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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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geliebt.« Aber es erklärte die Einstellung des Königs zu Ivalaine und den Hexen. Sie hatten ihn benutzt. So wie sie Teravian benutzen wollten. Aber wie?
    »Ich weiß es nicht, Schwester«, sagte Lirith, die keine Magie brauchte, um Aryns Gedanken zu kennen. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie Teravian Liendra bei ihren Plänen helfen soll.«
    Aryn seufzte. »Es hat Ivalaine zerbrochen. Sie war eine Königin und eine Hexe und eine Mutter, aber die Umstände ließen sie nicht alles drei zur gleichen Zeit sein. Jede Rolle verlangte etwas anderes von ihr, und am Ende hat es sie in den Wahnsinn getrieben.«
    In Liriths Augen blitzte Trauer auf. »Ivalaine ist ein Opfer dieser Taten gewesen, genau wie Boreas und Teravian.«
    Die Worte versetzten Aryn einen Stich. »Ein Opfer dieser Taten«, murmelte sie. »Ein Opfer …«
    Aus Furcht wurde Panik. Aryn sprang auf die Füße.
    »Schwester, was ist?«
    Bei Sia, sie konnte nicht Recht haben. Aber sie wusste, dass sie es tat. »Ivalaine hat gesagt, es gäbe nur noch eine letzte Sache, die sie tun könnte, eine Sache, um sicherzugehen, dass keiner Teravian benutzt.«
    Lirith riss die Augen weit auf. »Sia stehe uns bei, wir müssen sie aufhalten.«
    Sie rannten aus dem Zimmer und stürmten durch die Korridore des Schlosses, und Diener, Ritter und Adlige beeilten sich, ihnen aus dem Weg zu gehen. Als sie das Gemach des Prinzen erreichten, rangen sie keuchend nach Luft, und ihre Gewänder waren in Unordnung.
    »Myladys«, sagte Herzog Petryen, »was ist?«
    Der Herzog stand vor der Tür zu den Gemächern des Prinzen, in Gesellschaft von einem von Boreas' Waffenträgern. Seit dem Anschlag auf das Leben des Prinzen hatten sich Petryen und Sai'el Ajhir darin abgewechselt, vor Teravians Gemächern Wache zu halten. Aryn kam ihr Verhalten übertrieben vor – reichten Boreas' Wachen denn nicht auch? Aber es verriet große Loyalität von Petryens und Ajhirs Seite, sich so fürsorglich um König Boreas' Sohn zu kümmern. Aryn hoffte bloß, dass diese Loyalität dem Prinzen jetzt half.
    »Königin Ivalaine«, sagte Aryn und kämpfte zwischen zwei Atemzügen darum, die Worte hervorzustoßen, »ist sie hier?«
    »Ja, sie ist vor einer Minute gekommen.«
    Lirith griff nach seinem Arm. »Habt Ihr sie hereingelassen? Habt Ihr die Königin in die Gemächer des Prinzen gelassen?«
    Petryen runzelte die Stirn. »Natürlich habe ich sie hereingelassen. Der Prinz ist an ihrem Hof aufgewachsen. Warum sollten wir ihr den Zugang verweigern?«
    Sie kamen zu spät. Aryn konnte nicht aufhören zu zittern. »Ist sonst noch jemand bei ihm?«
    »Der Mournisch Sareth stattet seiner Hoheit einen Besuch ab«, sagte Petryen. »Seine Gesellschaft scheint den Prinzen aufzumuntern, also ließen wir ihn ein. Warum fragt Ihr?«
    Lirith starrte die Tür an. »Bei den Göttern – Sareth!«
    Im Gemach ertönte ein dumpfes Krachen. Der Herzog warf den Frauen einen entsetzten Blick zu, dann drehte er sich um und stieß die Tür auf. Aryn und Lirith stürmten hinter ihm ins Gemach. Der Anblick, der sie erwartete, ließ Aryns Blut gefrieren.
    Ivalaine war gegen eine Kommode gefallen und hatte einen Krug Wein umgeworfen. Teravian lag totenbleich vor Furcht auf dem Boden. Sareth beugte sich über ihn, die Hände in das Wams des Prinzen gekrallt.
    »Bei Vathris, nimm die Hände von ihm, du Hund!«, brüllte Petryen.
    Bevor Sareth reagieren konnte, wurde er von Petryen gepackt und von Teravian weggezerrt. Sareth versuchte sich zu befreien, aber da waren die Wachen da, und die beiden Männer packten ihn, traten ihm das Holzbein unter dem Körper weg und rangen ihn aufs Bett.
    »Mörder«, knurrte Petryen durch die zusammengebissenen Zähne. »Ich hätte wissen müssen, dass es jemand war, dem der Prinz vertraut, jemand, der in seine Nähe kann. Jetzt willst du die Tat vollenden.«
    Lirith warf sich auf die Männer. »Lasst ihn los! Ihr tut ihm weh!«
    Die beiden Männer ignorierten sie, und Ivalaine war bereits in Bewegung. Sie schwankte auf Teravian zu, der noch immer benommen am Boden lag. In ihrer Hand funkelte etwas: eine Nadel, deren Spitze mit einer grünen Substanz bedeckt war. Sie richtete die Nadel auf den Hals des Prinzen, der mit weit aufgerissenen Augen zu ihr hochstarrte.
    »Ich habe einmal darin versagt, dich vor ihnen zu beschützen«, sagte sie. »Ich werde dich nicht wieder im Stich lassen.«
    Aryn blieb weniger Zeit als zwischen zwei Herzschlägen. Sie griff zu und packte die Stränge der Weltenkraft,

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