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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Aryn zog ihre Hand zurück und starrte ins Feuer. Da war etwas, das die Baronesse wusste, etwas, das sie nicht sagte. Ivalaine hatte Aryn etwas befohlen. Aber was?
    »Wir können nicht durch Brelegond reisen«, sagte Falken, »also müssen wir einen anderen Weg zum Schwarzen Turm finden.«
    Melia hob eine Braue. »Und warum habe ich das Gefühl, dass du ihn bereits kennst?«
    Der Barde konnte ein wölfisches Grinsen nicht ganz unterdrücken. Er griff in den Kasten, in dem seine Laute lag, und holte ein Buch hervor. Es war Heidnische Magie des Nordens, das Buch, das Grace in der Universitätsbibliothek gefunden hatte.
    »Ich habe dieses interessante kleine Buch gelesen«, sagte Falken und blätterte in den vergilbten Seiten. »Ich bin mir noch immer nicht sicher, wer es geschrieben hat, aber wer auch immer es war, er oder sie wusste eine Menge sowohl über Magie wie auch Geschichte.«
    Melia stöhnte verzweifelt. »Spar dir das Dramatische, Falken. Du hast etwas aus dem Buch erfahren, und du weißt, dass du nicht widerstehen kannst, es uns zu erzählen, also raus damit.«
    Der Barde schloss das Buch und schaute auf. »Ich weiß, wo wir die Bruchstücke von Fellring finden können.«
    Grace fühlte, wie in ihrem Inneren langsam alles erstarrte, als Falken erklärte, was er in dem Buch gelesen hatte: wie nach dem ersten Krieg der Steine die zersplitterten Teile von Ulthers magischem Schwert Fellring – mit dem er den Fahlen König besiegt hatte – über das Wintermeer zurück in seine Heimat Toringarth gebracht wurden.
    »Also glaubst du, wir sollten nach Toringarth reisen?«, fragte Beltan zweifelnd.
    Der Barde nickte. »Was auch immer Tarus’ Besorgnis erregende Geschichten zu bedeuten haben, eine Sache wissen wir genau. Mohg, der Herr des Sonnenuntergangs, sucht eine Tür, die ihn zurück nach Eldh bringt. Wenn wir eine Möglichkeit finden könnten, Fellring neu zu schmieden, dann hätten wir eine mächtige Waffe, mit der wir ihn bekämpfen könnten.«
    Grace verschluckte beinahe ihre Zunge. Sie wusste nur zu gut, was Falken verschwiegen hatte – dass den Legenden zufolge, die er so liebte, allein Ulthers Erbe Fellring schwingen konnte. Aber was auch immer er denken mochte, sie wusste, dass sie der Aufgabe, Götter zu töten, nicht gewachsen war, ganz egal, wie alt und hinfällig sie auch möglicherweise waren.
    »Bis zur Wintersonnenwende sind es noch fast zwei Monate«, fuhr Falken fort. »Außerdem wissen wir, dass wir Brelegond nicht durchqueren können – und es ist von Toringarth nicht weiter zum Schwarzen Turm als von Tarras aus. Wir können nach Toringarth segeln und dann zum Turm reisen und werden noch immer genug Zeit bis zur Wintersonnenwende haben.«
    »Aber was ist mit Eredane?«, fragte Beltan. »Herrschen dort nicht die Schwarzen Ritter? Und was ist mit Toringarth? Man hat schon seit Jahrhunderten nichts mehr von diesem Land gehört.«
    »Auf dem Weg nach Süden zum Schwarzen Turm können wir uns zwischen dem Fluss Silberflut und dem Westwald halten«, sagte Falken. »Wir müssen keinen Fuß nach Eredane hineinsetzen.«
    »Ja, Falken mit der Schwarzen Hand«, sagte Al-Mama mit ihrer heiseren Stimme. »In meinen Ohren klingen deine Worte wie Schicksal. Ich glaube, ihr alle müsst tun, was er sagt.«
    Grace berührte ihre Halskette. »Diese Schwarzen Ritter.« Sie sah Falken an. »Glaubst du, sie stehen in irgendeiner Verbindung mit dem Fahlen König? Ich meine, sie …«
    Sie konnte den Rest ihrer Gedanken nicht aussprechen, aber sie wusste, dass Falken verstehen würde. Es war der Barde gewesen, der ihr die Geschichte erzählt hatte, wie eine Bande Schwarzer Ritter ihre Eltern ermordet hatte. Und es ergab einen Sinn, nicht wahr? Würde der Fahle König nicht alle Erben des Throns von Malachor ausrotten wollen?
    »Grace, ich weiß es nicht«, sagte Falken. »Aber wenn die Schwarzen Ritter etwas mit dem Fahlen König zu tun haben, dann ist es noch viel wichtiger, dass wir eine Möglichkeit finden, Fellring neu zu schmieden.«
    Grace versuchte den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken und scheiterte. Die Vorstellung, eine Heldin aus der Sage zu spielen, war absurd. Doch das Funkeln in den Augen des alterslosen Barden machte es ihr unmöglich, ihm zu sagen, dass er sich irrte.
    Die letzten Flammen flackerten an den Scheiten auf und verloschen dann; es war Zeit zu gehen. Sie verabschiedeten sich von Vani und ihrer Al-Mama, dann erhoben sie sich und gingen aus dem Wagenkreis zu dem Pfad, der in

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