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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Barde leise. »Das hier war das Herz des Königreiches. Falls die Teile des Schwertes für alle zur Schau gestellt wurden, dann nur hier.«
    Aber als sie den Saal durchsuchten, fanden sie keine Spur von dem zerbrochenen Schwert. Vani entdeckte im Kamin ein Stück verrostetes Eisen, aber es sah aus wie die Spitze eines Schürhakens, und Beltan fand die Angeln einer schon vor langer Zeit zu Staub zerfallenen Seitentür. Sie wischten Reif vom Boden und den Säulen, fanden aber nur Stein. Es gab auch keine Alkoven, in denen man solch kostbare Gegenstände wie die Reste des Schwertes hätte aufbewahren können.
    »Vielleicht sind sie in einer geheimen Kammer«, meinte Beltan.
    Falken stieß die Luft aus und produzierte eine weiße Wolke. »Das würde aber nicht zu dem ›in aller Öffentlichkeit zur Ansicht freiliegen‹ passen.«
    »Vielleicht sind die Schwertsplitter zu Staub verrostet«, schlug Vani vor und wog das Eisenstück in der Hand.
    »Nein«, sagte Falken. »Selbst zerbrochen ist Fellring von großer Magie erfüllt, die ihm das Blut der Elfen verliehen hat, die sich in die Klinge gestürzt haben.«
    Sindar drehte sich um und starrte den Barden an. »Was habt Ihr gerade gesagt?«
    Der Barde legte den Kopf schief. »Kennt Ihr nicht die Geschichte von Fellring?«
    Sindar schüttelte den Kopf, und Falken erzählte schnell die Geschichte, die Grace schon kannte: wie vor tausend Jahren König Ulther allein vor dem Runentor gestanden und darauf gewartet hatte, dass der Fahle König herausritt und ihn tötete. Dann waren drei Elfen über das Schlachtfeld, auf dem seine erschlagenen Männer lagen, auf ihn zugeschwebt. Die leuchtenden Wesen hatten sich auf Fellring geworfen, und ihr Blut hatte sich mit dem Schwert verbunden und es verzaubert. Darum war die Klinge, als Ulther auf den Fahlen König einhieb, in die Brust gedrungen und hatte sein Eisenherz in zwei Teile gespalten und ihn besiegt – wenn ihn auch nicht getötet. Gleichzeitig war das Schwert zerbrochen. Ulther fiel auf die Knie, und die Nekromanten des Fahlen Königs kamen heran. Aber in diesem Augenblick trafen die Heere aus Tarras in der Schattenkluft ein, angeführt von Kaiserin Elsara. Die Streitkräfte des Fahlen Königs, die beim Anblick ihres gestürzten Meisters der Mut verließ, wurden von ihnen vernichtet. Die meisten Nekromanten wurden erschlagen, und ein paar von ihnen flohen zusammen mit ihrem verletzten Herrn zurück nach Imbrifale. Und Elsara kam zu Ulther und rettete sowohl den König wie auch sein zerbrochenes Schwert.
    Als Falken geendet hatte, durchfuhr Sindar ein sichtlicher Schauder. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    »Was ist?«, fragte Grace und berührte seine Schulter.
    »Ich weiß es nicht. Nichts.« Er senkte die Hand und erwiderte ihren Blick. »Die Geschichte des Barden klingt nur vertraut, das ist alles.«
    »Vielleicht habt Ihr sie schon zuvor gehört«, sagte sie. »Vielleicht erinnert Ihr Euch an sie.«
    »Vielleicht.«
    Vani stemmte die Hände in die Hüften. »Was machen wir jetzt?«
    »Ich sage, wir durchsuchen den Turm«, sagte Beltan.
    Die Meuchelmörderin und der Ritter fingen an, mit Falken Pläne zu schmieden, während Sindar bloß in Gedanken versunken zu sein schien. Grace war es zu kalt, um einfach bloß dazustehen; sie musste sich bewegen. Ohne darüber nachzudenken, näherte sie sich dem Thron. Sie erklomm die erste Stufe des Podestes, dann zögerte sie.
    Und warum solltest du nicht weitergehen? Wenn Falken Recht hat, bist du die einzige Person auf der Welt, die behaupten kann, von Ulther abzustammen. Das bedeutet, du bist sowohl die Königin von Toringarth als auch von Malachor.
    Großartig. Nun konnte sie zwei untergegangene Königreiche unter ihren Namen setzen. Sie stieg die Stufen hinauf, wobei sie aufpasste, nicht auszurutschen. Vielleicht würde ein anderer Blickpunkt auf den Saal ihr ja eine Eingebung verschaffen, wo das Schwert sein konnte.
    Die Hoffnung war vergeblich. Der Saal sah oben vom Thronpodest nicht anders aus. Falken, Vani und Beltan unterhielten sich noch immer leise. Sindar hatte sich ein Stück von ihnen entfernt und starrte auf seine gefalteten Hände. Grace seufzte und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Thron.
    Sie überlegte, den gewaltigen Stuhl auszuprobieren, aber er war mit einer dicken Reifschicht bedeckt, was das Sitzen zu einer kühlen Angelegenheit machen würde. Aus der Lehne ragten sogar richtige Eissplitter. Neugierig berührte sie einen davon.
    Und stieß einen

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