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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Fenster werfen? Und wieso konnte dieser Tote die Pranken eines Berglöwen und die Schnauze eines Wolfes aufweisen? Eines stand fest: Jetzt wussten sie, wer – oder was – das Vieh gerissen hatte.
    Die Küchentür flog auf, und Maudie kam herein; sie stützte sich auf ihren Stock, und ihre Sporen klirrten. »Da sind Sie ja, Sie Faulpelz«, sagte sie zu Travis. »Ich habe Ihnen ein paar Biskuits verwahrt. Ich bringe sie Ihnen mit etwas Stachelbeermarmelade. War es ein langer Abend im Saloon?«
    Travis nickte, obwohl es nicht stimmte. Der Mine Shaft war fast völlig leer gewesen. Nach dem Zwischenfall in dem Pai-Gow-Kasino in der Aspen Street schienen die Leute zu zögern, irgendwelche Vergnügungsbetriebe zu betreten. Travis konnte es ihnen nicht verdenken. Keiner konnte sagen, wo der Kreuzzug als Nächstes zuschlug.
    Maudie brachte die Biskuits und die Marmelade, dann kehrte sie in die Küche zurück. Durch die Tür hörten sie einen langen Hustenanfall.
    Travis stellte Durge noch mehr Fragen über das, was er vergangene Nacht gesehen hatte, aber sie fanden keine Erklärung für das, was man Calvin Murray angetan hatte. Sie wussten nur, dass der junge Mr. Murray selbst im Tod noch für das Vigilantenkomitee arbeitete.
    »Kann ich die Botschaft sehen, die an dem Stein befestigt war?«, bat Travis.
    Durge zog den Fetzen Papier aus der Tasche und reichte ihn herüber. Travis glättete ihn auf dem Tisch und entzifferte ihn mühsam. Lasst den Zigeuner frei, sonst bricht hier die Hölle los.
    Durge wandte sich Lirith zu. »Mylady, da gibt es noch etwas, das ich Euch zeigen wollte, aber nach den Ereignissen der letzten Nacht war es mir entfallen.«
    Der Ritter hatte zusammen mit dem Zettel eine kleine Glasflasche aus der Tasche gezogen. Er reichte sie Lirith.
    »Was ist das?«, fragte die Hexe.
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, irgendeine Medizin. Am Boden kleben noch ein paar Tropfen. Ich dachte, Ihr könntet mir vielleicht sagen, was das ist.«
    Lirith entkorkte das Fläschchen und hielt es sich unter die Nase. Sie fuhr mit dem Finger um die Flaschenöffnung, dann führte sie ihn zur Zungenspitze. Ihre Brauen hoben sich.
    »Das ist eine starke und gefährliche Mixtur«, sagte sie dann und stellte das Fläschchen auf den Tisch. »Eine kleine Menge kann Schmerzen betäuben und angenehme Träume bringen. Zu viel davon bringt dunkle Visionen oder vielleicht sogar den Tod. Und je mehr man von der Droge nimmt, desto mehr verlangt der Körper danach.«
    »Was ist es?«, fragte Travis.
    »Eine Tinktur aus der Mohnblume.«
    Durge runzelte die Stirn. »Eine Tinktur aus der Mohnblume?«
    »Laudanum«, sagte Maudie von der Küchentür. »Sie meint Laudanum.«
    Sie fuhren herum, als Maudie das Esszimmer betrat. Sheriff Tanner stand mit nachdenklicher Miene neben ihr.
    »Das ist ein Gebräu des Teufels«, sagte Maudie mit harter Stimme. »Es hat zu viele meiner Mädchen auf dem Gewissen. Ein Kunde machte sie damit bekannt, und sobald sie auf den Geschmack gekommen waren, konnten sie nicht mehr damit aufhören. Zumindest nicht, bis sie die Kamelien gegen Lilien eintauschten und in die kalte Erde gebettet wurden. Wo haben Sie es her?«
    Tanner trat vor und nahm das Fläschchen. »Ich glaube, Mr. Dirk hat es in meinem Büro gefunden.«
    Alle starrten Tanner an, alle bis auf Lirith, die nur nickte. Sie stand auf und trat vor den Sheriff.
    »Wie lange nehmen Sie es schon?«, fragte die Hexe.
    Tanner starrte an ihnen vorbei die Wand an. Dann richteten sich seine wässrigen blauen Augen auf Lirith, und er seufzte.
    »Fünf Jahre. Ich nehme Laudanum jetzt schon seit fünf Jahren, Miss Lily. Jeden Tag wache ich auf und sage mir, heute höre ich auf. Manchmal versuche ich es sogar. Aber gegen Mittag bin ich nass geschwitzt und zittere wie ein neugeborenes Fohlen, und es fühlt sich an, als würde in meinem Kopf eine Sprengung stattfinden, um eine Mine in mein Gehirn zu graben. Und dann kann ich nicht schnell genug den Korken rausziehen.«
    Der Sheriff setzte sich an den Tisch und stellte die Flasche vor sich hin. Lirith zögerte, dann legte sie ihm die Hand auf die Schulter.
    »Warum?«, fragte sie leise.
    »Es war in San Francisco. Ich war damals Deputy-US-Marshall. Ein Arzt verschrieb mir Laudanum, als meine alte Schulterverletzung mir wieder Ärger machte, die Wunde, die ich im Krieg davontrug.«
    »Welcher Krieg war das?«
    »Nun, der Krieg zur Sklavenbefreiung, Miss Lily«, sagte er, schaute zu ihr hoch, und sie nickte. »Ich

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