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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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richtigen Worten suchte. Ich glaube, ich habe Visionen gehabt. Oder etwas, das sich wie eine Vision angefühlt hat. Mich überkommt das gleiche seltsame Gefühl, ich schaue ins Leere – zumindest behauptet das Sareth –, und ich habe danach die üblichen Kopfschmerzen. Aber es ist, als wäre die Magie irgendwie kaputt. Da ist nichts bei der Sicht zu erkennen. Stattdessen sehe ich nichts. Überhaupt nichts.
    Grace fröstelte, sie ließ sich auf den Stuhl sinken. Deine Magie funktioniert durchaus, Lirith.
    Sie erzählte ihnen alles, schickte Worte, Gedanken und Gefühle durch die Weltenkraft, so dass sie Augenblicke später wussten, was alles geschehen war. Ich glaube, du hast eine Vision gehabt, Lirith. Wenn Sfithrisir Recht hat, wenn der Riss größer wird, dann wird in der Zukunft nichts mehr existieren. Genau, wie du es gesehen hast.
    Sie fühlte, wie Aryn und Lirith entsetzt zurückwichen. Aber keine von ihnen hatte den Riss gesehen, sie hatten auch noch nichts davon gehört. Das gab Grace wenigstens etwas Hoffnung. Der Riss musste nur im hohen Norden zu sehen sein. Das bedeutete, dass er noch klein war. Und das wiederum bedeutete, dass noch Zeit war, etwas dagegen zu unternehmen. Zumindest musste sie daran glauben.
    Glaubst du, der Riss hat etwas damit zu tun, was mit der Runenmagie geschieht?, sagte Lirith.
    Grace rollte sich auf dem Stuhl zusammen, legte die Arme um die Beine und zog sie an die Brust. Ich fürchte, das ist kein Zufall mehr. Und es sind nicht nur die Runenmagier. In letzter Zeit haben die Hexen hier Schwierigkeiten gehabt, Zauber zu weben.
    Das ist eine beunruhigende Nachricht, kam Aryns Erwiderung. Ich muss gestehen, es war schwieriger als gewöhnlich, dich durch die Weltenkraft zu erreichen. Ohne Liriths Hilfe hätte ich es wohl nicht geschafft.
    Also war auch die Magie im Süden betroffen, nicht nur die im Norden. Das waren beunruhigende Neuigkeiten.
    Ich muss gehen, sagte Grace zögernd. Ich muss mit Melia und Falken besprechen, was wir tun sollen.
    Warte, Grace, sagte Lirith, und etwas in ihrer Stimme ließ Grace sich aufsetzen. Wir haben auch Neuigkeiten. So seltsame Neuigkeiten …
    Als Lirith von dem Brief erzählte, den sie gerade am Vorabend von Sareth bekommen hatte und den ein Reiter aus dem Süden gebracht hatte, glaubte Grace jedes Gefühl in ihrem Körper zu verlieren. Nach dreitausend Jahren hatte man Morindu die Finstere gefunden, die verlorene Stadt der Zauberer. Aber es war weniger die Neuigkeit, die Grace so verblüffte, als vielmehr der Name des Derwischs, der den Mournisch die Nachricht überbracht hatte.
    Grace, ich werde müde, sagte Aryn, als Lirith geendet hatte. Ich weiß, es gibt so vieles zu bereden, aber ich kann diesen Faden nicht länger halten. Er schlüpft mir durch die Finger. Wir müssen später weiterreden.
    »Nein, warte!«, rief Grace aus und sprang auf die Füße. »Bitte, geh nicht!« Aber ihre Fäden waren schon weg.
    Sie trat ans Fenster, schaute hinaus, ließ die Morgensonne auf ihr Gesicht scheinen. Am makellos blauen Himmel kreiste ein Falke.
    »Wie?«, murmelte sie. Ihre Hand tastete nach ihrer Brust und legte sich auf das Herz. »Wie bist du hergekommen, Hadrian?«
    Das war eine Frage, die warten musste. Aber diese Nachricht veränderte alles. Grace brauchte nicht länger Melia und Falken, um sich zu entscheiden, was sie tun wollte. Sie wusste es bereits.
    Suche den, der diese Welt zerstört hat, hatte der Drache gesagt. Er wird auf der Suche nach ihr erscheinen.
    Travis würde ihr helfen, die Letzte Rune zu finden – die Rune, die die Macht hatte, den Riss aufzuhalten.
    Und jetzt wusste sie, wo sie Travis finden würde.
    Grace wandte sich von dem Fenster ab, öffnete die Tür und ging hinunter, um Melia und Falken zu sagen, dass sie Malachor verlassen würde.

12
    Vani und Beltan bewegten sich bereits auf die hinteren Räume der Wohnung zu, noch bevor das Klirren des zersplitternden Glases verklungen war. Der Ritter hielt nur kurz inne, um das Schwert von der Wand zu nehmen.
    »Travis«, sagte er brüsk, »du und Deirdre bleibt hier.«
    Travis nickte wortlos, dann verschwanden der Ritter und die T'gol auch schon in dem dunklen Korridor. Sein Herz raste, aber es war nur ein Spruch eines Zauberers nötig, und es würde für immer stehen bleiben.
    Er ging in die Hocke. »Komm her, Nim.«
    Das Mädchen kam zu ihm, die mit Gold gefleckten Augen blickten ernst. Es legte ihm die kleine Hand an die Wange. »Du solltest keine Angst haben. Mutter hat

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