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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Gott, wie viel Whiskey man damit kaufen könnte.«
    »Ich habe gehört, dass Hale außer sich war. Aber ich sage, es geschieht ihm recht. Die Hälfte von dem Land, das ihm gehört, hat er den Leuten abgeschwindelt. Er hat Abraham Jesco dazu gebracht, ihm den Mietstall zu verkaufen, indem er ihm drohte, seinem Bruder sonst die Hypothek für dessen Farm zu kündigen. Und ich habe gehört, dass er Miss Ladyspur dazu gebracht hat, das Bluebell mit dem Versprechen an ihn zu übertragen, sie zu einer Dame der Gesellschaft zu machen. Er ist ein Lügner und ein Dieb.«
    »He, pass auf, was du über Hale sagst«, sagte der erste Minenarbeiter und sah über die Schulter. »Er hat überall Ohren in der Stadt. Und du weißt, was mit Leuten passiert, die ihm in die Quere kommen.«
    Die Männer gingen zurück zum Farotisch. Travis sah ihnen nach. Also hatte Mortimer Hale Maudie um ihr Haus betrogen. Aber warum überraschte ihn das? Die Zeichen waren eindeutig: Hale war der Mann hinter dem Kreuzzug. Und er war ein Bündnis mit dem Zauberer eingegangen. Warum sollte der Castle City Clarion sonst diese Artikel drucken?
    »Travis.«
    Es war Lirith; er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er die Hexe nicht hatte kommen sehen. Ihre dunklen Augen waren weit aufgerissen.
    »Was ist?«
    Sie drückte beide Hände gegen die Bar. »Er kommt. Ich glaube, er nimmt eine Kutsche vom Zugdepot. Sein Faden ist so hell, noch viel heller als Ihrer. Er ist wie ein Blitz an einem wolkenlosen Himmel.«
    »Wessen Faden, Lirith?« Aber er hatte die Worte noch nicht ausgesprochen, als er es auch schon wusste.
    »Es ist Ihr Freund«, sagte die Hexe. »Der Runenmeister, Jack Graystone.«
    Fünf Minuten später stand Travis vor dem Silver Palace Hotel. Er hatte Manypenny gesagt, er müsste mal kurz an die frische Luft, und die Laune des Saloonbesitzers hatte sich so gebessert, dass er es Travis einfach mit einem Wink gestattet hatte.
    Travis spähte in den Abend. Bis auf den Schatten eines Hundes und dem gelegentlichen Minenarbeiter, der von einem Saloon zum nächsten torkelte, war die Elk Street leer. Dann hörte er es: das Donnern der Hufe, das Rattern der Räder.
    Er sah die Laterne der Kutsche, als sie um die Ecke jagte. Der Fahrer zog an den Zügeln, die Pferde kamen zum Stehen. Eine Staubwolke hüllte Travis ein. Als sie sich senkte, war der Fahrer abgestiegen, um die Tür der Postkutsche zu öffnen.
    »Das ist es, Sir«, sagte der Mann. »Castle City.«
    »Bei den geflügelten Füßen von Merkur, hätten Sie unterwegs nicht ein paar Schlaglöchern ausweichen können?«, sagte eine sanfte und vertraute Stimme. Bei dem Klang machte Travis’ Herz einen Freudensprung.
    »Tut mir Leid, Sir«, erwiderte der Fahrer gleichgültig.
    Ein Mann stieg aus der Kutsche. Die Tasche, die er trug, blieb in der Tür hängen, und er zerrte vergeblich. Der Fahrer half ihm, die Tasche zu drehen, und sie kam so plötzlich frei, dass der Mann beinahe die Stufen heruntergestolpert wäre. Nur ein günstig platzierter Zügelbalken verhinderte, dass er auf die Straße stürzte. Der Fahrer schloss die Tür, kletterte auf den Kutschbock, und die Kutsche ratterte los.
    »Gesegnete Isis, ich dachte schon, ich schaffe es nie«, sagte der Mann, richtete sich auf und versuchte vergeblich, die Falten aus seinem Wollanzug zu streichen. Er war ein älterer Gentleman, seinem Äußeren nach vielleicht sechzig Jahre alt, von blendendem Aussehen und mit lebhaften blauen Augen. Sein weißes Haar stand ihm wild vom Kopf ab. »Zeus hilf mir, was für ein barbarisches Land!«
    Er nahm seine Tasche, stieg die Stufen zum Gehsteig hinauf und lief prompt in Travis hinein. Er trat zurück und murmelte weitere Verwünschungen, die an seit langem vergessene Götter gerichtet waren. Travis freute sich. Es war Jack Graystone. Sein alter Freund, der genauso aussah, wie Travis ihn in Erinnerung hatte.
    Der weißhaarige Gentleman schaute mit gerunzelter Stirn zu Travis hoch. »Entschuldigen Sie, mein Freund, aber ich hatte eine schrecklich lange Reise, und ich …« Er legte den Kopf schief, seine blauen Augen funkelten. »Entschuldigen Sie, aber kenne ich Sie?«
    Travis konnte das breite Grinsen auf seinem Gesicht nicht verhindern. »Nein«, sagte er. »Aber Sie werden es.«

6
    Der metallische Gestank von heißem Stahl hing in der Luft und versengte Graces Lungen. Oben auf ihrem Hügel loderte Burg Meerwacht wie ein Alchemistenkessel voller Kerosin. Aber es war keine Zeit, an Lord Elwarrd zu denken,

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