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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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wollte etwas sagen, aber Deirdre schüttelte nach einem Blick auf das Funkgerät des Taxifahrers den Kopf. Man konnte unmöglich wissen, wer gerade zuhörte. Die verbleibende halbe Stunde bis in die Stadt verbrachten sie schweigend. Der Wagen hielt vor dem Brown Palace Hotel an. Ihr geheimnisvoller Wohltäter zögerte zwar, seine Identität zu enthüllen, aber wenigstens hatte er den Anstand, für eine erstklassige Unterbringung zu sorgen.
    Ob es nun Zufall, Absicht oder bloß reine Ironie war, sie bekamen dieselbe Suite, die sich Deirdre im vergangenen Jahr mit Hadrian Farr geteilt hatte. Es gab ein gemeinsames Wohnzimmer mit Kamin und Bar und zwei Schlafzimmer.
    »Nun, wir sind da«, sagte Anders und warf seine Tasche aufs Sofa. »Und jetzt?«
    Deirdre warf einen Blick auf eine der Schlafzimmertüren. Ihr Rücken schmerzte von den Stunden im Flugzeug. Sie sehnte sich nach einem heißen Bad und nach Schlaf.
    Sie seufzte. »Jetzt machen wir uns an die Arbeit.«
    Sie begannen mit der Suche noch an diesem Nachmittag. Für sie stand ein Leihwagen bereit. Anders und Vani nahmen das Auto, um in der Stadt Aufklärungsarbeit zu betreiben, während Deirdre und Beltan die Innenstadt zu Fuß durchstreiften. Zwar gefiel es Deirdre nicht, sich aufzuteilen, aber auf diese Weise konnten sie ein größeres Gebiet abdecken. Außerdem würden zwei Leute, die Fragen stellten, weniger auffallen als eine Gruppe aus vier.
    »Wie finden wir ihn also?«, fragte Beltan auf der Sixteenth Street. Er sah hoffnungsvoll aus.
    Deirdre schob die Hände in die Taschen ihrer Lederjacke. Sie hätte einen wärmeren Mantel mitbringen sollen; trotz des blauen Himmels und der Sonne war es kalt.
    »Ich habe nicht die geringste Idee.«
    Beltan blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie an. »Das soll ein Witz sein, oder? So wie wenn dem Hund der Amboss auf den Kopf fällt?«
    »Kojote«, sagte Deirdre. »Wile E. ist ein Kojote. Und nein, das ist kein Witz. Ich weiß wirklich nicht, wie wir Travis finden sollen. Die Sucher können vieles. Wir können falsche Pässe aus dem Hut ziehen und Autos und Flugzeuge organisieren, aber es ist nicht so, dass wir Suchgeräte für außerweltliche Besucher hätten.«
    Er stöhnte. »Na großartig. Also spazieren wir hier einfach rum und hoffen, dass er uns über den Weg läuft?«
    Deirdre zuckte mit den Schultern und lächelte zaghaft. »Nun, immerhin ist es ein Plan.«
    Beltan schnaubte. »Und da halten die Leute mich für dämlich.«
    »Tun sie das wirklich?«
    »Das vermutlich nicht mehr. Und ich kann nicht behaupten, dass ich darüber so glücklich bin. Jetzt erwarten alle dauernd, dass ich gute Ideen habe.«
    Deirdre fröstelte unter ihrer Jacke. »Ich weiß. So was ist einfach nur lästig, oder? Aber im Gegensatz zur Meinung vieler Leute kennen die Sucher nicht alle Antworten. Nicht einmal annähernd.«
    Es war siebzehn Uhr, und die Bürgersteige füllten sich mit Menschen, die von der Arbeit kamen, in Wagen, Busse und Bahnen stiegen und nach Hause fuhren. Aber Deirdre wusste, dass ihre Arbeit gerade erst begonnen hatte.
    »Sie ist so groß«, sagte Beltan und blickte sich ehrfurchtsvoll um. »Diese Stadt ist größer als Tarras, und das ist die größte Stadt auf der Welt. Jedenfalls auf meiner Welt. Ich weiß nicht, wie wir Travis jemals finden wollen.«
    Deirdre wusste es auch nicht. Aber sie wurde plötzlich von Zuversicht erfüllt. »Doch das werden wir, Beltan. Wir werden ihn für Sie finden.«
    Er schaute zur Seite. »Nicht nur für mich. Auch für Vani.«
    Was hatte das denn zu bedeuten? Bevor Deirdre ihn fragen konnte, beschleunigte er das Tempo, und sie musste sich beeilen, um mithalten zu können.
    Zwei Stunden später schmerzten ihre Beine, und sie konnte nicht aufhören zu zittern. Die Nacht war über die Stadt hereingebrochen, und die Lichter blendeten sie und ließen ihren vom Jetlag mitgenommenen Kopf dröhnen. Sie trank den letzten Schluck einer Haselnuss-Latte, die sie vor einiger Zeit in einem Starbucks gekauft hatte. Der Kaffee war eiskalt.
    Deirdre würgte, schluckte die süße Flüssigkeit herunter und warf den Becher dann in einen Mülleimer.
    Beltan warf seinen Becher ebenfalls in den Abfall, dann hielt er sich den Kopf. »Ich fühle mich, als summten Bienen in meinem Schädel und Wölfe in meinem Bauch.«
    Sie gestattete sich ein hämisches Lächeln. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass zwei zu viel sind.«
    Im Starbucks hatte der blonde Mann den größten Mocca bestellt, der im Angebot

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