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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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sie ihm das Elfenblut verabreicht haben.
    »Neffe, seid Ihr diesem Feind schon einmal begegnet?«, fragte Boreas sofort scharfsinnig. »Dann wisst Ihr, wie man ihn bekämpfen kann.«
    »Nein«, sagte Travis und ließ die Plastiksplitter zwischen den Fingern durchfallen. »Ihr versteht das nicht, ihr könnt nicht gegen sie kämpfen. Sie haben alles – Waffen, Technologie. Dinge, die ihr euch nicht einmal vorstellen könnt, Dinge, die euch wie Magie erscheinen würden. Sie könnten diese Domäne Stein für Stein auseinander nehmen. Und das werden sie auch tun. Sie wollen alles nehmen, was nur möglich ist, und es dann mit Profit auf der Erde verkaufen.«
    Boreas tastete nach dem Messer an seinem Gürtel. »Welche Waffen sie auch immer haben, diese Männer aus dem Königreich Duratek scheinen nichts anderes als Banditen zu sein. Ich weiß nicht, wie man die Dinge auf Eurer Welt handhabt, Freisasse Wilder, aber wir hier wissen, wie man mit Banditen verfährt.«
    Travis schüttelte den Kopf, und warf ihm einen, wie Grace hoffte, verständnisvollen Blick zu. Sie würde am nächsten Tag mit Boreas sprechen, aber nicht jetzt. Sie war so schrecklich müde.
    Eine kleine Gestalt kletterte auf ihren Schoß. Tira. Das Mädchen schaute nach oben und gähnte, und Grace gähnte zurück.
    »Wir können das morgen Früh weiter besprechen«, sagte Melia und stand auf. »Es war ein schlimmer Tag.«
    Lirith nickte ihr zu. »Ich kann einen Tee brauen für jeden, der … traumlos schlafen will.«
    »Ich glaube, wir alle könnten eine Tasse gebrauchen, meine Liebe.«
    Als alle aufstanden, warf Aldeth Vani einen Blick zu. »Ich bin sicher, Ihr denkt, was ich denke, also könnten wir zusammen gehen.«
    Sie stützte die Hände in die schmalen Hüften. »Der Eindringling, den ihr gesehen habt, wird nicht weit gekommen sein. Die Stimme die durch das Gerät sprach, hat gesagt, dass der mit Namen Hudson noch nicht zu ihrer Basis zurückgekehrt ist, wo auch immer sie sich befindet. Zweifellos wird er in der Nähe des Schlosses bleiben wollen, um das Ergebnis seiner Arbeit zu sehen.«
    Der Spinnenmann und die T'gol tauschten einen Blick aus, dann lösten sich beide in Luft auf.
    »Ist noch jemand der Meinung, dass ihr ständiges Verschwinden anfängt, einem auf die Nerven zu gehen?«
    Ein paar Hände hoben sich.
    Der Barde seufzte. »Komm, Melia, lass uns auch verschwinden.«
    Die beiden erhoben sich und verließen zusammen mit Sir Tarus den Saal. Boreas stellte Travis noch Fragen über die Erde, während sie hinausgingen, dicht gefolgt von Beltan, Durge und Teravian. Grace hob Tira hoch und schloss sich ihnen mit Sareth, Lirith und Aryn an.
    Grace hatte gerade die Flügeltüren des Großen Saals erreicht – die anderen waren schon hindurchgeschritten –, als sie ein Knurren hörte, das vom Stein widerhallte. Es klang wie das wilde Knurren eines Wolfes, nur schriller und voller Bosheit. Schreie ertönten, gefolgt von dem Laut von Schwertern, die blankgezogen wurden.
    »Travis, zurück!« Das war Beltans Stimme.
    Grace setzte Tira ab. »Passt auf sie auf«, sagte sie zu Lirith und eilte durch die Tür.
    Sie wandte sich nach links und entdeckte Travis und König Boreas mit den Rücken zur Wand stehend. Eine spindeldürre graue Gestalt warf sich mit aufgerissenem Rachen auf sie. Boreas hieb mit seinem Messer zu, und Travis hielt sein Stilett, dessen im Griff befindlicher Edelstein blutrotes Licht verströmte. Sie konnten den Feydrim abwehren, aber nicht für lange; die Klingen waren klein.
    Auf der anderen Seite des breiten Korridors hatten zwei weitere der Ungeheuer Durge, Beltan und Teravian in die Ecke getrieben. Beltan stand vor Teravian und drückte den Prinzen an die Wand. Wie Boreas verfügte auch er nur über ein kleines Messer, aber Durge hielt sein embarranisches Breitschwert in beiden Händen. Aber es war nicht genug Raum, um es vernünftig schwingen zu können. Die beiden Feydrim zischten und spuckten, hielten nach einer Öffnung in der Deckung Ausschau.
    Grace war sich bewusst, dass sie hätte Angst empfinden müssen. Stattdessen stieg Zorn in ihr auf. Bevor sie darüber nachdenken konnte, was sie da tat, hatte sie Fellring aus der Scheide an ihrem Gürtel gezogen. Die schlanke Klinge funkelte im Dämmerlicht, und die Runen auf der flachen Seite bewegten sich, als seien sie lebendig.
    »Lasst sie in Ruhe«, befahl sie.
    Knurrend wandten sich die beiden Feydrim um, die ihr am nächsten waren, und starrten sie mit ihren gelben Augen

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