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Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter

Titel: Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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viel Sinn, nicht wahr, Jace?. hatte Travis gesagt.
    Er hatte ehrlich betroffen gewirkt. Einen Augenblick lang war ihr ganz warm ums Herz geworden. Dann hatte sie sich dagegen gewappnet. Was auch immer er empfinden mochte, das alles war seine Schuld. Der Unbekannte, der im Saloon verbrannt war, war der Träger, der die Pest nach Castle City gebracht hatte. Wegen der Berührung dieses Mannes war Maximilian krank geworden. Und der Verrückte in Schwarz war auf der Suche nach Travis hierher gekommen. Obwohl Jace die wahre Ursache der Krankheit nicht kannte, wusste sie, dass sie mit Travis Wilder gekommen war.
    Nichts ergibt dieser Tage viel Sinn, hatte sie an jenem Tag im Café zu Travis gesagt. Und sie hatte Travis Wilder und Maximilian Bayfield nie mehr gesehen.
    Das Tosen in ihren Ohren verwandelte sich stufenweise wieder in Worte zurück. Deputy Windom? Das war Mitchells blecherne Stimme, die aus dem Telefonhörer kam. Deputy Windom, sind Sie noch da?
    Ein Krampf arbeitete sich durch Jace. Sie setzte sich gerade im Stuhl auf.
    »Ja«, sagte sie. »Ja, ich bin noch da, Mitchell.«
    Noch während sie sprach, rasten ihre Gedanken und setzten die Einzelteile dessen zusammen, was Mitchell Burke-Favor gesagt hatte. Dann fiel, wie die Papiere auf ihrem Schreibtisch, alles an Ort und Stelle. Wohin auch immer Travis Wilder verschwunden war, er war wieder da. Und sie wusste, wo er war.
    Eine Gesprächspause, und Rauschen in der Leitung. Er wartete auf eine Antwort. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Ich werde den Vorfall dem Sheriff melden.« Lügen fielen einem nicht so schwer, wenn man sie mit der Autorität der Wahrheit sprach. »Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden ein Auge auf diese Männer haben und dafür sorgen, dass sie keinen mehr belästigen. Natürlich. Gern geschehen. Grüßen Sie Davis von mir.«
    Jace legte auf. Der Telefonapparat schien aus Blei statt aus Plastik zu bestehen, als sie ihn auf die Gabel legte. Sie wartete zwei oder drei Sekunden – worauf, wusste sie nicht; vielleicht darauf, dass die letzten Echos des Tosens aus ihren Ohren verklangen – und schaute dann zu den beiden Männern hoch, die auf der Schwelle standen.
    Sie war sich nicht ganz sicher, wann genau im Verlauf des Gesprächs sie sie bemerkt hatte, wusste nur, dass es geschehen war, bevor sie aufgelegt hatte. Sie verstanden es, sich den Sinnen langsam bemerkbar zu machen. Vielleicht lag es daran, dass sie es gewöhnt waren, unbemerkt aus dem Schatten zu beobachten, dass besondere Anstrengungen nötig waren, um ihre Anwesenheit wahrzunehmen.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, sie würden Ihnen nicht helfen«, sagte sie.
    Einer der Männer – der Dunkle mit den Schlitzaugen – zuckte mit den Schultern und schob seine Sonnenbrille in eine Jackentasche. »Und wir haben nicht damit gerechnet, dass sie uns helfen, denn wir vertrauen Ihrem Urteil, Deputy Windom. Ihre Anmerkungen über die Einheimischen beweisen große Menschenkenntnis.«
    Jace ließ den Blick an ihnen vorbeigleiten. Irgendwie war es einfacher, sie nicht zu beobachten, wenn sie sprachen. »Warum sind Sie dann überhaupt zur Ranch von Davis und Mitchell gefahren?«
    Nun lachte der andere: ein grobes, auffälliges Geräusch. »Wenn jemand einem auf keinen Fall helfen will, tut er es manchmal unbeabsichtigt doch. Es ist interessant, dass Mr. Burke-Favor Sie angerufen hat, nicht wahr? Ich frage mich, was der alte Cowboy zu sagen hatte.«
    Jace mochte den Blonden nicht. Er war groß und breitschultrig, wirkte aber trotz seiner Größe irgendwie bleich und kränklich, als hätten zu viele Jahre unter der arktischen Sonne ihn für immer verunstaltet, wie jene dünne, wachsweiße Bohnenstaude, die sie einmal als Schulexperiment in einem dunklen Schrank hatte wachsen lassen.
    Jace umklammerte die Schreibtischkante. Diese Männer sprachen stets in versteckten Andeutungen und grauen Schattierungen der Wahrheit. Das verabscheute sie an ihnen. Und wegen dieser Männer musste sie jetzt auf Lügen zurückgreifen und sich selbst etwas vormachen.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Eine Meldung an einen Vertreter des Gesetzes ist vertraulich, bis sie öffentlich gemacht wird.«
    Der Dunkle trat näher an sie heran. Mit einer anmutigen Geste seiner Hand nahm er ihre Worte und schob sie beiseite. »Hier geht es um Wichtigeres als bürokratische Vorschriften, Deputy Windom. Ich ging davon aus, dass Ihnen das klar ist.«
    Der Bleiche wollte

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