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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Lieber. Auch wenn ich jetzt mal annehme, dass die Katze sozusagen aus dem Sack ist.« Melia wandte sich wieder Larad zu, und das Lächeln war wie weggewischt. »Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund scheint Falken in nachsichtiger Stimmung zu sein. Ich bin nicht so gnädig. Du hast Himmel in Shemals Diensten ermordet. Warum sollte ich dich nicht auf der Stelle töten?«
    Larad seufzte voller Müdigkeit und Trauer. »Weil ich der Nekromantin nicht gedient habe, sosehr sie auch davon überzeugt war, und ich habe Himmel nicht getötet. Er hat sich aus seinem eigenen, freien Willen dafür entschieden.«
    Beltan schnaubte. »Das hat im Schwarzen Turm aber für uns anders ausgesehen. Wir haben gesehen, wie Ihr ihn erstochen habt. Ich bin da auf Melias Seite. Ich sage, töten wir ihn.«
    Der Runensprecher ignorierte ihn. »Wie ich schon sagte, macht, was ihr wollt. Aber hört mich zuerst an.«
    Travis zögerte, dann ging er näher an ihn heran. Im Grauen Turm waren es hauptsächlich Larads Ränke gewesen, die dafür gesorgt hatten, dass man Travis zum Tod am Nullstein verurteilt hatte. Aber Larad hatte ihm auch geholfen, diesem Schicksal zu entkommen, und er hatte all diese Dinge getan, um den Runensprechern dabei zu helfen, wieder ein Ziel zu finden.
    »Wie?« Travis zeigte auf die Trümmer der gebundenen Rune. »Wie habt Ihr es geschafft, die Rune des Himmels zu brechen? Die Kunst des Runenbrechens ist verloren gegangen.«
    Larads Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Grimasse und Lächeln. »Ihr könnt es, Meister Wilder. Und ich jetzt auch.« Er wischte sich die rechte Hand an der Robe ab, säuberte sie vom Blut und streckte sie wieder aus. Auf seiner Handfläche schimmerte ein silbriges Symbol: drei gekreuzte Linien. Die Rune der Runen.
    Travis ballte die rechte Hand zur Faust; wenn er eine Rune sprach, erschien das gleiche Symbol auf seiner Hand.
    »Bei Olrig«, fluchte Falken ungläubig. »Ihr seid zu einem Runenmeister geworden. Aber wie?«
    Larad sah ihn nachdenklich an. »Und wenn ich Euch nun erzählen würde, dass Olrig Einhand selbst mich dazu gemacht hat, würdet Ihr mir das glauben, Meister Falken?« Er nahm die Hand herunter. »Nein, antwortet nicht, denn es spielt keine Rolle. Dafür ist jetzt keine Zeit. Ich habe die Rune des Himmels gebrochen. Den Kreis der Welt gespalten. Mohg, der Herr des Sonnenuntergangs, kommt.«
    Melia ballte die Fäuste. »Die Zusammenarbeit aller Götter, der Alten und uns Neuen, war nötig, um Mohg aus der Welt zu verbannen. Eine derartige Allianz wird es nie wieder geben. Und jetzt hast du für ihn den Weg geöffnet.« Tränen funkelten in ihren Augen. »Warum?«
    Larad erwiderte ihren Blick. »Zwei Welten nähern sich einander. Sie kommen sich jeden Tag näher – unsere Welt und die Welt, aus der Travis Wilder kommt. Sobald sie nahe genug aneinander herangekommen sind, wird der Weg überbrückt, und Mohg könnte zurückkehren, ganz egal, was wir tun.«
    »Aber es hätten noch Jahre vergehen können, bevor so etwas geschieht«, protestierte Falken. »Wir hätten mehr Zeit zur Vorbereitung gehabt.«
    »Und der Feind auch«, fauchte Larad zurück.
    Er zuckte zusammen, drückte die Hand auf die Seite und sprach leiser weiter, so dass sie näher an ihn herangehen mussten, um ihn verstehen zu können.
    »Versteht ihr das denn nicht? Das Böse wird früher oder später nach Eldh zurückkehren. Indem ich die Rune des Himmels gebrochen habe, habe ich dafür gesorgt, dass das Böse früher kommt, solange es schlecht vorbereitet ist. Wenn wir gewartet hätten, bis Mohg seine Kräfte gesammelt hat, bis er von jener Welt mit einem großem Heer an seiner Seite auf diese hier marschiert, hätten wir ihn niemals aufhalten können. Möglicherweise können wir das immer noch nicht, aber wenigstens haben wir jetzt eine Chance, so klein sie auch sein mag. Himmel hat das begriffen. Er suchte mich auf, kurz nachdem man mich aus dem Grauen Turm verbannt hatte, und er überzeugte mich davon, dass das der einzige Weg ist.
    Darum hat er sich im Schwarzen Turm geopfert. Es gab nur eine Hoffnung für die Welt – Mohg die Rückkehr zu erlauben.«
    In Falkens blassen Augen funkelte Bedauern. »Und jetzt, da Mohg zurückgekehrt ist, wird er die Erste Rune brechen und Eldh nach seinem eigenen, schattenhaften Antlitz neu erschaffen.«
    »Nicht, wenn Meister Wilder sie als Erster bricht«, sagte Larad gepresst.
    Sie starrten den Runensprecher an. Über ihnen zuckten rote Blitze über das aufgewühlte

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