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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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ihren einen, überaus spitzen Zahn. »Ich habe dir gesagt, dass du von ihnen allen die Stärkste sein wirst, nicht wahr?«
    Grace befeuchtete die Lippen. »Danke für die Einladung. Ihr wart es doch, die uns eingeladen hat, oder?«
    Die Alte stieß ein gackerndes Lachen aus. »Ich hatte die Idee, ja, aber Vani sprach sie aus, bevor ich es konnte. Ich wollte vor unserer Abreise mit euch sprechen. Morgen begeben wir uns wieder auf unsere Wanderung. Das ist unser Schicksal.« Sie kniff die Augen zusammen. »So wie du bald deine Reise beginnen wirst – denn das ist deins.«
    Grace legte eine Hand an den Hals. »Woher wisst Ihr das? Hat Vani es Euch erzählt?«
    Die Alte runzelte die Stirn. »Ihr müsst doch wissen, dass die Vorzeichen klar und eindeutig sind. Der rubinrote Stern verschwand so plötzlich, wie er erschien; Dinge gehen verloren, die wiedergefunden werden müssen. Und ganz egal, wie ich sie mische, ich ziehe immer dieselben Karten. Den Wagen, den Turm und die Königin der Klingen. Ich weiß nicht, was es mit diesem Turm auf sich hat oder was du finden wirst. Ich weiß nur, dass du dorthin gehen wirst.«
    Falken riss den Blick vom Feuer los. »Warum habt Ihr sie jetzt so genannt? Die Königin der Klingen?«
    Der Alte zuckte mit den spitzen Schultern. »Es ist ihr Schicksal, nicht wahr? Selbst ich kann das sehen, so schwach mein Augenlicht auch geworden ist. Und ich hätte gedacht, dass von allen Leuten gerade du das wissen müsstest, Falken Schwarzhand.« Sie lachte wieder krächzend. »Aber nicht mehr lange Schwarzhand. Denn auch das habe ich gesehen.«
    Falken ballte die Hand mit dem Handschuh zur Faust, aber er sagte nicht, was er über die Worte der Alten dachte.
    »Glaubst du wirklich, dass sie Sareth und die anderen finden können?«, fragte Vani die Alte.
    »Es ist ihr Schicksal, deinen Bruder und den Rest zu suchen. Doch ob es das Schicksal der Verlorenen ist, gefunden zu werden, das kann ich nicht sagen. Könnte ich doch nur sehen, was aus dem A’naraí wird. Aber er hat kein Schicksal, und meine Karten sind da nutzlos. Er ist ein Geheimnis für mich, so wie alle, die ihm nahe sind.«
    Tarus, der während des Festes still bei ihnen gesessen hatte, sah Beltan an. »Entweder bin ich schwerer von Begriff, als ich es immer wahrhaben wollte, oder die Mouraisch können wirklich Verwirrungszauber wirken. Ich verstehe kein Wort.«
    »Nein?«, fragte die Alte, bevor Beltan antworten konnte. Sie musterte Tarus durchdringend. »Hast du nicht selbst die Anzeichen der herannahenden Dunkelheit gesehen?«
    Tarus setzte sich mit aufgerissenen Augen auf.
    Beltan legte dem jungen Ritter die Hand aufs Knie. »Was ist, Tarus? Ich würde mein Schwert verwetten, dass Ihr mehr zu berichten habt als König Boreas’ Botschaft an Aryn. Was geschieht in den Domänen?«
    Tarus seufzte. »Ich wünschte, ich könnte Euch das sagen. Ich habe nur Gerüchte gehört. Sie kamen zu Anfang des Revendath auf. Zuerst schienen es die Art von Geschichten zu sein, wie sie die Hinterwälder immer erzählen – Schatten in den Wäldern, seltsame Geräusche, unheimliche Lichter auf den Hügeln. Eben diese Art von Dingen. Aber dann …« Er legte den Kopf schief. »Wisst ihr, dass die Grenzen der Domäne von Eredane seit der letzten Wintersonnenwende geschlossen sind?«
    Falken nickte. »Königin Eminda wurde beim Rat der Könige ermordet. Ihr Berater war ein Eisenherz. Wir haben keine Ahnung, wer jetzt in Eredane herrscht.«
    »Nur dass ich glaube, dass wir es mittlerweile wissen«, sagte Tarus. »Denn jetzt ist nicht nur Eredanes Grenze geschlossen, sondern die von Brelegond ebenfalls. Niemand darf hinein oder hinaus. Und man erzählt sich, dass die Straßen von Rittern in schwarzen Rüstungen und schwarzen Visieren an den Helmen bewacht werden, die jeden erschlagen, der sich auch nur eine halbe Meile in diese Domäne hineinbegibt.«
    Tarus’ Worte versetzten Grace einen Stich wie mit einem kalten Dolch. Vor einem Jahr hatte es Gerüchte über solche Schatten gegeben, und die Gerüchte hatten sich als wahr erwiesen. Phantomschatten und Feydrim – Diener des Fahlen Königs – hatten das Land heimgesucht. Und der Rabenkult, der sich in den Domänen ausgebreitet hatte, hatte sich ebenfalls als Speerspitze des Fahlen Königs entpuppt. Nachdem Travis bei der Wintersonnenwende das Runentor versiegelt hatte, waren die Phantomschatten und Feydrim verschwunden, und in den darauf folgenden Wochen hatte der neu gegründete Orden von Malachor

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