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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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habt?«
    Der Spion nickte. »Die Königin schreibt jeden Tag einen Brief nach Ar-Tolor. Ich glaube, sie sind an ihre Ratgeberin gerichtet, Lady Tressa.«
    »Das ist merkwürdig. Ich frage mich, warum sie sich nicht direkt an Tressa wendet, über die …« Aryn machte den Mund zu, aber es war schon zu spät.
    »Also könnt ihr Hexen mit Hilfe eines Zaubers miteinander sprechen, selbst wenn ihr Meilen voneinander entfernt seid.«
    Aryn seufzte. »Das können nicht alle.« Trotz mehrerer Versuche in den letzten beiden Tagen hatte sie noch immer nicht weiter in die Weltenkraft hinausgreifen können als bis zum Schlossgarten. Die Fäden verleiteten sie immer dazu, im Kreis zu gehen.
    Nur dass sie dich nicht täuschen können. Mirda hat gesagt, die Magie der Weltenkraft ist nicht zur Lüge fähig.
    Was bedeutete, dass die Täuschung in ihr selbst lag.
    Schritte dröhnten durch den Korridor. Aryn erkannte den schleifenden Schritt von Lord Farvel.
    »Bis zum nächsten Mal, Mylady«, sagte Aldeth, und bevor sie noch ein Wort sagen konnte, hüllte sich der Spinnenmann in seinen Umhang ein und war verschwunden.
    Nachdem sie Lord Farvel und seine Fragen abgewimmelt hatte – diesmal erkundigte er sich danach, ob ihr Schwäne oder Tauben lieber waren, und da sie nicht wusste, ob er die Dekoration oder die Mahlzeit meinte, erklärte sie ihm, sie würde beide mögen –, begab sie sich zu Mirdas und Ivalaines Gemächern. Es war Zeit für die nächste Unterrichtsstunde.
    Unterwegs sah sie Teravian, aber nur aus der Ferne, und er war schnell verschwunden. Seit ihrer letzten Unterhaltung schien er sie zu meiden. Zweifellos genoss er seine letzten Tage in Freiheit. Morgen in der Vollmondnacht – derselben Nacht, in der Aryn Schwester Mirda ihre Entscheidung mitteilen sollte – sollte ein Fest stattfinden, bei dem man dem Hof die Verlobung des Prinzen und Aryn offiziell verkündete.
    Aryn dachte noch immer darüber nach, wieso Teravian ihr hatte folgen können. Gebot der Prinz tatsächlich über die Sicht? Wenn Ivalaine das glaubte, war das möglicherweise die Erklärung für ihren Streit mit Boreas. Vielleicht hatten die beiden ja unterschiedliche Pläne für den Prinzen. Aber welche?
    Aryn vermochte es nicht zu sagen. Aber die Briefe, die Ivalaine an Tressa schrieb, würden es ihr vermutlich sagen können. Es konnte nur einen Grund geben, warum die Königin ihre Worte Papier anvertraute: Sie befürchtete, belauscht zu werden, wenn sie die Weltenkraft benutzte. Was wiederum bedeutete, dass sich Liendra tatsächlich immer noch auf Ar-Tolor aufhielt.
    Vielleicht enthalten die Briefe etwas über den Schattenzirkel, dachte Aryn mit wachsender Aufregung. Aber was hatte das alles mit Teravian zu tun? Aryn hatte nicht die geringste Idee. Trotzdem wünschte sie sich, sie könnte einen der Briefe lesen; möglicherweise konnte ihr das bei der vor ihr liegenden Entscheidung helfen – ob sie sich nun dem Schattenzirkel anschließen sollte oder nicht.
    Als Aryn das Gemach der Königin betrat, war von Ivalaine nichts zu sehen, aber Mirda wartete auf sie. Wieder endete der Unterricht in einer Enttäuschung, als Aryn versuchte, weit durch die Weltenkraft hinauszureichen, sich aber bloß im Schafstall auf dem Unteren Burghof verirrte.
    »Ich begreife das nicht, Mirda. Was stimmt denn nicht mit mir? Ich weiß, dass Ihr Recht habt, dass die Weltenkraft nicht lügen kann. Aber wieso täusche ich mich selbst und irre dann umher?«
    »Niemand hat mehr Macht, uns zu täuschen, als wir selbst«, sagte die ältere Hexe und goss sich eine Tasse Rosentee ein. »Wie oft reden wir uns ein, dass alles in Ordnung ist, obwohl wir tief im Innersten wissen, dass das nicht stimmt? Der Wahrheit der Weltenkraft zuzuhören heißt, der Wahrheit in uns selbst zu lauschen. Ich fürchte, das ist etwas, zu dem Ihr anscheinend noch nicht bereit seid.«
    Aryn schüttelte frustriert den Kopf. »Aber ich will es ja. Ich weiß, dass ich alles andere als perfekt bin, Mirda. Ich weiß, dass mich andere wegen meines Arms anstarren, und dass sie ihn für schrecklich halten, aber das ist mir mittlerweile egal. Er ist ein Teil von mir, wer ich bin, und ich akzeptiere das. Darum verberge ich ihn auch nicht mehr. Ist das nicht ehrlich?«
    »Das ist es. Und ich bin deswegen stolz auf Euch.« Mirda trank ihren Tee. »Aber da muss noch etwas anderes sein, etwas, das Ihr selbst vor Euch verbergt. Etwas, das Ihr vergessen habt.«
    Vor dem Fenster sank die Sonne hinter den Horizont, und

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