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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Schiff fing an zu drehen, aber es war eine schwerfällige Bewegung.
    Grace trat zu Beltan und Vani. Aryn, hilf mir. Wieder spürte sie die Welle leuchtender Energie. Sie berührte die Fesseln, und sie fielen in losen Schlingen um den Mast herum aufs Deck. Beltan und Vani sprangen von ihm fort. Grace drehte sich um und strich mit der Hand über die Planken, die Falken gefangen hielten; polternd fielen sie zurück. Tau und Holz waren tot, aber sie erinnerten sich noch immer an das Leben.
    Kelephon wirbelte außer sich vor Zorn herum. »Gelth!«
    Grace wurde von Kälte eingehüllt, es war wie ein eisiger Windstoß, aber er war schnell vorbei, vertrieben von der Wärme der Lebensenergie, die aus der Weltenkraft und von Aryn in sie hineinströmte. Vani, Beltan und Falken erstarrten jedoch auf der Stelle. Jeder von ihnen war von Kopf bis Fuß in Eis gehüllt. Panik drohte Graces Herz stillstehen zu lassen.
    Nein, Schwester, sagte da eine ruhige Stimme in ihrem Bewusstsein – es war nicht Aryns Stimme. Wenn Ihr ihnen helfen wollt, dann müsst Ihr die Furcht gehen lassen.
    Grace wusste nicht, wem die Stimme gehörte, aber sie hatte Recht. Kelephon hatte sich wieder umgedreht. Er hatte nicht abgewartet, um zu sehen, ob seine Rune bei ihr die gewünschte Wirkung zeigte; in seinem Stolz war er einfach davon ausgegangen. Jetzt beugte er sich über die Reling und murmelte dabei ständig die Rune des Wassers, damit die weiße Scheibe weiter auf der Wassersäule tanzte. Das Schiff hatte gewendet. Es fuhr auf die brodelnde Säule zu.
    Sie musste etwas tun. Aber was? Vielleicht konnte sie ihn in den Ozean stoßen, aber was hätte das bewirkt, wenn er dem Wasser befehlen konnte? Grace machte einen unsicheren Schritt nach vorn, Fellring in den Händen.
    Sindar stellte sich ihr in den Weg.
    »Nein, haltet mich nicht auf«, sagte sie. Hätte der Zauber des Runenmeisters ihn nicht erstarren lassen müssen? »Ich muss etwas tun.«
    »Ich weiß.«
    Seine Worte erklangen leise, aber in ihnen schwang ein Unterton mit – eine Klarheit, eine Macht –, die sie den Blick von dem Runenmeister losreißen und auf den schlanken Mann richten ließ. Sie keuchte auf.
    »Sindar – Ihr leuchtet ja!«
    Er lächelte. Licht flackerte um seine Gestalt wie die Korona einer Sonne. »Ich habe mich endlich wieder erinnert, Grace. Wer ich bin und was ich tun soll. Ich war so müde. Was ich im Wasser getan hatte, es war zu viel für mich gewesen. Es ließ mich alles vergessen. Aber jetzt bin ich kräftiger, die Worte des Runenmeisters haben mir geholfen.«
    Grace schüttelte den Kopf. »Wovon sprecht Ihr? Welche Worte?«
    »Blut ist der Schlüssel zu allem!«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Das wirst du, Grace. Du hast mich einst gerettet, Grace. Und dafür habe ich dich geliebt. Jetzt bin ich an der Reihe, dich zu retten.«
    Fellring zuckte in Graces Griff. Das Schwert hob sich, als hätte es ein eigenes Leben, bis es direkt geradeaus zeigte. Sindar schloss die Augen – grüngolden, genau wie die ihren – und machte einen Schritt nach vorn.
    Die Schwertspitze drang mühelos in seinen Körper. Die zerbrechliche Klinge zersplitterte nicht in ihre Teile.
    »Nein!« Grace konnte sich nicht bewegen, konnte das Schwert nicht zurückziehen. Qual flackerte über Sindars Gesicht, dann Verzückung. Die Korona wurde immer heller, wie ein diamantenes Feuer, dann war der Mann mit den silbergrauen Haaren verschwunden. An seiner Stelle befand sich ein graziöses Wesen aus reinem Licht.
    Aus Entsetzen wurde Staunen. »Ihr seid das«, sagte Grace und starrte in große, uralte Augen. »Ihr seid derjenige, den wir auf der Erde gefunden haben. Und Ihr wart das, der uns nach dem Schiffsuntergang aus dem Meer gerettet hat, nicht wahr? Aber warum? Warum tut Ihr das?«
    Es war mehr die Musik eines kristallenen Glockenspiels als eine Stimme, trotzdem verstand sie jedes Wort des Elfen.
    Es war nicht der Barde Falken, der der toten Königin den Säugling entnahm. Es war einer meiner Brüder. Das Baby war zu klein, um leben zu können, also trug der Elf den Säugling so lange in sich, bis er stark genug war. Dann wurde das Kind auf einem Felsen zurückgelassen, wo es der Barde fand. Aber im Blut des Kindes verblieb eine Erinnerung an das Licht des Elfen, und sie wurde vom Vater an die Tochter und von der Mutter an den Sohn vererbt, und sie lebt auch in dir fort.
    Nachdem du mich aus dem unerträglichen Eisengefängnis befreit hattest, wie konnte ich dich da nicht lieben, als ich das

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