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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Byfield verantwortlich machte – seinen Geschäftspartner und ihren Verlobten. Travis konnte es ihr nicht einmal übel nehmen, auf gewisse Weise war es seine Schuld. Der Runenmeister Mindroth war vergangenen Sommer auf der Suche nach Jack Graystone nach Castle City gekommen. Stattdessen hatte er Travis gefunden und ihn als den Erben von Jacks Macht als Runenmeister erkannt. Aber Max hatte ihm den Weg vertreten. Mindroth hatte ihn berührt, und er hatte eine Verbrennung davongetragen.
    Dann war Duratek aufgetaucht. Sie hatten Max die Droge Electria gegeben und damit seine Schmerzen gelindert – und ihn kontrolliert, um über ihn an Travis heranzukommen. Aber am Ende hatte sich Max geopfert, um Travis zur Flucht zu verhelfen.
    Max' Tod hatte an Jace genagt, und sie hatte sich auf Durateks Seite geschlagen. Als sie im Herbst von Davis und Mitchell Burke-Favor erfahren hatte, dass Travis sich bei ihnen gemeldet hatte, hatte sie Duratek darüber informiert, dass Travis und Grace nach Denver zurückgekehrt waren. Diese Tat hatte die Freunde fast das Leben gekostet, und sie hatten deswegen um ein Haar Beltan verloren. Wie viel Schmerz er Jace auch immer zugefügt haben mochte, seiner Meinung nach waren sie quitt. Sie war Duratek; sie war jetzt der Feind. Und das galt auch für Sage Carson.
    »Nun, hallo, mein Sohn«, sagte eine krächzende Stimme.
    Travis konnte nichts mehr schockieren. Er seufzte bloß, als er aufschaute und den Blick aus Bruder Cys schwarzen Augen erwiderte. »Sie sind also der Prediger, der diese Mission führt.«
    Bruder Cy entblößte die elfenbeinfarbenen Zähne zu seinem Grinsen. »Ich habe da Hilfe.«
    »Das hat er auch gesagt.« Travis sah über die Schulter, aber der junge Mann mit dem Kinnbart war nirgendwo in Sicht. Ihm fielen die krummen Beine und die Wollmütze des Mannes ein, und das blattgrüne Haar der Frau. Ja, Bruder Cy hatte in der Tat Hilfe.
    »Sie gehören zum Kleinen Volk, oder?«, sagte er. »Er ist ein Ziegenmann und sie eine Baumfrau.«
    Cy lächelte bloß. Er trug denselben staubigschwarzen Begräbnisanzug wie immer, und sein Antlitz war noch hagerer als sonst. Trotzdem ging etwas Tröstendes und Solides von ihm aus.
    Travis holte tief Luft. »Ich weiß nicht, was ich machen soll.«
    »Dann iss deine Suppe«, sagte Bruder Cy.
    Travis starrte den Teller an, dann führte er einen Löffel voll an die Lippen. Die Suppe war heiß und salzig. Er aß noch einen Löffel, dann noch einen. Wärme verbreitete sich in ihm, gefolgt von neuer Kraft.
    »Ich weiß, was passiert«, sagte Travis, als der Teller leer war und er den Löffel niederlegte. »Ich weiß, wohin die Leute verschwinden. Es ist die Stahlkathedrale. Dort ist Professor Sparkman hingegangen, bevor er verschwand, zusammen mit dieser Frau, die verschwunden ist, dieser Myra. Ich wette, sollten wir dort nachsehen können, das ist der Ort, zu dem jeder Einzelne von ihnen hingegangen ist.«
    Bruder Cy nickte bloß. Travis packte die Tischkante. Was hatte er getan? Er hatte Jay und Marty zur Stahlkathedrale geschickt; sie schwebten in schrecklicher Gefahr. Aber darüber konnte er jetzt nicht nachdenken, nicht, bevor er Cy alles erzählt hatte.
    »Jace Windom war dort, ich habe sie im Fernsehen gesehen, und ich weiß, dass sie für Duratek arbeitet. Das bedeutet, dass auch Sage Carson für sie arbeitet.« Er schüttelte den Kopf. »Oder mit ihnen arbeitet – ich bin mir nicht sicher, wie es sich genau verhält. Und das ist nicht alles. Auf Eldh haben wir erfahren, dass Duratek mit Mohg und dem Fahlen König verbündet ist. Also sind die Engel des Lichts in Wahrheit Phantomschatten. Sie sind es, die die Menschen entführt haben.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Aber warum nur?«
    »Hat dir das der Prediger im Fernsehen nicht erklärt?«, fragte da eine zischende Stimme.
    Travis drehte sich um. Das Kind Samanda kam auf ihn zu. Das Mädchen trug das altmodische Kleid, das es immer trug, und das bleiche Oval seines Gesichts war wie eine Kamee, die von dem dunklen Rahmen seines Haars hervorgehoben wurde. Schwester Mirrim folgte dem Mädchen; ihr Kleid war genauso schmucklos, aber ihr Haar war eine feurige Mähne. Sie starrte mit milchweißen Augen ins Leere und hatte die Hände auf Samandas Schultern gelegt, um sich von dem Mädchen führen zu lassen.
    »Doch, das hat er«, erwiderte Travis auf Samandas Frage. »Er hat gesagt, er würde für Gott eine Armee aufstellen.«
    »Aber für welchen Gott?«
    Travis erschauderte.

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