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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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ich mit ihr begangen hatte, abzuschlagen. Und dass eine Hexe Mitleid mit mir hatte und mir eine Hand gab, damit ich wieder Musik machen konnte.« Er seufzte. »Aber jetzt habe ich meine Laute im Meer verloren. Nach all den Jahren ist sie jetzt weg.«
    »Verlorene Dinge haben so eine Art, wieder aufzutauchen, Falken Schwarzhand«, sagte eine energische Stimme.
    Sie schauten auf. Vani stand da. Ihre Lederkleidung war voller Sand, und ihre sonst so dunkle Haut war blass. In den Händen hielt sie einen Holzkasten.
    Vani stellte ihn ab. »Oder soll ich Euch jetzt Falken Silberhand nennen?«
    Die Mournisch sah den Barden interessiert an, aber in ihrem Blick lag keine Neugier. Grace vermutete, dass sie seine Worte mitbekommen hatte.
    Falken kroch zu dem Kasten, wischte ihn mit dem Umhang ab und öffnete ihn. Die darin befindliche Laute war trocken und unbeschädigt. Er verschloss den Kasten wieder sorgfältig.
    Grace zuckte erschrocken zusammen. Falken hatte seine Laute im Meer verloren. Was hatte sie alles verloren? Doch noch während sie sich die Frage stellte, fanden ihre Finger die stählerne Halskette an ihrem Hals. Das Bruchstück von Fellring war sicher.
    Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, aber dann erfüllte sie eine neue Sorge. »Wir müssen nach Beltan suchen.«
    »Ich habe ihn bereits gefunden«, sagte Vani. »Ich glaube, es geht ihm gut, auch wenn er sich so langsam wie eine Schnecke bewegt. Er müsste jeden Augenblick hier sein.«
    Und tatsächlich kam der Ritter in diesem Moment über den Strand auf sie zumarschiert. Sein weißblondes Haar war nass und verfilzt, und auf seinem Wams war Blut, wenn auch nicht viel.
    »Beltan«, sagte Grace dankbar, als der Ritter vor ihnen stand. »Bist du in Ordnung?«
    Er berührte seine Schulter. »Es ist nur ein Kratzer. Nichts, weswegen man sich Sorgen machen müsste. Mir geht es gut.«
    »Dank meiner Hilfe«, sagte Vani.
    Der Ritter schaute sie böse an. »Ich habe Euch gesagt, dass ich keine Hilfe brauche.«
    »Nein«, erwiderte Vani, die Hände in die Hüften gestemmt, »Ihr sagtet etwas wie blub, blub, blub. Und dann habe ich Euch das Wasser aus den Lungen gedrückt und Euch vor dem Tod bewahrt.«
    »Nein, Ihr habt mir den Brustkorb gequetscht und mich fast umgebracht. Ich hätte das Wasser auch schon allein ausgehustet, und das problemlos.«
    »Ihr hättet höchstens Euren Verstand ausgehustet.«
    »Schon gut, ihr beiden«, unterbrach Falken sie. »Es ist schon kalt genug hier. Kein Grund, es noch ungemütlicher zu machen.«
    Der Barde kämpfte sich auf die Füße, und Grace half ihm.
    »Oh«, sagte Beltan. »Du hast deinen Handschuh verloren.«
    Grace runzelte die Stirn. »Bist du nicht … nun ja, irgendwie schockiert?«
    »Meinst du wegen seiner Silberhand?« Beltan zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nicht. Ich meine, zugegeben, das ist schon seltsam und so. Und ich habe mich schon immer gefragt, wie sie hält.«
    Falken warf dem Ritter einen bohrenden Blick zu. »Du meinst, du hast die ganze Zeit davon gewusst?«
    Beltan grinste Grace an. »Es ist schon praktisch, wenn einen die Leute für dumm halten. Dann neigen sie dazu, in deiner Nähe sorglos zu werden, und verraten so manches von sich.«
    »Du bist nicht dumm, Beltan«, sagte Grace ernst.
    »Ich weiß, aber bewahren wir dieses Geheimnis.«
    »Wir sollten von diesem Strand runter«, sagte Vani.
    Die Meuchelmörderin spähte auf das Meer hinaus, und Grace begriff. Im Augenblick war das stürmische graue Wasser leer. Aber wie lange würde es dauern, bevor blutrote Segel am Horizont erschienen? Es gab keinen Unterschlupf, kein Versteck.
    »Was ist mit anderen Überlebenden?«, fragte Falken.
    »Es gibt keine«, sagte Vani. »Ich habe den ganzen Strand abgesucht, ich fand ein paar Schiffstrümmer, aber sonst nichts.« Sie legte den Kopf schief. »Außer …«
    »Außer was?«, fragte Beltan.
    »Am anderen Ende des Strands waren Fußspuren im Sand. Die Wellen hatten die meisten bereits fortgespült. Ich hatte angenommen, es wären deine gewesen, Grace, oder Eure, Falken. Aber jetzt ist mir klar, dass das nicht sein kann. Ihr seid beide an diesem Teil des Strands angespült worden.«
    »Vielleicht sind die Überlebenden diesen Pfad emporgestiegen«, sagte Falken. Er zeigte auf den grauen Strich, der sich zickzackförmig über die Klippe erstreckte.
    Wenn es wirklich ein Pfad war, dann war er der einzige Weg, der vom Strand führte, so viel stand fest. Der Barde warf sich den Kasten mit der Laute

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