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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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größtenteils um einen Menschen.
    Bevor der Schatten die Gasse erreichte, passierte er den Lichtschein, der aus einem Fenster im ersten Stock fiel. Der Mann trug zerlumpte, schmutzige Kleidung, und seine Füße waren nackt. Sein linkes Handgelenk umgab eine blutige Linie, unterhalb der Wunde endete der Arm statt in einer Hand in einer großen Klaue, deren gekrümmte Krallen ausgefahren waren.
    Durge stieß einen leisen Fluch aus. Die Gestalt drehte den Kopf, und einen Herzschlag lang konnte Durge ihr Gesicht sehen. Unter einem Schopf aus rotem Haar blickten grüne Augen, aber dort, wo ein normaler menschlicher Mund hätte sein sollen, schob sich eine lange Schnauze mit scharfen Zähnen nach vorn. Schwarze Lippen waren wie in einem Krampf zurückgezogen. Dann verließ das Ding das Licht und verschwand in der Gasse.
    Durge wich zurück, das Blut in seinen Adern fühlte sich wie Eiswasser an.
    Aber er griff nicht wegen der Krallen oder der Reißzähne Halt suchend nach dem Geländer des Gehsteigs. Sondern weil er trotz der Entstellungen den Mann hinter dem Wolfsgesicht erkannt hatte.
    Und dieser Mann war Calvin Murray.

4
    Travis lag auf dem Bett und ließ sich von dem durch das Dachbodenfenster einfallenden Sonnenlicht das Gesicht wärmen. Solange er hier blieb, solange er die Augen geschlossen hielt, konnte er so tun, als würde er noch immer träumen.
    Es war ein wunderbarer Traum gewesen. Jack Graystone war endlich in die Stadt gekommen, grauhaarig und professorenhaft aussehend, genau wie Travis ihn in Erinnerung hatte. Travis hatte Jack die Hand geschüttelt, und mit einem Krachen wie bei einem Blitzeinschlag war die ganze in Travis befindliche Macht aus ihm herausgeströmt und in Jack geflossen. Als Travis die rechte Hand hob, war von der in seiner Handfläche eingegrabenen silbrigen Rune keine Spur mehr zu sehen. Er war einfach nur wieder Travis. Harmlos.
    Die Bettfedern quietschten, und Travis spürte ein Gewicht auf der Brust. Er schlug die Augen auf und blickte in ein zartes Katzengesicht.
    »Ich vermute, du willst mir sagen, dass es Zeit ist, mit dem Träumen aufzuhören und aufzuwachen, was?«
    Miss Guenivere leckte sich bloß die Pfote. Travis seufzte und setzte sich auf. Er hielt sich die kleine Katze an die Brust und rollte sich vom Bett, dann setzte er sie in dem Rechteck aus Sonnenlicht ab. Sie rollte sich neben seinem Kissen zusammen und fing sofort an zu schlafen.
    »Also war das die ganze Zeit dein Plan.«
    Travis zog seine Tageskleidung an – Denimjeans und Kattunhemd – und spritzte sich etwas von dem am gestrigen Abend übrig gebliebenen Waschwasser in der Schüssel ins Gesicht. Als er zur Tür ging, bemerkte er, dass Durges Bett noch immer ordentlich gemacht war; der Embarraner war am vergangenen Abend nicht ins Bluebell zurückgekehrt. Travis schluckte die Sorge herunter und ging nach unten.
    Er kam zu spät zum Frühstück. Die Minenarbeiter, die im Bluebell wohnten, waren alle zu den Silberfeldern aufgebrochen. Er konnte Maudie in der Küche summen hören, während sie das Geschirr spülte, und Lirith faltete gerade die Tischdecke zusammen. Zu Travis’ Erleichterung saß Durge am Tisch und hielt eine Tasse Kaffee in den Händen.
    »Guten Morgen«, sagte Travis.
    Durge schaute auf. Das Gesicht des Ritters war verhärmt und sorgenvoll. Travis’ Erleichterung verflüchtigte sich. Er sah Lirith an; die Hexe sah ernst aus.
    »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Ihr setzt Euch besser«, sagte Durge mit seiner ernsten Stimme.
    Travis gehorchte. Durge erzählte, was in der Nacht im Sheriffbüro passiert war. Eine Woge der Übelkeit stieg in Travis empor, die so stark war, dass er fürchtete, sich übergeben zu müssen, und er war froh, dass er zu spät gekommen war, um etwas zu essen zu bekommen.
    »Seid Ihr sicher, dass es Calvin Murray war?«, sagte Travis, als der Ritter geendet hatte. Er bezweifelte Durges Worte nicht, sie waren nur so schwer zu verstehen.
    »Er war es.« Travis hatte den Ritter nur selten erschüttert gesehen, aber nun lag auf seinem Gesicht ein gehetzter Ausdruck. »Ich habe ihn … trotz dessen erkannt, was man ihm angetan hat.«
    Travis schüttelte den Kopf. »Calvin Murray ist im Mine Shaft gestorben. Ihr habt es überprüft, Lirith. Ihr habt gesagt, er sei tot.«
    »Das war er auch«, sagte die Hexe. »Und ich würde dafür einstehen, dass er es noch immer ist, dem zum Trotz, was Durge gesehen hat.«
    Travis erschauderte. Wie konnte ein Toter einen Stein durch ein

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