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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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noch lange nicht vorbei. Das wusste sie. Es wäre schön gewesen, eine Pause zu machen und sich erholen zu können, und wenn auch nur für eine kleine Weile. Davon abgesehen war sie zwar noch immer keine Meisterin darin, die Natur anderer Menschen zu beurteilen, aber sie hatte das Gefühl, dass Beltans finstere Laune nicht unbedingt etwas mit Bier zu tun hatte.
    »Warum hasst du sie?«, fragte sie, bevor sie über die Klugheit dieser Frage nachdenken konnte. »Vani hat uns allen mehr als nur einmal das Leben gerettet.«
    Beltan schaute zu Boden. »Ich hasse sie nicht.«
    »Aber du benimmst dich so.«
    »Ihr irrt Euch, Euer Majestät.«
    Die Schärfe in seinem Tonfall ließ Grace innerlich zusammenzucken, aber sie hatte nicht vor, ihn so leicht davonkommen zu lassen. »Es ist Travis, nicht wahr? Er liebt dich – das weißt du genau. Aber vielleicht hast du ja Angst, er könnte auch Vani lieben. Darum kannst du sie nicht ausstehen.«
    Beltan blieb so abrupt stehen, dass Grace beinahe mit seiner Schulter zusammengestoßen wäre. Er sah sie an, und sie schluckte. Es war lange her, dass sie den Ritter wirklich wütend gesehen hatte, und jetzt wünschte sie sich, sie hätte seine Wut nicht so leichtfertig entfacht. Sein Gesicht war hart; in diesem Augenblick wurde sie daran erinnert, dass er ein Mann des Krieges war.
    »Weißt du, es könnte so einfach sein, sie zu hassen«, sagte Beltan mit rauer Stimme. »Wäre sie hinterhältig, wäre sie dumm, würde sie uns durch ihre Handlungen immer wieder in Gefahr bringen, dann würde ich sie verabscheuen. Aber sie ist nichts davon, oder?« Er seufzte, seine Wut verrauchte. »Sie ist wunderschön und stark, und, wie du mich erinnert hast, hat sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um unsere Leben – mein Leben – mit ihren Taten zu retten. Wie könnte ich sie da hassen? Und wie könnte ich es Travis zum Vorwurf machen, sollte er sie mir vorziehen? Schließlich ist sie die Prinzessin eines uralten Volkes. Und ich bin bloß ein Bastard, der seinen eigenen Vater ermordet hat.«
    Graces Herz zog sich qualvoll zusammen. Sie wollte sagen: Beltan von Calavan, du bist einer der besten Männer, die ich je kennen gelernt habe, und Travis liebt dich. Aber bevor sie das konnte, ertönte der tiefe Klang einer Glocke.
    Der Glockenschlag dröhnte erneut, diesmal nur näher, und hallte von den Schieferdächern wider. Die Menschenmenge, die die Straße gefüllt hatte, rückte auseinander, die Leute drückten sich zu beiden Seiten eng an die Häuser und räumten die Mitte der Straße.
    »Was ist hier los?«, fragte Grace.
    Beltan schaute sich zum. »Sieht so aus, als würden sie Platz für irgendeine Art von Prozession machen. Wer auch immer da kommt, ich finde nicht, dass wir ihm im Weg stehen sollten.«
    Sie eilten auf die eine Straßenseite, aber da die Passanten schon dicht gedrängt nebeneinander standen, fanden sie sich in der ersten Reihe am Straßenrand wieder.
    »Seid vorsichtig, Mylady«, sagte ein Mann, der neben Grace stand. Seiner gut geschnittenen wenn auch schlichten Kleidung nach zu urteilen, war er Kaufmann. »Wenn er kommt, dürft Ihr nicht weiter auf der Straße stehen als jene um Euch herum. Unsere Reihe muss schnurgerade sein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wenn wer kommt?«
    »Der Herzog, Mylady.«
    Also hatte Beltan Recht – eine Prozession kam, geführt vom Herzog von Omberfell.
    Der Kaufmann verdrehte den Hals, als könnte er es nicht erwarten, die kommende Parade zu sehen. »Der Herzog hat sich auf große Prüfungen vorbereitet, Mylady. Es heißt, er würde bald in den Krieg ziehen.«
    »Krieg?« Sie drückte die Päckchen an die Brust, als sie von hinten gestoßen wurde. Beltan streckte einen Arm aus und versuchte, die Menge daran zu hindern, ihr zu nahe zu kommen. »Krieg gegen wen?«
    Der Kaufmann schien von ihren Worten verblüfft zu sein. »Natürlich gegen die Feinde des Meisters.«
    »Der Meister? Ihr sprecht vom Herzog?«
    »Nein, Mylady. Der Herzog dient dem Meister, so wie wir das tun. Aber das müsst Ihr doch wissen.« Ein Funken Misstrauen schlich sich in seinen Blick. »Ihr wisst es doch, oder?«
    »Ich bin neu in der Stadt«, sagte sie in der Hoffnung, dass das als Entschuldigung für ihre Unwissenheit reichte.
    Die Glocke ertönte erneut. Diesmal sah Grace sie. Vier Männer trugen ein Holzgestell, in dem die Glocke hing. Ein anderer Mann schritt hinter ihr her und schlug in genauen Abständen mit einem Hammer dagegen. Die Männer waren dreckig, ihre

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