dass wir Madame Vil um unser Abendessen bitten.«

45
    Sie aßen lustlos, während am Himmel vor dem Fenster die Sterne erschienen. Lirith wusste, dass das Essen köstlich war, aber es schmeckte wie Asche. Keiner von ihnen hatte eine Idee, wie sie die Mörder aufhalten sollten. Und ob es nun an der Sicht lag oder nicht, Lirith wusste, dass noch mehr sterben würden, bevor das hier vorbei war. Würde es einen von ihnen treffen?
    »Falken«, sagte Melia, als die Diener die Reste des Essens abräumten und den Raum verließen, »vielleicht wäre heute Abend ein Lied oder eine Geschichte angebracht, etwas, das uns von einem langen und ermüdenden Tag ablenkt.«
    Falken nahm seine Laute aus ihrem Kasten. Er schien eine Minute lang mit reglosem Gesicht nachzudenken, dann nickte er. »Ich glaube, ich sollte euch von den Neuen Göttern erzählen und wie sie nach Falengarth kamen. Bei der Geschichte dieser Stadt scheint das ein angemessenes Thema zu sein.«
    Melia warf dem Barden einen scharfen Blick zu. »Und ich bin sicher, dass du der Geschichte gerecht wirst und keine Seite der anderen bevorzugst.« Das Kätzchen auf ihrem Schoß fauchte.
    Falken lachte. »Keine Sorge, Melia. Die Alten Götter werden in dieser Geschichte nicht besser aussehen. Das verspreche ich dir.«
    Melia sagte nichts mehr, und die anderen schoben ihre Stühle näher an den Barden heran. Er spielte eine leise, melancholische Melodie. Sie ließ Lirith an wunderschöne Dinge denken, die verloren gegangen waren, Dinge, die vor langer Zeit verblasst und doch nicht völlig in Vergessenheit geraten waren.
    »Erinnert ihr euch an das Monument, das wir in der Wildnis zwischen Toloria und Perridon gesehen haben?«, fragte Falken mit seiner volltönenden Stimme. »Der Riese auf der Hügelseite?«
    Aryn nickte. »Das war einer der Alten Götter. Ich glaube, Ihr nanntet ihn Mohg.«
    Durge räusperte sich. »Ich will weder Euch noch Eure Alten Götter beleidigen, Falken, aber nach diesem Monument zu urteilen, schien Mohg kein besonders freundlicher Bursche zu sein.«
    Lirith erinnerte sich an das einzige Auge des Gottes mit seinem stechenden Blick, seine langen Reißzähne und an die Menschen, die sich in seiner Hand wanden.
    »Das liegt daran, dass er das auch nicht war«, sagte der Barde. »Mohg war ein Gott, der von Gift und Schatten besessen war, er wollte nicht weniger als die Welt zerschmettern. Aber er war nicht immer so. Und das ist ebenfalls ein Teil dieser Geschichte.«
    Draußen vor den Fenstern funkelten die Sterne, während Falken eine Geschichte

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