Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor
Fahlen Königs verkauft hatte, der sich schon damals wieder zu regen begann. Aber Madrus Mandalor wurde ertappt, und nur die Gnade des Königs rettete ihm den Hals – auch wenn er kurz darauf in der Wildnis südlich von Malachor sein Ende fand.«
Falken gab ein Stöhnen von sich. Graces Hals fühlte sich so eng an, dass sie nicht schlucken konnte.
Kelephon umkreiste den Barden. »Ich vermute mal, Falken hat euch nie erzählt, dass er der Sohn eines Verräters war. Der Verrat lag ihm im Blut – das habe ich an dem Tag erkannt, an dem ich ihn kennen lernte, in einer Taverne in der Stadt unterhalb von Schloss Malachor, auch wenn er selbst es nicht wusste. Er erzählte mir, dass er nur eines wollte, er wollte ein Barde des Königs werden und für König Hurthan und Königin Agdala spielen. Da er wusste, dass ich ein Runenmeister von großer Macht bin, fragte er mich, was er tun sollte. Ich sagte ihm, um Erfolg zu haben, würde er einen neuen Namen brauchen, der nicht von Verrat beschmutzt war, und eine neue Laute.
Den Namen zu finden war nicht schwer, und er nannte sich Falken Flinkfinger. Die Laute, die stellte ein Problem dar. Er besaß nicht das nötige Gold, um sich ein Instrument zu kaufen, das eines Königs Ohr wert war. Also erzählte ich ihm eine Geschichte über eine verzauberte Laute, die angeblich in einer Höhle tief im Winterwald lag, die ein Barde in den ersten Tagen von Malachor dort zurückgelassen hatte. Ich warnte ihn, dass in der Magie Gefahr lag, dass es vermutlich einen guten Grund dafür gab, dass der alte Barde die Laute dort verborgen hatte, aber das Funkeln in Falkens Augen verriet mir, dass er meine Warnungen nicht ernst nahm.
Natürlich fand Falken die Laute und kehrte voller Triumph nach Malachor zurück. Wieder warnte ich ihn vor den Gefahren der Magie, aber er wollte nicht auf mich hören. Er ging auf direktem Weg zum Schloss und erbat eine Audienz beim König und der Königin. Sie wurde ihm gewährt. Im Thronsaal spielte Falken Flinkfinger für die Majestäten, und die Zuhörer hatten noch nie eine Musik wie die gehört, die das Instrument in seinen Händen machte. Sie war wunderschön, so schön, so strahlend und so bewegend wie die mit Tau benetzten Fäden eines Spinnennetzes.
Vor allem die Königin war begeistert von der Unterhaltung, denn sie trug schwer an ihrem ersten Kind und war erschöpft von der Last. Und sie bat den Barden, doch weiterzuspielen. Und weiterzuspielen. Und weiterzuspielen. Und der Tag wurde zur Nacht, und die Nacht wurde wieder zum Tag, die Höflinge gähnten und sackten auf ihren Stühlen zusammen, und Falkens Finger fingen an zu bluten. Und noch immer bat die Königin um neue Lieder, jede Bitte wurde drängender und energischer, ihre Stimme wurde schriller, ihr Blick starrer. Der König fing an, sich Sorgen zu machen, und schließlich legte er ihr die Hand auf den Arm und bat sie, den Barden aufhören zu lassen. Aber als er das tat, warf sie sich außer sich vor Zorn auf König Hurthan, den Mann, den sie mehr liebte als ihr Leben. Königin Agdala riss sich eine lange Haarnadel aus der Frisur und rammte sie dem König durch sein Auge tief in sein Gehirn, während der ganze Hof zusah.«
Trotz der Kälte war es Grace heiß. Falken stand reglos da, wie aus Stein gemeißelt. Beltan sah ihn gequält an, aber Vani betrachtete den Barden mit Neugier. Kelephon grinste.
»Die Königin starrte auf die Leiche des Königs und die Nadel in ihrer Hand, als würde sie nicht begreifen, was da passiert war. Die Höflinge starrten sie verblüfft an. Ich war der Erste, der handelte. Ich setzte mich in Bewegung und entriss Falken die Laute. Ich brach sie auf, dann zeigte ich allen im Thronsaal Anwesenden die Rune, die klein und versteckt ins Innere der Laute geschrieben worden war. Es war die Rune des Wahnsinns. Als Falken die Laute gespielt hatte, hatte sie ihre Magie bei dem bewirkt, der am aufmerksamsten zuhörte – Königin Agdala. Die Musik des Barden hatte sie in den Wahnsinn getrieben, und in ihrem Wahnsinn hatte sie den König getötet. Aber sobald die Musik verstummt war, kam sie wieder zu Sinnen. Sie stieß einen furchtbaren Schrei aus und rannte aus dem Schloss, bevor sie jemand aufhalten konnte. Erst am nächsten Tag fand man ihre Leiche im Wald, ihr war die Kehle herausgerissen worden, wie man annahm von Wölfen.« Kelephon breitete die Arme aus. »Und so hat Falken den König und die Königin von Malachor ermordet.«
Stille kehrte ein, die nur von dem
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