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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Feuer.«
    »Sie scheinen bequemer als Feuerstein und Zunder zu sein«, meinte Lirith, während sie einen weiteren Zweig ins Feuer schob, und Sareth nickte.
    Travis stöhnte. »Ihr seid alles Langweiler. Streichhölzer sind doch richtig cool! Als ich ein Junge war, habe ich immer gern ausprobiert, wie weit ich sie brennend werfen konnte.«
    Durge nahm Travis sanft, aber bestimmend die Streichholzschachtel ab. Travis ließ es geschehen.
    Die Nacht fand sie zwar nicht unbedingt in luxuriösen Umständen vor, aber es war doch immerhin wesentlich weniger erbärmlich als in der vergangenen Nacht. Ihre neue Kleidung war steif und kratzte an den Nähten, aber sie war wärmer als die Mournisch-Tracht, die für südliches Klima gemacht war. Das Feuer verbreitete ein fröhliches Licht, und irgendwie war es Lirith gelungen, die Kekse und Sardinen appetitlich aussehen zu lassen, obwohl es anfangs nicht leicht gewesen war, die Dosen aufzubekommen. Erst als Durge sein Breitschwert gezogen und es auf eine der Dosen gerichtet hatte, war Travis wieder an sein malachorianisches Stilett erinnert worden. Er hatte es aus der kleinen Tasche gezogen, die er mit Mühe geschafft hatte, aus der Etherion zu retten, und die Klinge war in die Dose eingedrungen wie in Butter.
    Sie alle tranken das Wasser, nachdem es abgekühlt war, und Lirith hatte mit ein paar Tropfen Salizylat einen Tee gemacht. Er schien Sareths Kopfschmerzen zu lindern. Da das nackte Überleben nicht mehr ihre dringlichste Sorge war, wandten sich ihre Gedanken anderen, nicht weniger wichtigen Problemen zu.
    »Also, wie können wir nach Eldh zurückkehren?«, fragte Lirith. Die dunklen Augen der Hexe funkelten im Flammenschein.
    »Ich habe eine bessere Frage, Beshala«, sagte Sareth. Er hatte wieder an Farbe gewonnen, und er saß aufrecht da. »Wann treffen wir auf Eldh ein?«
    Es hatte Travis am Vortag einiges an Mühe gekostet, den anderen zu erklären, dass das hier zwar seine Welt war, aber nicht die Welt, die er kannte. Das Datum im Castle City Clarion war der 13. Juni 1887 gewesen. Sie wussten, dass der Dämon in Tarras den Zeitfluss beeinflusst hatte. Irgendwie hatten die noch vorhandenen Reste seiner Macht bei ihrer Flucht aus der Etherion das Tor-Artefakt gestört, und darum waren sie hundert Jahre in die irdische Vergangenheit gereist.
    »Kann das Tor-Artefakt uns nicht helfen?«, fragte Durge. »Es war dazu in der Lage, uns in eine lange vergangene Zeit zu transportieren. Die Logik sagt uns, dass es uns auch in eine Zeit schaffen kann, die erst noch eintreten muss. Und in dem Skarabäus von Orú ist noch ein Tropfen Blut.«
    »Ich bin nicht davon überzeugt, dass sich die Logik diesmal anwenden lässt.« Travis griff in den Sack und holte das Tor-Artefakt heraus. Er stellte es auf dem Boden ab, und eine kleine, goldene Kreatur krabbelte aus der Oberfläche der Obsidianpyramide und streckte eines ihrer schlanken Insektenbeine aus, um Travis’ Hand zu streicheln.
    Wie immer war Travis von dem Skarabäus wie verzaubert. Er hatte Ähnlichkeit mit einer Spinne, nur dass er aus Gold gefertigt war, und auf seinem Leib funkelte ein wie eine Träne geformter Rubin. Er schien zu leben, aber was würde geschehen, wenn sie den letzten darin enthaltenen Blutstropfen verbraucht hatten? Würde der Skarabäus sterben?
    »Ich glaube nicht, dass das Tor uns mit eigener Kraft durch die Zeit befördern kann«, fuhr Travis fort. »Ich glaube, allein der Dämon ist daran schuld, dass wir sowohl durch die Zeit als auch zwischen den Welten gereist sind.«
    Lirith fuhr sich mit den Fingern durch das schwarze, lockige Haar. »Was bedeutet, dass wir, sollten wir das Tor benutzen, hundert Jahre vor unserer Geburt in Tarras eintreffen.«
    »Vielleicht ist das ja nicht so schlimm, wie es klingt«, sagte Sareth und kratzte Erde von der Holzprothese an seinem rechten Bein. »Ich habe manchmal davon geträumt, in die Vergangenheit zu reisen.«
    »Also gibt es in der Gegenwart nichts, was Euch halten könnte?«, fragte Lirith in scharfem Tonfall.
    Sareth sah sie verblüfft an, aber sie hatte den Blick auf das Feuer gerichtet.
    »Also hat es den Anschein, als wären wir verloren«, grollte Durge. Mit den Jeans und dem Kattunhemd sah der Ritter genauso aus wie die Minenarbeiter des neunzehnten Jahrhunderts, die Travis auf alten Fotos gesehen hatte. Der Schnurrbart des Embarraners und das lange, aus der ernsten Stirn gekämmte Haar trugen zu diesem Eindruck nur noch bei. »Falls man einen Dämonen

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