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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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geborene Malachor beherrschen, sondern ganz Falengarth.«
    »Das kannst du nicht«, sagte Falken heiser.
    »Warum nicht? Was für einen Unterschied macht es, welchem Herrn ihr dient, dem Fahlen König oder mir? Ihr werdet in jedem Fall Sklaven sein. Aber eigentlich ist das nicht ganz richtig. Denn während Berash davon träumt, dich und Ralena zu willigen Dienern mit Eisenherzen zu machen, ziehe ich es vor, euch alle tot zu sehen. Und bald werdet ihr das auch sein. Keiner von euch wird die Herrlichkeit meiner ewigen Herrschaft erleben, aber ihr könnt euch an dem Wissen erfreuen, dass ohne eure Hilfe mein Aufstieg niemals stattgefunden hätte.«
    Der Runenmeister drehte sich auf dem Absatz um und schritt über das Deck davon. Beltan stieß einen Wutschrei aus und warf sich gegen die Fesseln, aber ein Zischen von Vani ließ ihn innehalten.
    »Also will er wirklich den Fahlen König verraten?«, sagte Beltan, nachdem er sich wieder unter Kontrolle hatte.
    Vani verzog das Gesicht. »Nein, ich bin mir sicher, er hat nur Spaß gemacht, um uns zu amüsieren.«
    Falkens wölfisches Gesicht sah abgezehrt aus, aber er stand aufrecht da. »Vermutlich konnte Kelephon darum nicht in Omberfell an Land gehen. Seine Ritter hätten die Anhänger des Rabenkultes getötet, und das hätte den Fahlen König auf seinen Verrat aufmerksam gemacht.«
    Grace ging zu Vani und Beltan und zupfte an den Tauen, um zu sehen, ob sie sie lockern konnte, aber sie saßen zu fest, und man hatte ihr das Messer in ihrem Stiefel abgenommen. Vielleicht hätte sie das Schwert benutzen können, aber was hätte sie davon gehabt? Auf dem Schiff waren über hundert Ritter, und wenn sie über Bord sprangen, würden sie innerhalb weniger Minuten an Hypothermie sterben. Kelephon hatte Recht, es gab keine Hoffnung mehr. Entweder würde der Fahle König wieder auferstehen oder Kelephon würde ihn ermorden und seinen Platz einnehmen. Auf jeden Fall würde ein Schatten auf Eldh fallen. Für alle Ewigkeit.
    »Es ist sinnlos«, sagte sie und war sich nicht sicher, ob sie die Fesseln oder alles meinte. Die ganze Wut, die ganze Furcht, alle Gefühle strömten aus ihr heraus. Sie lehnte sich an Beltan und legte den Kopf auf seine Brust.
    Grace …
    »Was ist denn, Vani?«
    Die T’gol verdrehte den Kopf. »Ich habe nichts gesagt.«
    Grace schaute auf. Sie hatte eine Stimme gehört. Und es war auf keinen Fall Beltan oder Falken gewesen. Es war eine Frauenstimme gewesen. Sie öffnete den Mund, aber da sprach die Stimme erneut. Es war die gleiche Stimme, die sie in der Dunkelheit gehört hatte, bevor sie aufgewacht war, aber diesmal wusste sie, dass die Stimme real war. Und sie wusste, wem die Stimme gehörte.
    Grace, bitte, du musst mich hören können.
    Fast war sie zu verblüfft, um denken zu können. Dann, zögernd, griff sie mit der Gabe zu. Aryn?
    Da war Dunkelheit, dann das helle Gleißen der Verbindung.
    Ja, Grace. Ich bin es. Bei Sia, ich kann dich hören, als stündest du neben mir!
    O Aryn. Trauer erfüllte Grace. Dann Staunen. Und Freude.
    Grace, was ist? Geht es dir gut? Was geschieht mit dir? Wir haben uns solche Sorgen gemacht.
    Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Aryn, wo bist du?
    Ich bin auf Calavere. Ich habe so lange nach dir gesucht, die ganze letzte Nacht und den heutigen Tag. Ich hatte fast schon die Hoffnung aufgegeben, es zu schaffen, aber jetzt habe ich dich endlich gefunden.
    Was? Aber wie kannst du …?
    Ich weiß jetzt, wie man durch die Weltenkraft sprechen kann, ganz egal, wie groß die Entfernung ist. Aber da gibt es etwas, das ich dir zuerst erzählen muss. Du musst es wissen, bevor du zum Schwarzen Turm reist. Ich habe erfahren, dass es einen zweiten …
    »Grace!«
    Diesmal war es wirklich Vanis Stimme. Grace öffnete die Augen, und ihr blieb fast das Herz stehen. Kelephon kam mit großen, zielstrebigen Schritten auf sie zu. Er hielt etwas in der Hand: eine kleine Scheibe aus cremefarbenem Stein. Von den schwarzen Rittern war keiner zu sehen, nur die Sklaven, die die Segel bedienten, waren da.
    »Bei dem Turm und dem Licht«, murmelte Falken. »Nein.«
    Beltan stand in der falschen Richtung. Er versuchte den Kopf zu verdrehen. »Was ist? Was passiert da?«
    Grace konnte den Blick nicht von dem Gegenstand in Kelephons Hand nehmen.
    Was passiert da, Grace? Ich kann es spüren – etwas läuft schrecklich falsch.
    Sie zwang ihren Verstand, die Worte zusammenzusetzen, sie über das summende Netz der Weltenkraft zu schicken.

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