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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Schloss Spardis gesehen. Er war ein Spinnenmann, einer von Königin Inaras persönlichen Spionen; sicherlich war er weit von zu Hause weg. Anscheinend hatte Aryn ihr bei ihren Unterhaltungen durch die Weltenkraft nicht alles erzählt.
    »Ich würde gern wissen, was ihr entdeckt habt«, sagte Falken. »Aber nur, wenn ihr beiden lange genug damit aufhören könnt, euch anzugiften.« Der Barde hielt seine Laute, hatte aber noch keine Note gespielt. Wie gewöhnlich wurde seine rechte Hand von einem schwarzen Handschuh bedeckt. Melia saß neben ihm, einen nachdenklichen Ausdruck in ihren bernsteinfarbenen Augen, Tira auf dem Schoß. Das Mädchen drückte ein schwarzes Kätzchen an sich, dessen Augen die gleiche Farbe wie die Melias hatten.
    »Wir haben das hier gefunden«, sagte Vani und legte den Sack auf den Tisch.
    Aldeth rieb sich den Nacken. »Eigentlich habe ich es gefunden, und Ihr habt es aus mir herausgeschüttelt wie bei einem gewöhnlichen Beutelschneider.«
    Trotz der Ereignisse des Tages musste Grace lächeln. Etwas sagte ihr, dass zwei schattenhafte Gestalten mehr waren, als ein Schloss ohne Probleme beherbergen konnte.
    »Was ist es?«, fragte Tarus.
    Vani löste den Knoten des Sackes und kippte ihn um. Feiner schwarzer Staub regnete in einem gleichmäßigen Strom heraus.
    Durge stieß den Stuhl zurück und sprang auf die Füße. »Nehmt die Kerzen weg!«
    Lirith und Sareth rissen Kerzen vom Tisch und löschten ihre Flammen. Die meisten sahen Durge nur verwirrt an, aber Grace verstand. Sie hatte den scharfen, bitteren Geruch an zahllosen Schusswaffenopfern in der Notaufnahme gerochen.
    »Es ist Schießpulver«, sagte sie.
    Durge nickte. »Ich habe in Castle City mit schwarzem Pulver wie diesem gearbeitet. Es ist eine gefährliche Alchemie, mit der man gefährliche Waffen namens Revolver ausrüstet. Das Pulver dort reicht aus, um viele Männer zu töten.«
    »Oder um zwei Türme zu zerstören?«, rief eine dröhnende Stimme.
    Boreas kam durch den Saal auf die Hohe Tafel zu. Er wurde von ein paar Wachen und Prinz Teravian begleitet. Alle um den Tisch herum sprangen auf die Füße. Aldeth wandte sich zuerst in die eine und dann in die andere Richtung, auf der Suche nach einem Fluchtweg.
    »Tut nicht so, als könnte ich Euch nicht sehen, Spinnenmann«, sagte Boreas, als er das Podest erklomm. »Egal, was Ihr auch glaubt, so begriffsstutzig bin ich nicht. Außerdem hat mich Königin Inara in ihrem letzten Brief von Eurer Anwesenheit unterrichtet.«
    Aldeth blieb wie angewurzelt stehen und starrte den König an. Aryn folgte seinem Beispiel.
    Boreas schenkte ihnen ein selbstzufriedenes Grinsen. »Ich bin hier nicht der Einzige, der Geheimnisse hat.«
    »Ihr solltet Euch ausruhen, Euer Majestät«, sagte Grace.
    Teravian verdrehte die Augen. »Das versuche ich ihm schon die ganze Zeit zu sagen.«
    »Und wenn du mal König bist, falls du das Glück hast, werden dir die Menschen auch gehorchen«, knurrte Boreas, und der junge Mann ließ die Schultern hängen und wandte sich ab.
    Lirith warf dem jungen Prinzen einen besorgten Blick zu, und Grace teilte ihre Meinung, dass die Worte des Königs recht grob erschienen. Aber Boreas hatte einen schweren Tag hinter sich. Grace ging zu ihm und überprüfte seinen Kopfverband. Viel zu spät fiel ihr ein, dass sie ihn vorher um Erlaubnis hätte bitte sollen, aber die Gelegenheit war vorbei, also führte sie ihre Untersuchung zu Ende durch.
    »Ihr werdet wieder gesund«, sagte sie. »Vermutlich werdet Ihr ewig leben.«
    »Für einen Krieger ist das keine gute Nachricht, Mylady«, knurrte Boreas. »Sir Durge, ich kenne dieses Schießpulver nicht, von dem Ihr da sprecht, aber wie wir heute sahen, kann es verheerendes Unheil anrichten. Ich frage mich, wie es ins Schloss gekommen ist.«
    »Vielleicht sollten wir denjenigen fragen, der es mitgebracht hat«, sagte Aldeth. Sofort richteten sich alle Blicke auf den Spion.
    Vani wandte sich ihm zu. »Habt Ihr jemanden gesehen? Warum habt Ihr mir das nicht erzählt?«
    »Man kann erstaunlich schlecht sprechen, wenn man gewürgt wird«, sagte Aldeth und warf ihr einen mürrischen Blick zu. »Ich habe ihn kurz vor den Explosionen gesehen, wie er aus dem Raum kam, in dem wir später den Sack mit dem schwarzen Pulver entdeckt haben. Es gingen gerade mehrere Wachen vorbei, die viel Lärm machten, und der Bursche lief weg. Vermutlich hat er in der Eile den Sack zurückgelassen.«
    Beltan stahl das nicht gegessene Stück Wild von Liriths

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