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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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sind, die die Elemente nicht ertragen können. Würde eine von ihnen krank, würde es Lady Maude zweifellos bekümmern, und das würde sie dabei behindern, den Bedürfnissen ihrer Gäste nachzukommen, uns eingeschlossen. Es geschieht also nur aus rein praktischen Gründen.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Lirith mit funkelnden Augen, während Durge mit seiner rauen Hand Miss Guenivere sanft streichelte.
    Für gewöhnlich versammelten sie sich in dem Zimmer, das sich Travis mit Sareth und Durge teilte, da es wesentlich größer als Liriths war, wenn auch nicht so bequem eingerichtet. Liriths Zimmer war in Pink und Blutrot gehalten, jede Oberfläche war mit Quasten und Spitzendeckchen geschmückt – alles ein Zeugnis von Maudies persönlicher Note. Dagegen war das Zimmer der Männer spartanisch eingerichtet und etwas zugig, da es die nördliche Hälfte des Dachbodens einnahm. Die Dachbalken waren rußverschmiert und nackt, und die einzigen Möbelstücke waren vier schmale Betten, vier wackelige Stühle und eine massive Kiefernkommode mit einem angeschlagenen Krug und einer Waschschüssel.
    Trotzdem war das Zimmer sauber, und es hatte einen gewissen primitiven Charme, wie es ihn auch in einem Landhaus auf Eldh hätte geben können. Außerdem brauchten sie auch nicht mehr als eine Kommode. Keiner von ihnen hatte Kleidung zum Wechseln, und Travis hatte bloß seine paar Besitztümer, die in einer der Schubladen Platz fanden – sein malachorianisches Stilett, der Talisman mit der Rune der Hoffnung und die Nickelbrille, die Jack ihm gegeben hatte. Durges Breitschwert passte nicht in eine Schublade, also steckten sie es oben zwischen die Dachbalken, noch immer in den Nebelmantel gewickelt.
    Wie Maudie sie vorgewarnt hatte, wurden die Mahlzeiten in genauen Abständen serviert. Am ersten Abend waren sie alle halb verhungert gewesen, und sie hatten den Schinken, das Kornbrot, das zerkochte Gemüse und den Kirschsaft heruntergeschlungen, die Maudie und ihre einzige Hilfskraft in der Pension – eine junge, stille, hübsche Frau namens Liza – aufgetischt hatten. Sogar Lirith hatte mehrere Portionen genommen, allerdings war es der Hexe gelungen, die Völlerei beinahe geziert aussehen zu lassen.
    Zurzeit hielten sich nur ein halbes Dutzend Gäste in der Pension auf. Es waren alles Männer, und keiner schien an einer Unterhaltung interessiert zu sein. Jeder war frisch gewaschen, das noch feuchte Haar zurückgekämmt, und sie trugen saubere weiße Hemden und Denimhosen. Doch kein Schrubben der Welt hätte die schwarze Erde entfernen können, die sich in ihre Haut eingegraben hatte. Sie aßen schnell, und als sie fertig waren, schoben sie die Stühle zurück, setzten die Hüte auf und gingen wortlos.
    »Was glaubt ihr, wo gehen sie hin?«, fragte Sareth.
    »Zu den Pokertischen und zum Monte und Faro«, sagte Maudie, während sie und Liza die Teller wegräumten. »Heute war Zahltag in den Minen. Morgen Früh kommen sie alle zurück, mit schmerzenden Köpfen und leeren Taschen.«
    Nach dem Essen entdeckte Travis im vorderen Wohnzimmer einen Stapel Zeitungen – Ausgaben des Castle City Clarion. Er fragte Maudie, ob er ein paar davon mit nach oben nehmen dürfe.
    Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Kein Feuer auf den Zimmern. Nicht nach dem, was passiert ist.«
    Also das war die Erklärung für die rußigen Dachbalken. »Kein Feuer«, versprach er. »Ich will sie bloß lesen.«
    »Nun, dann bedienen Sie sich. Keiner der anderen Männer scheint viel fürs Lesen übrig zu haben. Vermutlich würde ihnen das Zeit fürs Spielen und Trinken rauben.«
    Travis nahm einen Stapel Zeitungen. Bevor er nach oben gehen konnte, legte Maudie ein in eine Serviette eingewickeltes Bündel oben auf den Stapel. Ein warmer Duft entwich dem Stoff: Biskuits.
    »Bringen Sie die Mr. Samson. Er hat nicht viel gegessen, und mir gefallen die Ringe unter seinen Augen nicht. Ist es lange her, dass er sein Bein verloren hat?«
    »Eine Weile«, sagte Travis. »Ich glaube, die Höhe macht ihm zu schaffen.«
    »Nun, das ist keine Überraschung. Sie macht jedem zu schaffen. In letzter Zeit scheint die Luft hier oben so dünn zu sein, dass ich kaum Luft bekomme.« Sie nahm ihren Stock und ging mit klirrenden Sporen in Richtung Küche, während Travis mit seinen Schätzen die Stufen hinauflief.
    »Ich mag Lady Maude«, sagte Durge, während er die Biskuits mampfte.
    Sareth war zu müde, um zu essen, und hatte sich auf eines der Betten gelegt, nachdem er nach

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