Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
sagt Ihr da?«
    »Ich glaube … ich glaube, Sir Tanner hat sich das selbst angetan.«
    »Nein«, ergriff Travis das Wort, bevor Durge protestieren konnte. »Das war ein anderer.« Er stelle die Laudanum-Fläschchen auf den Tisch und legte das Blatt Papier daneben. Er hatte das Bild sofort erkannt; es stammte aus der Dime Novel, die er Deputy Wilson hatte lesen sehen.
    »Verrat!«, zischte der Ritter und ballte die Faust.
    »Seht nur«, sagte Lirith und beugte sich über Tanner. »Da ist etwas in seiner Tasche.«
    Die Hexe zog einen Zettel heraus und entfaltete ihn. Sie schaute ihn sich flüchtig an, dann seufzte sie. »O Sareth. Vergib mir, dass ich nicht früher da war.«
    Der Zettel fiel ihr aus den Fingern und landete auf dem Schreibtisch. Travis sah ihn an und wünschte sich das erste Mal in seinem Leben, nicht des Lesens mächtig zu sein, dass ihn seine Dyslexie daran hindern würde. Aber er konnte lesen, und er tat es auch. Die sauber geschriebenen Buchstaben landeten alle an Ort und Stelle.
    Bringt den Goldkäfer am Freitag bei Sonnenuntergang zur Bar L Ranch, wenn ihr den Zigeuner noch mal lebend sehen wollt

21
    Travis und Durge trugen Tanner ins Bluebell. Sie benutzten ein Brett als provisorische Trage, und Lirith bedeckte Tanners ohnmächtige Gestalt mit einer Decke, um seine Identität verborgen zu halten. Zuerst befürchtete Travis, dass die Strecke viel zu weit sein würde, um diese Last tragen zu können. Aber der Sheriff schien nichts zu wiegen – eine Tatsache, die Travis eher Sorgen bereitete als Erleichterung –, und er und Durge konnten den größten Teil der Strecke im Laufschritt zurücklegen.
    Maudie zu erklären, was geschehen war, war viel schwieriger. Sie schrie nicht auf. Stattdessen wurde ihr Gesicht so weiß wie das saubere Taschentuch, das sie mit der Hand umklammerte, und sie sackte auf das Sofa im Wohnzimmer und starrte ins Leere.
    »Ich will ihn nicht sehen. Ich will ihn so nicht sehen, wie er auf einer Trage liegt. Nicht Bart.« Ein schlimmer Hustenanfall ließ ihren Körper erbeben, und Liza hielt ihre Schultern und rieb ihr den Rücken, während Travis und Durge in Richtung Treppe gingen, um Tanner nach oben zu bringen.
    »Nein, nicht da rauf!«, schaffte es Maudie während des Hustens hervorzustoßen. »Legt ihn in mein Bett.«
    Sie brachten Tanner in Maudies Zimmer, während Lirith nach oben rannte. Augenblicke später kehrte die Hexe mit der Tasche voller Arzneien zurück, die sie in der Apotheke gekauft hatte. Sie drehte Tanner auf die Seite, legte ihm den Kopf in den Nacken und säuberte seinen Mund und seinen Hals mit den Fingern. Danach klang sein Atmen weniger mühsam, obwohl er noch immer schnell und oberflächlich war. Lirith entfaltete ein Stück Papier und maß Pulver in eine Tasse ab, dann füllte sie die Tasse mit warmem Wasser.
    »Helft mir«, sagte sie und schob einen Arm unter Tanners Kopf.
    Durge half ihr, den Sheriff aufzusetzen, und die Hexe schüttete die Flüssigkeit vorsichtig in seinen Mund.
    »Was ist das?«, fragte Travis.
    »Der Apotheker nannte es Fingerhut, aber ich kenne diese Kräuter als Herzwurzel.«
    »Was machen sie?«
    Lirith flößte Tanner noch immer von der Flüssigkeit ein. »Ich glaube, Sir Tanner hat das meiste von dem Laudanum erbrochen. Das ist gut, denn hätte er das nicht getan, fürchte ich, wäre er bereits tot. Trotzdem ist zu viel davon in sein Blut gelangt. Der Mohn hat den Rhythmus seines Herzens beschleunigt. Sollte es noch schneller schlagen, wird es überlastet. Dieser Trank wird sein Herz dazu bringen, langsamer und stärker zu schlagen.«
    »Das hört sich gut an«, sagte Travis und erlaubte sich einen Funken der Hoffnung.
    »Das sollte es auch. Aber ich weiß nicht, wie viel von dem Laudanum in seinen Adern kreist. Ist die Dosis zu klein, wird ihm das nicht helfen können.«
    Durge räusperte sich. »Und wenn sie zu hoch ist?«
    »Sein Herzschlag wird sich so sehr verlangsamen, dass es schließlich stillsteht.«
    Lirith stellte die leere Tasse ab; sie hatte dem Sheriff den größten Teil der Flüssigkeit eingeflößt. Durge half ihr, ihn wieder hinzulegen.
    »Und jetzt?«, fragte Travis.
    Sie schaute auf. »Jetzt warten wir.«
    Travis biss sich auf die Lippe. Warum hatte er bei seinen Studien der Runenmagie niemals die Rune des Heilens gelernt? Aber vielleicht gab es ja keine. Und vielleicht war das auch der Grund, warum Eldh Hexen und Runenmeister brauchte – um die Welt zu heilen, nachdem die Zauberer sie zerstört

Weitere Kostenlose Bücher