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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Schicksalsläufer. Nach einer Weile versank Grace in einen Halbschlaf, in dem sie träumte, auf der Suche nach Travis über eine leere Ebene zu laufen. Aber das Land unter ihren Füßen bäumte sich auf und warf sie herum wie ein Steinchen auf einer Trommel.
    Ein einsames Heulen erfüllte die Luft, der Ruf eines Wolfes. Grace zuckte zusammen und war wieder wach.
    »Das ist einer meiner Tiermänner«, sagte eine tiefe Stimme. »An dieser Stelle haben meine Leute das Lager aufgeschlagen.«
    Zuerst glaubte Grace, sie wäre von dem Schlachtross in trockenes Gras gefallen, aber dann erkannte sie, dass sie mit dem Gesicht in der Pferdemähne lag. Sie spuckte Haare aus und setzte sich auf, und einen Augenblick lang fragte sie sich, ob ihr Traum Wahrheit geworden war. Der angeschwollene Mond schwebte tief am westlichen Himmel und erhellte eine von Schluchten durchzogene Felsebene, deren Kargheit von ein paar vom Wind zerzausten Büschen aufgelockert wurde.
    »Du kannst jetzt runterkommen, Mädchen.«
    Einer von Kels Kriegern, der noch immer die schwarze Rüstung trug, griff mit der Hand nach ihr. Sie schwang sich aus dem Sattel. Aber sie konnte ihren Abstieg von dem riesigen Pferd nicht kontrollieren. Sie rutschte, dann fiel sie. Der Krieger fing sie in seinen starken Armen auf, er entblößte schiefe Zähne zu einem breiten Grinsen, als er seine Hände an Stellen über ihren Körper wandern ließ, die er vermutlich nicht ausgesucht hatte, um sie besser tragen zu können.
    »Lasst sie los«, knurrte Beltan, glitt von seinem Pferd und marschierte auf sie zu. Seine rechte Schulter war blutverkrustet. »Ich sagte, lasst sie los, Mann. Ihr seid es nicht wert, eine Königin zu berühren.«
    Der Krieger fletschte die Zähne, aber König Kel machte eine scharfe Geste. Sofort ließ der Mann Grace los, und sie konnte noch gerade rechtzeitig die Füße unter den Körper bekommen, um nicht der Länge nach hinzuschlagen. Der Krieger stapfte davon und warf dabei Teile seiner Rüstung zu Boden.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Beltan und stützte sie.
    Grace hob eine Hand an den Hals. »Mir geht es gut, wirklich. Ich glaube, er wollte bloß … freundlich sein.«
    »Ich würde sagen, etwas zu freundlich.«
    »Nun, sie haben eben unser Leben gerettet. Was macht deine Schulter?«
    Beltan berührte die Wunde, die Leweth verursacht hatte, und zuckte zusammen. »Ich werde es überleben.«
    Vani und Falken stiegen geschickter von ihren Pferden als Grace. Kel und die anderen Männer befreiten sich von ihren schwarzen Rüstungen und warfen die Teile zu Boden, als würde ihre Berührung ihnen Ekel einflößen. Darunter trugen sie einfache Wämser. Nicht weit entfernt entdeckte Grace das flackernde Licht eines Feuers.
    »Hier entlang.« Kel bedeutete ihnen, ihm zu folgen. »Meine Männer werden sich um die Pferde kümmern. Wir wollen uns aufwärmen. Melindis sollte uns dabei helfen.«
    Vani bedachte den haarigen König mit einem skeptischen Blick. »Ihr wollt, dass wir Alkohol trinken? Aber es ist fast Morgen.«
    »Na gut, du kleine Dirne, dann beeilen wir uns eben«, sagte Kel und hieb Vani mit seiner gewaltigen Hand auf den Rücken.
    Die Meuchelmörderin stolperte, ihre Augen traten hervor, aber Grace vermochte nicht zu sagen, ob das von dem freundlichen Schlag des Königs gegen ihren mitgenommenen Rücken kam oder von der Tatsache, dass er sie gerade als Dirne bezeichnet hatte. Beltan fing an zu lachen, aber Vani warf ihm einen mörderischen Blick zu, und er machte schnell den Mund zu.
    »Wo sind wir?«, murmelte Grace, während sie weitergingen.
    »Am Rand der Ödnis, glaube ich«, sagte Falken. »Ich kann verstehen, warum König Kel seinen Männern befohlen hat, sich hier zu verbergen. In der ganzen Geschichte Falengarths hat noch nie jemand an diesem Ort gelebt.«
    Sie erreichten das Lagerfeuer, das in einer Senke brannte, die den größten Teil des schneidenden Windes abhielt. Etwa ein Dutzend Gestalten lagen in Decken gehüllt um das Feuer herum, und sie bewegten sich verschlafen, als der König zwischen sie trat. Er versetzte einem scheinbaren Lumpenbündel einen freundlichen Tritt. Das Bündel stieß einen Laut aus, dann eilte es auf allen vieren zu den Füßen des Königs.
    »Es ist nicht richtig, einen Hund zu treten«, sagte Grace.
    Falken kicherte leise. »Glaub mir, Kel würde niemals einen seiner Hunde treten. Er liebt sie mehr als alles andere. Vermutlich mal abgesehen von Bier.«
    »Aber was …?« Grace verstummte, als der

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