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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Holzbeine. Fühlen Sie sich wieder wie ein ganzer Mann!, verkündete die Werbung. Und ein Stück tiefer: So lebensecht, dass die Damen die Wahrheit nie erahnen! Sareth zögerte, dann strich er über ein Bild des falschen Beins.
    Durge unterhielt sich mit Lirith über Druckerpressen, und sie hörte mit einem aufmerksamen, wenn auch leicht gequälten Ausdruck zu. Ihr war entgangen, was Sareth betrachtete.
    Beim Frühstück am dritten Tag ihres Aufenthalts in der Pension zählte Travis vier weitere Dollar in Maudies ausgestreckte Hand und war schließlich gezwungen, sich das einzugestehen, was er die ganze Zeit gewusst hatte: Sie brauchten mehr Geld. Es reichte lediglich für zwei weitere Tage in der Pension, und es konnte noch Monate dauern, bis Jack in der Stadt eintraf. Wie sollten sie in der Zwischenzeit an Geld kommen?
    Maudie musste die Sorge auf seinem Gesicht bemerkt haben. »Ich nehme an, Sie suchen einen Job.«
    Er schenkte ihr ein schiefes Grinsen. »Ist das so offensichtlich?«
    Sie tätschelte seine stoppelige Wange. »Vergeben Sie mir, mein Junge. Aber Sie machen nicht den Eindruck eines Silberbarons. Ich fürchte, Sie sehen eher wie ein Tagelöhner aus – nicht, dass man sich dafür schämen müsste.«
    »Vermutlich könnte ich bei einer der Minen nachfragen …«
    »Im Leben nicht!« Maudie drohte ihm mit dem Finger. »Diese Minen sind Gruben des Verderbens und der Verzweiflung, das behaupte ich. Ich werde nicht zulassen, dass Sie oder einer Ihrer Jungs dort unten arbeiten. Mr. Samson würde in einem dieser Löcher keine Woche überstehen.«
    Da konnte Travis ihr nicht widersprechen. Aber was konnte er sonst tun?
    »Sie haben doch sicher irgendwelche Fertigkeiten oder beherrschen ein Handwerk«, sagte Maudie. Travis hätte beinahe gelacht. Ob in dieser Stadt wohl jemand einen dyslexischen Runenmeister einstellen würde? »Ich war mal Saloonwirt.«
    Maudie nickte anerkennend. »Damit werden Sie in dieser Stadt ein paar Dollar verdienen können. Sprechen Sie mit Mr. Manypenny. Ich weiß, dass er immer auf der Suche nach einem guten Barkeeper ist. Man kann sie nur schwer halten.«
    »Warum?«
    Maudie blinzelte. »Ich schätze, Sie können schneller Whiskey eingießen als Schrotflinten nachladen.«
    Travis schluckte; er war nicht davon überzeugt, dass dieser Vorschlag besser als Minenarbeit klang. »Wer ist Mr. Manypenny?«
    »Ihm gehört der Mine Shaft drüben auf der Elk Street. Das ist eines der respektableren Etablissements in dieser Stadt. Arthur Manypenny ist ein alter Kunde … ein alter Bekannter von mir. Lassen Sie ihn wissen, dass Sie hier wohnen und ich für Sie bürge.«
    Travis starrte sie an, ihre Worte dröhnten in seinen Ohren. Ihm gehört der Mine Shaft …
    Bevor er wusste, wie ihm geschah, hatte Maudie ihn mit einem geliehenen Rasiermesser, einem Abziehriemen und einem Becher mit Rasierschaum nach oben geschickt, zusammen mit dem Befehl, sich zurechtzumachen.
    Eine Stunde später stand Travis auf dem Gehsteig vor den Schwingtüren des Mine Shaft Saloon, so sauber, wie das mit einer Waschschüssel und kaltem Wasser möglich war. Sein Kopf und seine Wangen waren frisch rasiert – dank Sareths geschickten Händen ohne größeren Blutverlust. Travis sah zu, wie ein Dutzend Männer die Schwingtüren des Saloons passierten – es gingen mehr hinein als hinaus –, aber er konnte nicht durch die Sperrholztür sehen, die das Innere verbarg.
    Du kannst das, Travis. Schließlich hast du es schon früher getan. Oder wirst es tun, sozusagen. Wenn du in dieser Stadt irgendwo hingehörst, dann ist das hier in den Mine Shaft.
    Er holte tief Luft und trat durch die Tür.
    Es war wie ein Schritt nach vorn in der Zeit. Natürlich waren die Unterschiede sofort ersichtlich. An den Wänden hingen Kerosinlampen statt elektrischen Lampen, und hinter der Bar gab es keine Neonbierreklame. Die Tische im hinteren Teil des Saloons waren mit grünem Filz bedeckt und dienten offensichtlich dem Glücksspiel, auch wenn sie im Augenblick nicht besetzt waren.
    Viel schockierender war das, was sich nicht verändert hatte. Der mit Sägespänen bestreute Fußboden aus Kiefernholz, die Hirsch- und Elchtrophäen an den Wänden, das Piano auf der kleinen Bühne, der aus Chicago importierte, sechs Meter lange, messingbeschlagene, glänzende Bartresen mit dem dahinter befindlichen Spiegel – das alles sah genauso aus, wie Travis es in Erinnerung hatte, nur neuer und funkelnder.
    Es war nicht schwer, Mr. Manypenny zu

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