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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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und näherte sich der Küste. Über ihm drehten Möwen ihre Runden, während die schneebedeckten Berge in die Höhe wuchsen und nur einen kleinen Streifen Himmel freiließen. In dem abnormen Zwielicht schien die Stadt zu glühen.
    »Das ist wunderschön«, sagte Grace.
    Beltan runzelte die Stirn. »Wo sind die Menschen?«
    »Und die Schiffe«, fügte Vani hinzu. »Müssten hier keine Schiffe sein?«
    Falken rieb sich mit der Silberhand das Kinn. »Ich weiß es nicht. Ich habe immer geglaubt, Ur-Torin sei eine dicht bevölkerte Stadt. Und sie sieht ja auch beeindruckend aus. Aber ich kann niemanden entdecken.«
    Das Weiße Schiff kam an einem steinernen Pier, der in die Bucht hinausragte, zum Stehen. Das Pfeifen des Windes und das Schäumen der Wellen verstummte, allein das Murmeln des an den Stein leckenden Wassers war zu hören, das von den hohen Klippen des Fjords immer wieder zurückgeworfen wurde und wie ein Totenchor klang.
    »Seht«, sagte Vani.
    Sie drehten sich rechtzeitig um, um zu sehen, wie mehrere verzerrte Umrisse durch eine Falltür in den Lagerraum des Schiffes verschwanden. Die Falltür schloss sich, und Grace konnte keine Spur mehr davon erkennen. Als sie wieder aufsah, erkannte sie, dass eine Planke aus grauem Holz vom Schiffsdeck zur Pier reichte. Sindar wartete am Ende der Planke. Grace begab sich zu ihm, und die anderen folgten.
    »Ich dachte, vielleicht wollen sie, dass ich bleibe«, sagte der Mann mit dem silbergrauen Haar. »Ich dachte, vielleicht werde ich Teil ihrer Mannschaft. Aber ich vermute, das ist unmöglich. Ich bin nicht wie sie. Selbst wenn ich manchmal …« Er schüttelte den Kopf. »Aber das spielt sowieso keine Rolle. Sie haben gesagt, dass ich euch begleiten soll.«
    Grace ergriff seine Hand und drückte sie. »Das freut mich.«
    Er sah sie überrascht an. Dann lächelte er, und der Ausdruck brachte sein Gesicht zum Strahlen. Grace hielt die Luft an. Seine Züge waren zart, fast schon fein geschnitten, aber ihr war zuvor nicht aufgefallen, wie scharf sie waren, wie stolz, wie stark. Zweifellos war Sindar das schönste menschliche Wesen, das sie je gesehen hatte.
    Er beugte sich herunter und küsste sie auf die Stirn. Irgendwo aus der Ferne – vermutlich aus der Stadt – hörte sie das leise Echo eines Glockenspiels. Dann waren die anderen da. Grace drehte sich um und tat ihr Bestes, ihnen ein tapferes Lächeln zu schenken.
    »Kommt«, sagte sie. »Finden wir mein Schwert.«
    In dem Augenblick, in dem sie von der Planke traten, traf sie die bitterkalte Luft. Graces Gesichtshaut spannte sich, sie kniff bei jedem Atemzug die Nasenlöcher zusammen. Fast sofort bildete sich Eis an Beltans Schnurrbart. Sie zogen ihre Umhänge enger, schlugen die Kapuzen hoch oder setzten Mützen auf. Es gab keinen Wind, trotzdem schienen frostige Finger die Lücken in ihrer Kleidung zu finden und darunter zu schlüpfen, um die nackte Haut zu streicheln.
    »Die kalte Luft kommt oben von der Hochebene«, sagte Falken und zeigte auf die schneebedeckten Gipfel, die sich über die Stadt erhoben. »Es heißt, in diesen Bergen ist es so bitterlich kalt, dass dort außer Trollen nichts leben kann.«
    Grace fröstelte. »Trolle?«
    »Keine Angst, Grace.« Der Barde grinste. »Ich bin sicher, sie sind nur eine Legende.«
    »So wie magische Schwerter?«
    Beltan stampfte mit den Stiefeln auf. »Können wir bitte weitergehen, bevor wir hier festfrieren?«
    Jetzt, wo sie das Schiff verlassen und eine Aufgabe hatten, schien der Ritter sein altes Ich wiederzufinden. Auch Vani schien sich größtenteils von dem erholt zu haben, was auch immer ihr zu schaffen gemacht hatte.
    »Ich gehe voraus«, sagte die T’gol. »Beltan, Ihr übernehmt die Nachhut.«
    Grace rechnete mit Widerspruch, aber zu ihrer Überraschung nickte der blonde Mann.
    In einer engen Gruppe gingen sie vom Pier auf die Stadtmauer zu: Vani an der Spitze, Sindar, Falken und Grace in der Mitte, und Beltan hinter ihnen. Aber soweit Grace es sagen konnte, gab es nichts, auf das man aufpassen musste. An diesem Ort schien es kein lebendes Wesen zu geben, wenn man von ihnen selbst und den Möwen absah, die wie Geister über ihnen schwebten.
    Das Stadttor stand weit geöffnet, aber selbst wenn es geschlossen gewesen wäre, hätte es vermutlich keine schwierige Barriere dargestellt. Die dicken Eisenstangen waren rot, das Salz und Wasser zahlloser Jahre hatten sie verrosten lassen. Beltan ergriff eine Eisenspitze, und das Metall brach einfach ab. Er warf

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