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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Festung in Fal Imbri sicher aufzubewahren. Sobald Berash durch das Runentor ritt, machte sich Kelephon zusammen mit dem Stein aus dem Staub. Er wollte durch diesen geheimen Pass entkommen, und hier sind wir ihm begegnet.«
    »Angeblich gibt es doch keinen Weg nach Imbrifale hinein oder hinaus«, sagte Beltan stirnrunzelnd.
    Falken erhob sich. »Das dachte ich auch. Ich vermute, es gibt diesen Weg schon seit Jahrhunderten – vielleicht von Anfang an. Wenn ich raten soll, würde ich sagen, dass Kelephon seinen Pass insgeheim erschuf, während die Runenmeister die Fal Threndur in die Höhe wachsen ließen, und es vor seinen Brüdern verbarg. Ich bin mir nicht einmal sicher, dass Berash davon weiß, obwohl klar ist, dass die Nekromanten ihn kannten.«
    Melia nahm den Faden der Geschichte wieder auf und berichtete, wie sie ihre Aufmerksamkeit wieder Shemal zugewandt hatten, nachdem Kelephon nach Norden geritten war. Sie hatten erfolglos nach der Nekromantin gesucht. Dann hatte Melia erst vor einem Tag ihre Anwesenheit gespürt, wie sie nach Norden floh.
    »Sie war verletzt und nicht auf der Hut«, sagte Melia. »Darum konnte ich sie so mühelos entdecken. Wir folgten ihr und stießen hier auf sie. Ich glaube, sie wollte Imbrifale in dem Augenblick betreten, in dem Kelephon daraus floh, auch wenn ich ihre Gründe nicht kenne.« Ein Schauder durchfuhr sie. »Ich fürchtete, nicht die Macht zu haben, ihr entgegenzutreten.«
    Falken legte ihr die Hand auf die Schulter. »Aber das hattest du.«
    Melia schaute auf einen verbrannten Kreis am Boden. »Sie war ernsthaft geschwächt. Ich weiß nicht, wie Shemal verwundet wurde, aber aus diesem Grund konnte ich gegen sie bestehen. Irgendwie hatte sie ihre Unsterblichkeit verloren. Sie hatte noch immer ihre Magie, aber am Ende war sie zu schwach, sie zu wirken – sie konnte ihre sterbliche Gestalt nicht länger aufrechterhalten. Sie hat sich … aufgelöst.«
    »Tot, meint Ihr«, sagte Beltan. »Shemal ist tot.«
    »Mehr als tot. Ihr Geist ist fort, wie Staub im Wind. Genau wie der arme Tome und all die anderen.« Melia senkte den Kopf.
    Vani kniete neben dem verbrannten Kreis am Boden nieder. »Hier sind seltsame Spuren, wie von einer großen Katze.« Sie schaute auf. »Habt ihr ein solches Tier gesehen?«
    Weder Falken noch Melia antworteten.
    »Und was tun wir jetzt?«, fragte Beltan.
    Der Maugrim machte eine Handbewegung, als würde er etwas zerbrechen. Das Ende muss herbeigeführt werden. Er zeigte auf den Stein, der in der Hand des toten Runenmeisters lag.
    Tiefes Unbehagen stieg in Travis auf. Das konnte nicht die Antwort sein; es musste etwas anderes geben, das sie tun konnten. »Das Runentor«, sagte er an Falken gewandt. »Du hast gesagt, dass es sich wieder geöffnet hat, dass der Fahle König hindurchgeritten ist.«
    Falken nickte mit einem grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht. »Grace ritt nach Burg Todesfaust, um sich Berash entgegenzustellen und auf König Boreas und die Krieger von Vathris zu warten. Aber ob sie die Festung gehalten hat oder sie gefallen ist, es gibt keine Möglichkeit, dass wir das in Erfahrung bringen können.«
    »Doch«, sagte Travis mit zitternder Stimme. »Wir können zu ihr gehen. Wir können auf der Stelle nach Burg Todesfaust gehen und sie im Kampf unterstützen, bis König Boreas eintrifft.«
    Melia richtete den Blick ihrer bernsteinfarbenen Augen auf ihn. »Können wir das?«
    Diese Worte waren wie ein Schlag. »Wovon sprecht Ihr?«
    Melia schaute zu den wirbelnden Wolken hinauf.
    »Der Himmel«, sagte Beltan leise. »Damit stimmt was nicht.«
    »Er ist zerbrochen worden«, verkündete da eine Stimme hinter ihnen.
    Sie klang scharf, aber verstört – eine Männerstimme. Alle drehten sich um und sahen eine Gestalt in einer schwarzen Robe hinter einem Felsen hervortreten und auf sie zukommen. Der Mann bewegte sich langsam, als würde ihn eine Müdigkeit jenseits aller Vorstellungskraft erfüllen. Er blieb ein Dutzend Schritte von ihnen entfernt stehen. Die schwere Kapuze der Robe verbarg sein Gesicht. Vani duckte sich zusammen, zum Sprung bereit.
    Travis wollte sich die Lippen befeuchten, aber seine Zunge war so trocken wie Sand. »Was meint Ihr?«
    Der Mann streckte die Hände aus. Er hielt die Bruchstücke einer Scheibe aus cremefarbenem Stein. Travis konnte noch immer das Symbol erkennen, das in die Scheibe eingraviert gewesen war: eine gekrümmte Linie über einem einzelnen Punkt. Tal, die Rune des Himmels. Die Stücke der

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